Die Welt des Reisens

Mittwoch, 18. Juni 2014

Spaniens Zinsbelastung sinkt weiter

Man könnte auf die Idee kommen, in Spanien sei alles in bester Ordnung. Grassierende Arbeitslosigkeit, besonders unter Jugendlichen? Reformbedarf wohin man schaut? Das müssen alles böse Unterstellungen sein. Spanien platzierte heute Anleihen mi 3 bzw. 5 Jahren Laufzeit. Die 3-jährige Anleihe kostete gerade noch 0,876 % Zinsaufschlag (zuletzt 0,968 %), die 5-jährige 1,402 % (1,520 %). Spanien kann also bedenkenlos weiter Schulden machen.

Wo kommt das Geld her? Wahrscheinlich nicht zu unwesentlichen Teilen von der EZB. Das Kapital nimmt dann den Umweg über die Finanzindustrie. Über Umwege dürfte die EZB also schon lange das machen, was sie nicht darf: Staaten finanzieren. Das schöne für die Banken: Die EZB garantiert für Staatsanleihen und somit ist es ein risikoloses Geschäft für die Banken. Warum sollte man da in die Wirtschaft investieren. Solange die Staaten gestützt von der EZB Schulden machen können, wird das auf kosten der Wirtschaft und damit auf Kosten von Wohlstand gehen. Mal von wenigen abgesehen, und auf die kommt es im Kapitalismus ja an.

Immerhin: Spaniens Industrie konnte sich über 6,9 % mehr Auftragseingänge im Vergleich zum Vormonat freuen. Erwartet wurden nur 3,6 %. Es gibt also immer wieder mal ein Hoffnungszeichen, aber ist das nachhaltig?

Der geldpolitische Ausschuss der Bank of England (MPC) hat in der letzten Sitzung vor 2 Wochen einstimmig beschlossen, die Geldpolitik unverändert zu lassen. Man benötige mehr Fakten, um weitergehende Beschlüsse zu fassen. Die Notenbänker scheinen überrascht zu sein, dass es in anderen Währungsgebieten eine so große Zurückhaltung gibt mal wieder zur Normalität in der Geldpolitik zurückzukehren. Immerhin, in London hat man schon mal erkannt, dass wir keine normalen Zeiten haben.

In der Schweiz hat sich der Optimismus der institutionellen Anleger deutlich eingetrübt. Der ZEW-Konjunkturerwartungs-Index fällt von 7,4 auf 4,8. Erwartet wurden 10,0.

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