Die Welt des Reisens

Dienstag, 29. Januar 2013

Augenmaß ist gefragt

Das ist das Gebot des Mittwoch. Nach zwei einigermaßen ereignislosen Tagen darf man heute auf die Fed-Sitzung sehr gespannt sein. Das Ergebnis wird aber erst 20.15 Uhr bekanntgegben, was für den Tag an sich eher eine weitere Portion Langeweile verspricht.
Natürlich kann es auch schon im Vorfeld zu Bewegung kommen, aber eine Richtungsentscheidung ist wohl erst nach den Daten der Fed zu erwarten.
Dies bedeutet für das Traden: Augenmaß ist gefragt, denn die Entscheidung der Fed ist diesmal noch weniger vorhersehbar als sonst. Die zentrale Frage ist, wie positioniert sich die Fed zu ihren Anleiheaktionen und welche Aussage kommt zur Zinspolitik.
Ich werde versuchen, die Politik der Fed im OpenBook von eToro zu erklären, aber das wird nach dem eigentlichen Ereignis sein. Den Moment zu traden ist eigentlich nur möglich, wenn man Entscheidungen sofort ließt und verstanden hat. Der Teufel wird nämlich im Detail stecken. Es gibt zwei wahrscheinliche Szenarien, die aber eben völlig verschiedene Auswirkungen auf die Märkte hätten.

Das erste Szenario ist das Vorgehen, dass Ben Bernanke zuletzt immer wieder favorisiert hat. Die Fed wird ihre geldpolitischen Lockerungen solange beibehalten, bis sich der Arbeitsmarkt nachhaltig gebessert hat. Derzeit kann man davon ausgehen, dass es aufgrund der globalen Wirtschaftsprobleme auf dem Arbeitsmarkt nicht unerhebliche Risiken gibt und somit die Fed verkündet, Niedrigzinspolitik und Anleihekäufe weiterhin zeitlich unbegrenzt fortzusetzen. Es spricht einiges dafür, dass dies die Politik der Fed bleibt. In diesem Fall dürften die Märkte mit Erleichterung reagieren.

Aber zuletzt wurden aus dem FOMC auch Stimmen laut, die vor einer nicht beherrschbaren Inflationsgefahr warnten und die aktuelle Politik schnellstmöglich beendet wissen wollen. Es ist wohl davon auszugehen, dass diese Mitglieder weiter in der Minderheit sind. Aber inwieweit beeinflussen sie das Statement der Fed. Wird dadurch die bisher gültige Aussage von der unbegrenzten Versorgung des Marktes mit Geld eingeschränkt? Sollte es in diese Richtung deutlichen Interpretationsspielraum geben, könnte das die Risikofreudigkeit deutlich einschränken und den US-Dollar stärken. Hier ins Blaue hinein zu spekulieren könnte fatal sein.

Vor dem Fed-Zinsentscheid stehen folgende Daten auf der Agenda:

9 Uhr spanisches BIP
11 Uhr italienscher Konjunkturoptimismus
11.10 Uhr italienische Auktion 10-jähriger Anleihen
14.15 Uhr ADP-Arbeitsmarktbericht
14.30 Uhr BIP USA für das IV. Quartal

Die ersten beiden Termine sind sicher nicht die Marktmover, könnten aber ein wenig Aufschluss geben, wie es gerade der Eurokrise geht. Die anderen drei Termine haben durchaus Potential den Markt zu bewegen, trotzdem ist es wahrscheinlicher, dass die Märkte sich vor der Zinsentscheidung der Fed bedeckt halten. Will man diese Termine traden, sollte man eine Exitstrategie haben, die den Ausstieg vor 20.15 Uhr ermöglicht. Ansonsten dürfte ein solcher Trade zum Lottospiel werden.

Nachdem EUR/USD am Dienstagvormittag ein wenig nachgab, attackierte das Paar am Nachmittag den Widerstand bei 1,3485 und markierte bei 1,3494 ein neues Jahreshoch. Nachhaltig hat das Paar den Widerstand noch nicht herausgenommen, ber es sieht schon so aus, dass es weitere Luft nach oben gibt. Der Aufwärtstrend beleibt weiter intakt. Allerdings ist das Paar nach den ganzen Gewinnen überkauft, was eine Korrektur nahebringt. Erste Unterstützung erfährt das Paar bei knapp 1,3390.


Auf der Oberseite ist das nächste Ziel 1,3535. Übergeordnet dürfte das Ziel etwa bei 1,36 liegen.

Neuseeland überraschte am Montagabend mit einer starken Handelsbilanz. Am Dienstagabend warten wir nun gespannt auf die Baugenehmigungen. Gibt es hier weitere Steigerungsmöglichkeiten? NZD/USD hat bei 0,83 einen Boden gebildet. Außerdem hat das Paar eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation gebildet, dass weitere Gewinne nachlegt. Über 0,8380 dürfte bei 0,8410 Widerstand warten.


EUR/NZD kam in der Nacht zum Dienstag nach den guten Daten unter Druck und verlor mehr als 150 Pips. Das Paar zeigt auch eine SKS und legt daher weitere Verluste nache. Support ist bei 1,6020 zu erwarten. Schlechte Baugenehmigungen könnte das Bild natürlich ändern. Dann rückt die 1,6220 wieder in den Fokus.


Ebenfalls schon in der Nacht übermittelt Japan die Einzelhandelsumsätze. Der Yen hat sich am Dienstag ein wenig konsolidiert, wirkt aber weiter angeschlagen. Die Verluste seit Wochenbeginn können wohl als technische Reaktion gewertet werden. Bei Fortsetzung würde USD/JPY bei 90,15 Unterstützung finden. Auf der Oberseite könnte das Paar Richtung 93,92 unterwegs sein.


EUR/JPY ist weiter auf dem Weg nach oben. Das Paar ist bei 120,70 unterstützt.


Auf der Oberseite steht das Jahreshoch von 2011 bei 123,31 im Fokus

9 Uhr wird in der Schweiz das Konjunktur-Barometer veröffentlicht. Es wird mit einer weiteren leichten Abkühlung gerechnet. USD/CHF kämpft mit dem Support bei 92,15/10. Darunter drohen 91,70. Sollte sich das Paar erholen, dürfte das Paar zunächst bei 0,9250 Widerstand finden.


EUR/CHF hat nach einem erneuten Test der 1,25 am Montag etwas konsolidiert. Das Paar bewegt sich derzeit in einer Range zwischen 1,2360 und 1,25. hier heißt es abwarten.



Der Mittwoch wird dann von der Zinsentscheidung der Neuseeländischen Landeszentralbank beschlossen. Interessant wäre, wenn die Fed ankündigt, QE3 bald zu beenden und Neuseeland die Zinsen senkt. Dann könnte man bei NZD/USD all in auf Sell gehen, aber wir sind ja nicht bei Wünsch Dir was.

2 Kommentare:

  1. Wie wahrscheinlich ist es das EUR/USD über die 1,36 geht?

    Im Moment halte ich die 1,37 von GoldmanSachs erreichbar

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  2. Die wenn die Fed QE3 unbegrenzt fortsetzt, und davon kann man inzwischen ausgehen, ist sogar 1,40 möglich.

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