Die Welt des Reisens

Donnerstag, 10. Januar 2013

Draghi schubst die Märkte an

Meine gestrigen Prognosen gehörten sicher nicht zu meinen Sternstunden. Ich habe die EZB einfach überschätzt. Das Mandat der EZB sieht nur Preisstabilität vor. Das die Wirtschaft dabei macht, ist solange egal, solange die Preisstabilität gewahrt bleibt. Und solange die Finanzmärkte funktionieren, muss die EZB nicht handeln. Mario Draghi zeichnete ein Wirtschaftsumfeld, das doch recht risikoreich ist. Allerdings, und das war dann entscheidend für das Stillhalten der EZB, die Finanzmärkte haben wieder Vertrauen in die Eurozone. Das konnte man sich am Donnerstag dann auch anhand deutlich gesunkener Zinsen für Anleihen in Spanien und Italien anschauen.

So war die EZB-Entscheidung, keine Zinssenkung durchzuführen eigentlich logisch. Die Märkte reagierten mit Freude, der Euro gewann bis Donnerstag, 19 Uhr 200 Pips und es war noch kein Ende in Sicht, was jetzt eines Prognose für morgen etwas erschwert.

Eine Stunde später hat sich nicht mehr so viel getan und ich versuche es mal. Zunächst mal Erinnere ich an den Anfang der Woche, als ich erwähnte, dass es keineswegs sicher ist, dass der Euro nun abverkauft wird, weil sich EUR/USD immer noch in einem Aufwärtstrend befinden. Dieser Trend hat also gehalten. So ganz überraschend kommt die Erholung also auch auf dieser Seite nicht.


Die Heftigkeit der Erholung wundert dann schon eher, denn an der florierenden Wirtschaft in der Eurozone kann es nicht liegen. Es gibt sie nicht, wie die Daten in dieser Woche zeigten. Auch Mario Draghi ließ keinen Zweifel daran, dass die Wirtschaft der Eurozone weiter in einer sehr schwierigen Lage ist. Auch Fiscal Cliff birgt weiter Risiken. So dürfte der Höhenflug von EUR/USD nur vorübergehender Natur sein.

Am Freitag sind aber keine schlechten Nachrichten aus der Eurozone zu erwarten, was durchaus Potential zu weiteren Gewinnen gibt. Allerdings sind dabei zwei Dinge zu beachten. Erstens, wir kommen langsam in den überkauften Bereich. Zweitens, im Bereich 1,3280/1,3308 wartet massiver Widerstand, den der Euro zunächst überwinden müsste, um Potential bis in den Bereich 1,3380 zu entwickeln.



Von der Datenseite kommen in der Nacht die chinesischen Verbraucherpreise und die Erzeugerpreise heraus. Gute chinesische Daten sind auch gut für die Weltwirtschaft, was den Euro beflügeln würde. Störfeuer von der europäischen Wirtschaft ist kaum zu erwarten. Einen Blick sollte man aber mal auf die französische Leistungsbilanz (8.45 Uhr), die spanische Industrieproduktion (9 Uhr) und eine Auktion italienischer 3-Jahres-Anleihen (10.10 Uhr). Mal sehen, ob Mario Draghis Worte, man wäre in der Eurokrise vorangekommen dem Faktencheck standhält. Sollte es Dämpfer geben, werden diese wohl eher moderat ausfallen. 14.30 Uhr gibt es dann noch ein paar interessantere Daten aus den USA: Die Handelsblilanz und den Importpreisindex. Dass der Bundesetat erst 20 Uhr, also kurz vor Börsenschluss in New York und vor allem lange nach dem Ende in London, erscheint, ist sicher clever.


In der Nacht melden sich die Japaner zu Wort (0:50 Uhr). Eine Gelegenheit, mal auf den Yen zu schauen. USD/JPY korrigierte anfangs der Woche und strebten danach wieder Richtung Jahreshoch bei 88,40. Diese Marke stellt für das Paar offenbar einen größeren Widerstand dar, Heute konnte das Paar diese Marke zumindest mal nicht knacken. Auf der Oberseite sollte bei Überwinden der 88,40 die 65 warten. Allerdings sieht man im Wochenchart einen RSI im überverksuften Bereich. Eine weitere Korrektur könnte also anstehen.


Kommt es zur Korrektur, könnten die 87,33 und die 86,64, die das Gap schließen würde, Support bieten.


EUR/JPY hat am Donnerstag seine Atempause beendet und fuhr mit der der Rally fort, begünstigt durch die EZB. Die spannende Frage ist, ob das Paar weiter durchstarten kann. Auch EUR/JPY ist überkauft. Das Paar gewann einem Tag 200 Pips. Eine Korrektur wäre als durchaus nicht überraschend. Die Korrektur könnte das Paar wieder bis glatt 116 zurückführen.


In der Schweiz steht die Verbraucherpreisinflation auf dem Plan (9.15 Uhr). USD/CHF verlor am Donnerstag dank der EZB rund 130 Pips. Das Paar kam knapp über 0,9130 zum stehen. Theoretisch könnte hier jetzt eine Erholung bis 0,9166 erfolgen bevor das Paar das Vorweihnachtstief bei 0,9083 testen könnte.


EUR/CHF hat sich über die 1,21 geschwungen. Mal sehen, ob das Paar dieses Neveau halten kann. Suppot könnte es jetzt um 1,21 geben, Widerstand bei 1,2130. Und so könnte es dann wieder eine Weile seitwärts geben, wenn es die SNB so will.

Die Briten liefern heute die Daten zur Industrieproduktion (10.30 Uhr). GBP/USD wurde am Donnerstag von EUR/USD mitgezogen und gewann 140 Pips. Am Freitag gibt es schon den nächsten Härtetest. Die Industrieproduktion dürfte auf Jahresbasis gesunken sein. Nun ja, eine schlechte Prognose verhindert vielleicht wenigstens eine ganz große Enttäuschung. Die spannende Frage ist, ob GBP/USD an seine Rally aus dem Dezember anschließen kann. Die etnscheidende MArke könnte die 1,6166/71 werden. Über dieser Marke könnten die Bullen übernehmen. Schafft es das Paar nicht, ist eine Korrektur bis wenigstens 1,6125 zu erwarten. Darunter dürfte die 1,6080/75 warten.


EUR/GBP visiert das Dezemberhoch bei 0,8224 an. Das Paar befindet sich seit Juli 2012 in einem Aufwärtstrend.


Bei 0,8210 wird es interessant, ob sich ein Doppeltop bildet. Das könnte die Rally dann schnell wieder beenden.


Bleibt noch der Canadian. Aus dem Land des Ahornblattes gibt es morgen die Handelsbilanz (14.30 Uhr). USD/CAD bewegt sich weiter zwischen 0,9880 und 0,9840. Am Donnerstagabend steht das Paar am unteren Ende.

EUR/CAD hat seine Talfahrt erst einmal beendet. Jetzt droht ein Doppeltop bei 1,3072. Ziele könnten dann bei 1,30 und 1,2950 liegen.




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