Die Welt des Reisens

Donnerstag, 17. Januar 2013

Der Euro entschied sich für long - aber nur zaghaft

EUR/USD konnte am Donnerstag in recht freundlichem Handel die 1,33 klar hinter sich lassen, zögert aber noch vor der nächsten Hürde. Nach dem das Paar am Vormittag rund 70 Pips auf 1,3350 gewann, stagnierte es danach. Grund könnte der relative schlechte Geschäftsbericht der Citigroup gewesen sein. Im Gegensatz zu den Berichten der anderen US-Großbanken enttäuschte die Bilanz. Die Citigroup musste sich mit einem Drittel weniger Gewinn als 2011 zufrieden geben. Vorher hatte es aus Europa weitere Hinweise auf die Entschärfung der Eurokrise gegeben. Spanische konnte sich zu sehr moderate Zinssätze frischen Geld besorgen und auch die EZB veröffentlichte einen insgesamt recht positiven Monatsbericht.

Um allerdings über neue Ziele für EUR/USD zu sprechen, müsste das Paar erst einmal die 1,3390/00 überwinden. Erst dann könnte man ein neues Ziel formulieren: 1,3485, das Jahreshoch von 2012. Auf der Unterseite ist das Paar bei 1,3250 solide unterstützt.


Von den Daten gibt es am Freitag wenig Impulse. 15.55 Uhr sollte man auf den Konjunkturerwartungsindex der Uni Michigan achten. Ein Blick auf die Daten aus der Industrie Spaniens (9.30 Uhr) und Italiens (10 Uhr) kann man auch mal riskieren, es gibt ja sonst nichts Spannendes.

Das gibt es aber schon in der Nacht, wenn China allerlei Daten auf den Markt wirft. Herausragend sicher das BIP 3 Uhr. Was die Zahlen am Ende wert sind, weiß wahrscheinlich nur die chinesische Statistikbehörde, trotzdem dürften die Daten Auswirkungen auf die Märkte haben.

Schon am Donnerstag 22.45 Uhr meldet Neuseeland die Verbraucherpreisinflation. NZD/USD könnte ein Impuls nicht schaden, denn das Paar pendelt in einer immer engeren Range um 0,84. Auf der Oberseite scheint die 0,8460 unüberwindbar (und inzwischen auch unerreichbar) zu sein. Support findet sich um 0,8380. Den Chart schenke ich mir mal.

EUR/NZD pendelt genau zwischen der 38,2 %-(1,5778) und der 61,8 %-Linie (1,5947) des Fibo. Derzeit findet man das Paar genau in der Mitte. Auch hier steht die Richtungsentscheidung aus.


Aus Japan erwarten wir 5.30 Uhr die Industrieproduktion für Dezember. Man muss kein Prophet sein, um hier keine optimistischen Zahlen zu erwarten. Trotzdem könnte der große Abverkauf des JPY vorbei sein. In Japan hat man inzwischen festgestellt, dass eine zu weiche Währung gar nicht nur Vorteile hat, was eine zu lockere Geldpolitik vielleicht doch verhindert. Eine Korrektur gab es ja schon in dieser Woche. Am Donnerstag markierte USD/JPY bei 89,90 ein neues Jahreshoch. Um neue Ziele für USD/JPY zu finden müssen wir schon mal ins Jahr 2010 schauen. Über 90,00 dürfte die 90,80 eine interessante Marke sein.


Unterstützung wartet im Bereich 88,30/00. Auch EUR/JPY hat eine beeindruckende Strecke hingelegt und klopft nach einer Korrektur wieder an der 120 an. Sollte das Paar diesmal über diese Hürde springen, ist auch hier ein Blick weit zurück fällig, wenn man neue Ziele ausmachen möchte. Im Frühjahr 2011 finden wir 121,80 und 123,20. Aber auch für dieses Paar gilt, Die BoJ könnte auch ihre Politik überdenken und der Rally ein Ende bereiten.



Aus Großbritannien werden am Freitag, 10.30 Uhr, die Einzelhandelsumsätze gemeldet. Was hatte mich eigentlich geritten, Anfangs des Jahres GBP/USD und EUR/GBP zu kaufen? Es waren damals nicht die Nachrichten sondern eher das Gefühl, dass der Markt die Überbewertung des Pfund erfolgreich ignoriert. Diese Idee hat der Markt im für mich falschen Moment aber verworfen. Inzwischen ist GBP/USD richtig unter die Räder gekommen und handelt unter 1,60. Nächte Unterstützung dürfte im Bereich um 1,5933 liegen, auf der Oberseite ist bei 1,6020 erster Widerstand zu erwarten. Über 1,6080 dürfte die Luft dann sehr dünn werden. Zur Zeit sieht es aber eher danach aus, dass wir das Novembertief bei 1,5822 einplanen müssen.


Kein Halten gibt es für EUR/GBP. Nach einer kurzen Korrektur hat das Paar seine Rally wieder aufgenommen. Um noch ein Ziel zu finden, muss man den 8H-Chart schon ziemlich weit zusammenschieben. Erster Widerstand dürfte bei 0,8370 warten, Ziel dürfte aber eher 0,84 sein.


Unterstützung dürfte die 0,8321 bieten.


Kanada meldet am Freitag den Produktionsverkauf (14.30 Uhr). USD/CAD pendelt weiter um 0,9050. Obere Begrenzung bleibt die 0,9880, Support bei 0,9830. Daran hat sich auch heute nichts geändert. Bei EUR/CAD sieht das ganze ein wenig toppish aus. Die 1,3182 wird nicht überwunden, mal von einem Ausreißer heute Vormittag, den man wohl als Fehlausbruch interpretieren muss. So könnte als nächstes erst einmal eine nochmalige Korrektur bis 1,3073 anstehen.


Zum Schluss noch ein Blick auf den EUR/CHF, der nach langem Siechtum zum Leben erweckt ist. Die Schweizer Nationalbank scheint sich mehreren Medienberichten zufolge mehr in einem Hedgefonds verwandelt zu haben (mehr dazu an meiner OpenBook-Wall bei eToro). Auf jeden Fall scheint die Notenbank dank massiver Bilanzerweiterung inzwischen dem Ziel, den Franken zu schwächen, ein gutes Stück näher gekommen zu sein. Derzeit scheint aus dem aktuellen Szenario aber noch kein Ausstieg geplant zu sein. Und so könnte der EUR/CHF einige Chancen auf der Longseite bieten. Gut unterstützt ist das Paar bei 1,24. Auf der Oberseite könnte das Ziel 1,2730 heißen. Die Rally könnte also noch ein Stück weitergehen.

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