Die Welt des Reisens

Dienstag, 22. Januar 2013

Eine Lockerung, die keine war

Auf den ersten Blick sieht alles aus, wie es erwartet wurde. Die japanische Notenbank hat das Inflationsziel von einem auf zwei Prozent erhöht und die Anleiheankäufe in einem monatlichen Umfang von 13 Billionen Yen (rund 109 Mrd Euro) auf unbegrenzte Zeit ausgeweitet. Der Haken: Die Anleihekäufe starten erst im Januar 2014 und das Inflationsziel 2 % wurde zwar in der Nacht zum Dienstag offiziell, aber quasi wurde dieses Ziel auch schon vorher von der Notenbank verfolgt. In Japan bemüht man sich seit geraumer Zeit, die Deflation in den Griff zu bekommen. Bisher mit relativ mäßigem Erfolg.

In der Rechnung der Bank of Japan scheint es ein paar abenteuerliche Komponenten, die den Rahmen einer Tagesvorschau sprengen. Das Thema ist so interessant, dass es einen Extra-Post verdient. Fakt ist, Japans Notenbank hat die Geldschleusen nicht weiter geöffnet. Zumindest nicht in absehbarer Zeit. Dies ist auch der Grund, weshalb meine Prognose vom Montagabend deutlich daneben ging. Wer konnte ahnen, dass japanische Bänker, die sich gerne für jeden Fehler theatralisch entschuldigen, versuchen, die Weltmärkte an der Nase herumzuführen? Die Märkte haben zurecht mit einer Aufwertung des Yen reagiert und es sieht so aus, als ob die Schwächeperiode des Yen zu Ende ist.

USD/JPY und EUR/USD verloren jeweils über 1 %. Bei USD/JPY ist der Aufwärtstrend jedoch noch nicht gebrochen. Charttechnisch wird es für das Paar erst unter 88,00 kritisch. Allerdings sprechen die Nachrichten eher gegen das Paar und bei 90,15 hat sich ein Top gebildet, dass nun als starker Widerstand fungieren könnte.


Auch bei EUR/JPY sind die Bullen noch nicht gescheitert. Aber auch hier gilt, der JPY wird wohl eher eine Trendwende einleiten. Auf der Oberseite könnte die 120,65 weitere Aufwärtsbestrebungen deckeln. Beim Bruch von 116,90 haben wir eine M-Formation mit weiterem Abwärtspotential. Ein Abverkauf bis 113,80 kann nicht ausgeschlossen werden.


Am Mittwochmorgen veröffentlicht die Bank of Japan ihren Monatsbericht.

Und damit zum EUR/USD. Das Paar hatte am Dienstag eine wahre Achterbahnfahrt vollzogen. Zunächst belastete das Gerücht eines Rücktritts von Bundesbankpräsident Weidmann den Kurs. Ein Dementi und gute ZEW-Werte stützten den Euro. Am Ende kam es 100 Pips Bewegung, ohne das sich der Kurs am Ende des Handelstages deutlich zum Vorabend verändert hätte. EUR/USD bleibt über 1,33, aber weit von der 1,34 entfernt. Die Widerstandszone 1,3390/00 wurde heute nicht attackiert. Das Paar kriecht förmlich die 1,33 entlang Unter der Marke gibt es bei 1,3250 Unterstützung. Darunter dürften es die Bullen sehr schwer haben.


Das EUR/USD am Mittwoch den entscheidenden Ausbruch schaffen, ist eher unwahrscheinlich. Es gibt keine relevanten Daten.

Bewegung könnte es schon in der Nacht zum Mittwoch beim Aussie geben. 1.30 Uhr werden die Verbraucherpreise gemeldet. Bei AUD/USD hat der Boben bei 1,05 gehalten. Das Paar gewann am Dienstag rund 60 Pips und handelt inzwischen um 1,0560. Insgesamt bleibt AUD/USD damit allerdings in der Seitwärtsrange zwischen 1,05 und 1,06. Tendenz: seitwärts.


Der Aussie hat auch gegen den Euro gewonnen. EUR/AUD steht um 1,26. Unter 1,2550 dürfte es schwierig für die Bulen werden.


Am Vormittag rückt Großbritannien in den Vordergrund. Das MPC Versammlungprotokoll gibt Aufschluss über die Haltung der einzelnen Mitglieder beim letzten Zinssatz-Meeting der Bank of England. Außerdem erscheinen die Arbeitslosenstatistik und der Durchschnittsverdienst. Irgendwie hat man den Eindruck, die Daten könnten enttäuschen. Aber lassen wir uns überraschen. Heute hat sich GBP/USD über 1,58 gehalten. Auf der Oberseite findet das Paar bei 1,5890 Widerstand. Das Paar zeigt deutlich Schwäche, selbst ein Überwinden der 1,5890 würde das Bild nicht nachhaltig aufhellen.


Unter 1,58 könnte das Ziel 1,5735 sein.


EUR/GBP droht ein Ende der Rally. Es ist noch nicht ganz soweit, aber es sieht doch danach aus, dass bei 0,8420 ein Top gebildet wurde. Die Aufwärtstrendlinie ist auch schon gebrochen. Noch könnte das Paar aber zurück über die Linie gelangen. Es ist also Vorsicht angebracht. Nach den Daten am Mittwoch könnte hier eine eindeutigere Entscheidung möglich sein.


16 Uhr veröffentlicht dann die Kanadische Zentralbank ihren Zinssatz. Überraschungen sind hier nicht zu erwarten. Trotzdem sollte man den Worten von BoC Gov. Carney lauschen. Auch Kanadas Wirtschaft hat ja zuletzt ein wenig geschwächelt.

Bei USD/CAD scheint die Hausse schon wieder vorbei zu sein. Die neue Range ist zwischen 0,9910 und 0,9940 recht schmal. Am Mittwoch könnte hier ein neuer Impuls einen neuen Trend initiieren.


EUR/CAD bleibt weiter im Aufwärtstrend, aber die Kurve ist doch sehr abgeflacht. Zuletzt sah es um 1,3230/50 eher nach Topbidung aus. Unter 1,3075/70 sollte das Paar nicht fallen, sonst kommen die Bären ins Spiel.

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