Die Welt des Reisens

Dienstag, 15. Januar 2013

Jean-Claude Junker schickt den Euro auf Talfahrt

Vor Überraschungen ist man im FOREX-Markt nie gefeit. Da kann man Wirtschaftsnachrichten lesen und Charts analysieren, wenn jemand wie der scheidende Eurogruppenchef eine unbedachte (oder vielleicht doch gezielte) Aussage trifft, kann das die Märkte schon mal ein wenig aus der Lethargie aufschrecken.

So geschehen am Dienstagabend, als Juncker sich dazu hinreißen ließ, den Wechselkurs der Gemeinschaftswährung als gefährlich hoch zu bezeichnen. Der verlor in wenigen Minuten 50 Pips und fand sich bei 1,3262 wieder. Seit dem schaffte es das Paar zurück über die 1,33 und der Chart gibt nun eine neue Betrachtungsmöglichkeit. War´s ein Fehlausbruch? Dieser Frage dürfen die Märkte am Mittwoch nachgehen.

Auch vor der Aussage des Luxemburgers zeigte EUR/USD leichte Schwäche und bestätigte meine Annahme, dass das Paar bei 1,34 ein Top gebildet hat. Die Spannende Frage wird nun sein, ob sich EUR/USD wieder über der 1,3308 etabliert oder ob es doch weitere Abgaben gibt.

Von der Nachrichtenfront gibt es eher negatives zu berichten. Neben der Juncker-Aussage und schwachem NY Empire State Index scheint die Schuldenobergrenze in den USA in den Vordergrund zu rücken. Die Republikaner wollen diese Frage mit dem Haushaltsstreit verbinden, Obama hat klar gestellt, dass er dies nicht zulassen werde. Die USA steuern laut Aussage von Noch-Finanzminister Geithner vielleicht schon Mitte Februar auf die Zahlungsunfähigkeit hin. Es sieht so aus, als ob die Republikaner erneut ein ganzes Land in Geiselhaft nehmen, nur gibt es diesmal keine Chance auf eine Übergangslösung.

Es gibt meiner Ansicht nach drei Bereiche, in denen EUR/USD handeln kann. Solange das Paar über etwa 1,3290 handelt, gibt es immer noch Hoffnung auf einen weiteren Test der 1,34. Angesichts der Daten und der zunehmenden Nervosität um die Staatsverschuldung der USA halte ich dieses Szenario nur in sofern für realisitisch, dass es einen weiteren Test der 1,34 geben könnte. Einen Bruch des Widerstandes kann ich mir derzeit nicht vorstellen. Als wahrscheinlicher sehe ich einen nachhaltigen Bruch der Unterstützung. Dies könnte das Paar in die Range von vor Weihnachten zurückführen. Es könnte zu einer Seitwärtsbewegung zwischen 1,3150/70 und 1,3290 kommen. Ein Bruch in den Bereich unter 1,3150 dürfte einen weiteren Abverkauf zur Folge haben, dürfte aber erst wahrscheinlich werden, wenn die Aussicht auf eine Einigung im Streit um die Schuldenobergreze und Fiscal Cliff aussichtslos wird.


Der Mittwoch verspricht wieder spannend zu werden. Folgende Daten können denm Markt einen kleinen Schubs geben:

11 Uhr Verbraucherpreise Eurozone
11.30 Uhr 10-jähriges Bundesanleihen Tenderverfahren
14.30 Uhr Verbraucherpreise USA
15 Uhr Langzeitinvestitionen USA
15.15 Uhr Industrieproduktion
20 Uhr Beige Book

Schon in der Nacht (0.30 Uhr) gibt es die Konsumentenstimmung in Australien. AUD/USD hat es ein weiteres Mal nicht über die 1,06 geschafft und scheint wieder abzudrehen. Je länger das Paar diese Hürden nicht überwinden kann, um so wahrscheinlicher wird ein Abverkauf Richtung Parität. Was dafür derzeit noch fehlt, sind ein paar schlechte Daten aus China. Die könnten (noch) auf sich warten lassen, denn das Riesenreich zelebriert gerade einen Machtwechsel, der ohne Störfeuer einfach besser in den Medien gefeiert werden kann.


Schaut man sich den 4H-Chart an, könnte das Paar Vor einer Richtungsentscheidung stehen. Nach oben wartet weiter die 1,06, auf der Unterseite könnte unter 1,0537 ein Abverkauf bis wenigstens 1,0470 erfolgen.


EUR/AUD hat nach den Gewinnen erst einmal korrigiert. Noch haben die Bullen aber nicht verloren. Über 1,2580 könnten die Bullen durchaus am Drücker bleiben. Allerdings sieht es eher nach einer M-Formation mit weiter fallenden Kursen aus. Unter 1,2525 hätten die Bullen dann nichts mehr zu lachen.


Kämen wir noch in die Schweiz. Ich habe heut bei Markus Fugmann von actior gehört, es gebe Gerüchte, die SNB habe sich verzockt. Die Schweizer sollen in größeren Stil EUR/JPY verkauft und damit ihre Bilanz nicht gerade gestärkt haben. Das hatte interessante Auswirkungen, die wir uns gleich anschauen. Zunächst der Termin aus der Schweiz:

9.15 Uhr Einzelhandelsumsätze

Und nun zu den Auswirkungen der Zockerei bei der SNB. Der USD, zuletzt ja nicht gerade vor Stärke strotzend, schoss durch die Decke. USD/CHF hat die 0,9370 im Fokus. Jetzt noch aufspringen könnte aber gefährlich werden.


Und was tat der EUR/CHF? Er schoss durch die Decke! Wer hätte das gedacht: 1,24!


Einen ähnlichen Kurs hatten wir zuletzt Anfang Dezember 2011! Geht die Rally weiter? Eher nicht, man betrachte den RSI.

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