Die Welt des Reisens

Montag, 6. Mai 2013

Auf der anderen Halbkugel spielt die Musik

Während sich der Norden ein wenig zurückhält, wird der Markt schon in der Nacht von der südlichen Halbkugel, von Ozeanien in Atem gehalten.

Bevor der wichtigste Termin der Nacht, die Zinsaussage der Reserve Bank of Australia, auf dem Plan steht, könnten 3.30 Uhr der australische Hauspreisindex und die Aussie-Handelsbilanz schon für Bewegung sorgen. Die Zinsaussage der Reserve Bank of Australia ist schwer zu prognostizieren,. Es gibt Teile des Marktes, die glauben, dass es eine Zinssenkung geben würde. Begründet wird dies mit der zuletzt schwächelnden Binnenkonjunktur und der Weltkonjunktur, die nicht in Gang kommt. Außerdem würden die Investitionen in Australien zurückgefahren, was sich angesichts der Rohstoffpreise fortsetzen könnte. Außerdem kommt die Notenbank durch die lockere Geldpolitik der anderen Notenbanken immer mehr unter Druck. Die letzte Zinssenkung liegt allerdings erst fünf Monate zurück und so sind bei weitem nicht alle Marktteilnehmer von einer Zinssenkung überzeugt. Einplanen sollte man sie aber vorsichtshalber mal, bevor man am Dienstag früh auf dem falschen Fuß erwischt wird. Es könnte Musike im Markt sein!

Im Falle einer Zinssenkung dürfte AUD/USD den Support bei 1,0220 nur noch von unten sehen. Es dürfte einen heftigen Abverkauf geben, denn anders als beim Euro rechnen die Märkte offenbar erst seit Wochenbeginn mit einer Reaktion der australischen Notenbank. Erstes Ziel dürfte dann das Märzziel bei 1,0115 sein. Darunter dürfte schon die Parität drohen. Gibt es keine Zinssenkung, sind Aufwärtsbewegungen bis 1,0275 und 1,0325 möglich.


In einem gewissen Maße wird die Reaktion des Marktes auf die Zinsentscheidung auch andere Währungen beeinflussen. Besonders der Kiwi dürfte sich am Aussie orientieren. Aus dem Land des lustigen Vogels mit dem langen Schnabel wird schon 0.45 Uhr der Arbeitskostenindex für das erste Quartal gemeldet. Er soll im wie im vorherigen Quartal u 0,5 % steigen. Die spannende Frage bei NZD/USD wird sein, ob das Paar den aktuellen Aufwärtstrend verteidigen kann. Interessant wird sein, ob der Aussie den Kiwi mitzieht oder ob die Anleger bei einer Zinssenkung in Australien in die neuseeländische Währung flüchten. Neuseeland hat ja auch noch einen Leitzins von 2,5 %. Auf der Unterseite unterstützt unter der Aufwärtstrendlinie (0,8490) die 0,8475. Ein Bruch könnte das Paar bis 0,84 zurückführen. Weitere Verluste würden die Bären in die Poleposition rücken. Erster Widerstand findet sich bei 0,8585


Aus der Schweiz werden die Arbeitslosenquote und das Konsumlima gemeldet. Der Arbeitsmarkt soll stagnieren, immer hin soll das Konsumklima weniger pessimistisch sein (-3 nach -6). Veröffentlicht werden die Daten, bevor der Hahn kräht, 7.45 Uhr. So, damit habe ich mich jetzt endgültig als Stadtmensch geoutet oder?
Es sieht ein wenig so aus, als ob EUR/CHF bei 1,2291 ein Top gebildet hat. Noch könnte die Aufwärtstrendlinie aber unterstützen und das Paar bis zum April-Hoch bei 1,2348 führen. Auf der Unterseite erhält EUR/CHF bei 1,2210 ersten Support.


Dass ich den EUR/USD in dieser Woche so stiefmütterlich ans Ende meiner Tagesausblicke setze, hat seinen Grund in den mageren Impulsen von der Datenseite. Am Dienstag werden 12 Uhr die deutschen Arbeitsaufträge gemeldet. 22 Uhr hat dann US-Finanzminister Lew wieder einmal ein Redebedürfnis.
Die Deutschen Arbeitsaufträge sind schon mal so niedrig angesetzt (- 0,5 %), dass dem Markt eigentlich großes Enttäuschungspotential erspart bleiben sollte. Interessant könnte eventuell in Ermangelung anderer Daten noch eine Flut französischer Daten, die 8.45 Uhr geplant sind (Handelsbilanz, Haushaltskonsolidierung, Industrieproduktion), werden. Man sollte unser eigentliches Lieblingspaar also nicht ganz missachten.

Nach dem Mario Draghi bei seinem Auftritt an der Uni Rom nochmal klar gestellt hat, dass er seine Reden ernst meint und wenn er sagt, dass sich die EZB einen negativen Einlagenzinssatz vorstellen könne, meint er dies auch so. Die Märkte waren überrascht und regierten entsprechend aufgeregt. EUR/USD handelte nach dieser Aussage wieder deutlich unter 1,31. Trotzdem dürften die Bullen noch in der Vorhand sein. Der Aufwärtstrend hat ganz knapp gehalten. Auch der Ichimoku sieht das Paar noch über der Wolke, noch. Es gibt aber auch einen Grund von der Fundamentalen Seite, der für EUR/USD spricht. Die hohe Liquidität der Notenbanken sollte die Aktienmärkte weiter beflügeln. Davon sollte dann auch EUR/USD profitieren. Zumindest dann, wenn dadurch die Konjunktur in der Eurozone gestützt wird. Sollte die US-Wirtschaft trotz US-Haushaltschaos die "Nase vorn" haben, könnte sich allerdings auch der Druck auf den Euro erhöhen. Es gibt zwar keine Daten, aber langweilig ist es nicht im EUR/USD.


Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
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