Die Welt des Reisens

Montag, 13. Mai 2013

ZEW-Konjunkturerwartungen sollten Euro stützen

Endlich mal eine Prognose die leicht fällt, nicht etwa, weil die Auftragsbücher voll sind und deshalb die Unternehmen übermäßig optimistisch in die Zukunft schauen können. Nein, das ist wirklich nicht der Grund, denn es ist eher zu erwarten, dass wir noch eine Weile benötigen, bis die Realwirtschaft aus dem Konjunkturtal emporsteigt. Jedenfalls hat die EZB gerade nicht deshalb den Leitzins gesenkt, weil sie mit der konjunkturellen Entwicklung in der Eurozone so zufrieden ist. Aber um Realwirtschaft geht es am Dienstag auch nicht, wenn das ZEW die Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone verkündet.

Die am Dienstag, 11 Uhr, präsentierten Konjunkturerwartungs-Indizes werden durch Befragung von 350 institutionellen Anlegern aus Deutschland ermittelt. Ja auch für den Eurozonenindex macht man sich nicht mal die Mühe die Daten in ganz Europa zu erheben. Das, was die Analysten an der Börse sehen, dass wird in Konjunkturerwartung umgerechnet. Und wenn man auf die Indizes schaut, darf man glauben, dass es der Wirtschaft gerade mordsmäßig gut geht. Das Wellness-Programm der Fed und der EZB ist voll in der Wirtschaftswelt der Aktienhändler angekommen. Nun, die meisten Beschäftigten arbeiten in Klein- und Mittelstandsbetrieben, Welche wohl vergeblich auf dem Markt suchen werden, wo die vielen Milliarden der EZB zu haben sind. Diese Betriebe produzieren übrigens auch die meisten Wert in Deutschland und der Eurozone und zahlen die meisten Steuern. Sei´s drum. Der Dax sagt, dass die Konjunktur brummt und alles andere als entsprechender Optimismus beim ZEW wäre eine Überraschung. Ein Teil dieses Optimismus ist schon eingepreist, wie die Prognose zeigt. Bleibt also die Frage, ob die Werte über oder unter diesen Werten liegen. Dies dürfte dann entscheiden, welche Richtung EUR/USD einschlagen werden.

Das Paar konnte nach leicht über den Erwartungen liegenden Einzelhandelsumsätzen in den USA am Montag die Unterstützung 1,2950 verteidigen. Das Tagestief lag mit 1,2941 über dem Tief vom Freitag (1,2935). Das sollte man noch nicht als Umkehr werten, aber man darf von einer Stabilisierung sprechen. Wie viel diese wert ist, wird sich am Dienstag nach der Veröffentlichung des ZEW zeigen. Ein guter Wert sollte EUR/USD wieder über die 1,30 heben. Widerstände auf dem Weg zurück zur 1,31 haben sich inzwischen eine ganze Menge gebildet. Ein ziemlich wichtiger dürfte die 1,3050 sein. Auf der Unterseite dürften 1,29 und 1,2850 interessante Marken sein.


Es gibt noch weitere interessante Daten aus der Eurozone. Schon 8 Uhr werden die deutschen Verbraucherpreise veröffentlicht. Wie im Vormonat wird damit gerechnet, dass die Preise auf Monatsbasis um 0,5 % zurückgehen. Im Jahr soll es bei einer Teuerung von 1,2 % bleiben. Inflation ist also zunächst mal nicht in Sicht. 11 Uhr wird die europäische Industrieproduktion veröffentlicht. Auch hier könnte es dank Deutschland eine positive Überraschung geben. Am Nachmittag könnte dann noch ein semiwichtiges Datum aus den USA den Kurs ein wenig beeinflussen: 14.30 Uhr wird der Importpreisindex veröffentlicht. Der Rest des Nachmittag ist zum Gähnen. Beste Gelegenheit, den Frühling zu besuchen.

In der Nacht gibt es Daten aus Neuseeland. 0.45 Uhr werden die Einzelhandelsumsätze veröffentlicht. So weit so gut. Aber wie prognostiziert man eine Währung, die gerade von der Reserve Bank of New Zealand manipuliert wird. Am Montag kam die Nachricht aus dem neuseeländischen Finanzministerium, dass die Notenbank etwas gegen die Stärke des Kiwi unternehmen darf und es auch schon getan hat.

NZD/USD wurde in drei Wellen abverkauft, inwieweit die RBNZ involviert war und wann, ist unbekannt. Auch das Kurzziel, bei dem die Notenbank intervenieren wird ist nicht bekannt. Deshalb ist es meiner Meinung nach aktuell nicht besonders clever, NZD/USD zu handeln. Zumindest auf der Longseite. Aktuell scheint der Markt aber die Nachricht zu verarbeiten und aus dem Kiwi heraus zu gehen. Das Paar, welches vor einem Monat noch ein Jahreshoch bei 0,8676 markierte hat inzwischen fast 450 Pips verloren, ohne dass sich die Wirtschaft in Neuseeland wesentlich eingetrübt hätte. Auch der Leitzins liegt unverändert bei 2,5 %. Ein Teil ist sicher mit der neuen Stärke des US-Dollar zu erklären, aber ob das alles ist? Bei 0,8190 und 0,8160 finden wir Unterstützung. Darunter sind die Bullen endgültig geschlagen und wir müssen mal in einen anderen Zeitrahmen springen, um noch ein paar Ziele auf der Unterseite zu finden. Im Daily habe ich noch 0,8135 gefunden. Das Jahrestief aus 2012 lag bei 0,7454. Es ist also nicht von der hand zuweisen, dass der Kiwi zuletzt deutlich aufgewertet hat. Auf der Oberseite gibt es bei 0,8305 Widerstand.

 

Die Briten beginnen den Tag 0.01 ihrer Zeit (also bei uns 1,01 Uhr) mit den RICS Hauspreisbilanzen. Dann haben sie den Tag aber auch schon hinter sich. Anders als EUR/USD konnte sich GBP/USD am Montag nicht behaupten und ist inzwischen auf dem Weg zur 1,5220. Abgefedert werden könnte der Fall von der Tatsache, dass das Paar überverkauft ist. Generell bleibt das Paar unter 1,5380 angeschlagen. der Modus ist inzwischen deutlich bearish. 


Ich bin aktuell im EUR/USD und USD/JPY investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
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