Die Welt des Reisens

Mittwoch, 8. Mai 2013

Zinsentscheidung in UK und Arbeitsmarkt in den USA

Na, kann man den Freiluftaktivitäten des Vatertages frönen und sollte man lieber ein wenig auf den Markt schauen. Nun ein Tag Handelspause in der Woche kann nicht schaden, aber muss es ausgerechnet der wichtigste Tag der Woche sein? Der Donnerstag ist komischerweise oft der Tag der Woche, an dem sich die Termine ballen, so auch in dieser Woche.

Eigentlich sollte man schon mal die Nacht durchmachen, denn viel mehr Action, als in den kommenden Stunden kann man sich eigentlich nicht wünschen. Für Väter oder im Osten für uns Männer steht dann freilich die Frage, wie hält man dann den kommenden Tag aus. Bloß gut, dass ich für so organisierte "Fröhlichkeit" nicht zu haben bin. Ich muss mich für Fröhlichkeit nicht saufen. Schade für die Konjunktur, zumindest die der Brauereien. Und so werden meine Bier wohl auch in diesem Jahr fehlen, wenn es darum geht, den Biertrinker-Weltmeister zu küren. Da werden wieder die Tschechen gewinnen. Ich gönne es ihnen.

Zurück zum Markt. Am Mittwoch kam das wichtigste Signal aus Deutschland. Die Industrie brummt und schickte DAX und Euro auf Rallye. Der DAX kennt keine Bremsen mehr und sucht Rekord um Rekord. Es gibt Berufsoptimisten, die den DAX schon über 10.000, ja bei 12.000 Punkten sehen. Sehr interessant, leider habe ich noch keine genauen Angaben dazu gelesen, wenn dieses Szenario eintreten soll. In diesem Jahr sicherlich nicht mehr. Viel mehr sollte man sich mal damit beschäftigen, ob der DAX und andere Aktienindizes nicht völlig überbewertet sind und nach Gold die nächste platzende Blase der DAX ist. Kommende Woche schauen wir mal, warum die Hausse irgendwann enden muss und dann ein harter Fall bevorsteht.

Aktuell ist der DAX überkauft, im 4H-Chart sogar heillos überkauft, wie der RSI bei inzwischen 83,96 zeigt. Eine Korrektur muss also kommen und könnte den deutschen Leitindex durchaus knapp unter die 8.000 führen. Der große Abverkauf dürfte aber zunächst ausbleiben, denn die Liquidität der Notenbanken stützt weiter. Und die Rallye ist ja kein Ausdruck der starken Konjunktur sondern vor allem der Hoffnung auf die Notenbanken. Wenn man die EZB richtig interpretiert, wird die EZB vielleicht bald noch viel aggressiver in den Markt gehen und faule Firmenkredite aufkaufen. Mit so etwas ist Lehman Brothers Pleite gegangen. Experten glauben übrigens, das ein solches Handeln der EZB dem Mandat der Bank entsprechen würde.


Beim S&P500, und damit sind wir schon beim Wunsch, ist die Situation nicht so gespannt. Hier haben wir nur eine leicht überkaufte Tendenz. Wenn man mal die obere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals als Ziel definieren könnten wir bei bei 1.640 Punkten eine Korrektur erleben, die aber keinen massiven Rücksetzer wie beim DAX auslösen muss. Eine interessante Markt könnte innerhalb des Trendkanals die 1.620 sein. Wenn die US-Daten schwach ausfallen sollten, könnte es auch eine Korrektur bis knapp 1.575 Punkte geben. An Fantasien, was über der 1.640 alles möglich ist, möchte ich mich nicht beteiligen.


Was passiert, wenn die Märkte feststellen, dass die Aktienmärkte der realen Wirtschaftskraft der Unternehmen extrem voraus sind, dazu ein anderes Mal mehr, denn voraussichtlich werden wir in dieser Woche nicht mehr den großen Knall erleben.

Der Donnerstag beginnt, wie schon erwähnt mit einer heißen Nacht. 0.45 Uhr steht der Arbeitsmarkt Neuseelands auf dem Programm. Insgesamt wird mit einer leichten Entspannung gerechnet. Auf eine Arbeitslosenquote von 6,8 % kann man selbst in Deutschland nur mit Neid schauen. NZD/USD könnte eine heiße Nacht bevorstehen. der Kiwi schaffte es zuletzt nicht mehr sich von der Unterstützung um 0,8375 entscheidend abzusetzen. Sollten die Arbeitsmarktdaten enttäuschen, dürfte ein Rücksetzer bis 0,8300 die Folge sein. Damit wären die Bullen zunächst mal aus dem Rennen. Sollten die Arbeitsmarktdaten positiv überraschen, sollte das Paar bei 0,8460 ersten Widerstand finden.


Auch in Australien soll es eine leichte Entspannung am Arbeitsmarkt geben, auch wenn sich dies nicht auf die Arbeitslosenquote auswirken soll (3.30 Uhr). Die liegt aber sowieso schon bei paradiesischen 5,6 %. AUD/USD ist in einem Abwärtstrend gefangen, aus dem es so schnell kein Entrinnen zu geben scheint. Zuletzt konnte sich das überverkaufte Paar etwas erholen, aber die Gefahr des Unterschreitens der Parität bleibt weiter real. Nächster Support ist das Jahrestief bei 1,0115. Auf der Oberseite müsste schon die Zone 1,0300/08 überwunden werden, um das Bild etwas aufzuhellen.


Und die Nacht ist noch nicht zu Ende. Aus China werden ebenfalls 3.30 Uhr die Verbraucher- und Erzeugerpreise gemeldet. Die Verbraucherpreise sollen etwas mehr als zuletzt zulegen, die Erzeugerpreise sollen weiter auf dem Rückzug bleiben. Auf jeden Fall könnten diese Daten auch für den EUR/USD interessant werden. EUR/USD hat die Dreiecksformation nach oben verlassen und kann nun neue Ziele in Angriff nehmen. Generell ist damit der Weg zu neuen Zielen auf der Oberseite frei. Nächste Widerstände sollte das Paar bei 1,3200/40 finden. Wie im Wochenausblick beschrieben sind aber auch Kurse von 1,34 möglich.


Nur zwei Termine können den Kursverlauf von EUR/USD am Donnerstag wirklich beeinflussen. Highlight sind natürlich 14.30 Uhr die Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA. Gerade erst am Donnerstag waren die Marktteilnehmer ja mit der überraschenden Botschaft konfrontiert worden, dass es nach wie vor ein großes Angebot an offenen Stellen in den USA gibt. Im Umkehrschluss müsste es ja demzufolge weniger Anträge auf Arbeitslosenhilfe geben. Dieser These schließen sich die Märkte mit der Prognose nicht an. Da es aktuell fast keine öffentlichen Aufträge gibt, wohl aus gutem Grund. Außerdem gibt es schon 10 Uhr den EZB-Monatsbericht.

Das beste zum Schluss! Die Bank of England gibt Zinsentscheidung und Geldpolitik bekannt. Eigentlich ist es schon eine ziemlich gemeine Sache, dass ich dieses Highlight am Ende bringe. Und doch ist es berechtigt. Die Sitzung der Bank of England wird ziemlich wahrscheinlich erneut ein Non-Event werden. Allerdings hat die Bank of England heute geäußert, dass sich sich über die Unterkapitalisierung der Banken im Vereinigten Königreich sorgt. Nur die Kapitalisierung von Privatbanken dürfte dann nicht zu den Aufgaben der Bank of England gehören. Trotzdem könnte ein solches Statement am Donnerstag die Märkte beunruhigen. Die Unterkapitalisierung soll rund 50 Mrd. GBP betragen. Außerdem gibt es Stimmen bei der BoE, darunter Noch-Gouverneur Mervyn King, die gern die quantitative Lockerung um 25 Mrd. GBP ausweiten würden. Viele Beobachter gehen allerdings davon aus, dass eine solche Maßnahme erst unter dem ab 1. Juli im Amt befindlichen neuen Chef der Bank of England, Mark Carney, beschlossen wird. Sollte die Maßnahmen doch schon am Donnerstag beschlossen werden, dürfte GBP unter Druck geraten. GBP/USD wird bei 1,5420 unterstützt und findet bei 1,5600 Widerstand. Darüber sind die Ziele bei 1,5680 und 1,5750 auszumachen.



Das Vereinigte Königreich beliefert uns aber noch anderen Zahlen. 10.30 Uhr gibt es die Industrieproduktion und 16 Uhr die nicht minder wichtige NIESR BIP-Schätzung.

Ich bin aktuell im EUR/USD und EUR/GBP investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

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