Die Welt des Reisens

Sonntag, 19. Mai 2013

Schwächung des Yen abgeschlossen?

Foto: World Economic Forum
Die neue Woche beginnt mit einer interessanten Nachricht aus Japan. Finanzminister Akira Amari wird mit Worten zitiert, die ein Ende der Yen-Schwächung signalisieren. Eine noch deutlich stärkere Abschwächung würde zu negativen Konsequenzen führen, sagte der Minister in einer Talkshow. Dies ist nicht von der Hand zu weisen, denn Japan ist rohstoffarm und ein stark abgewerteter Yen macht die Importe der von der Industrie benötigten Rohstoffe nicht unbedingt günstiger. Die Bank of Japan hat also die heikle Aufgabe einen Kompromiss zwischen Bekämpfung der Deflation und der drohenden Verteuerung von Rohstoffen zu finden. Zuletzt ging das gut, weil aufgrund der Dollarstärke die Rohstoffpreise fielen. So hat die japanische Wirtschaft bisher wohl eher von den Maßnahmen der Bank of Japan profitiert. Dies zeigten zuletzt ja auch die Daten, die Anzeichen für eine Erholung der Wirtschaft Nippons signalisierten.

Also raus aus der expansiven Geldpolitik? Genaueres erfahren wir am Mittwoch, wenn die Bank of Japan neben der Zinsentscheidung auch ihre weitere Strategie in der Geldpolitik erläutern wird. Für Anleger könnte auf jeden Fall die Zeit der Einbahnstraße beim Yen vorbei sein. Es könnte sein, dass der Yen wieder seine ursprüngliche Funktion als sicherer Hafen wahrnimmt. Bei schwachen Konjunkturdaten aus den USA und Europa könnte also der Yen wieder gesucht werden. Das ist also die spannende Frage, die man sich in der neuen Woche fragen muss.

Wird die Bank of Japan ähnliches verkünden wie der japanische Finanzminister? Und wie wird sich der Markt vor der Zinsentscheidung in der Nacht zum Mittwoch positionieren? Charttechnisch würde den Aufwärtstrend von USD/JPY nicht einmal ein Rücksetzer bis 100 gefährden, wie der Wochenchart zeigt. Eine solche Korrektur sollte angesichts der Nachrichten auf jeden Fall mit eingeplant werden. Auf der Oberseite dürften dann die Bäume nicht mehr übermäßig in den Himmel wachsen. 103,80 dürfte das nächste Ziel sein Darüber würden 105,15 und 106,85 warten.


Schon am Dienstagmorgen gibt es Monetary Policy Meeting Minutes, das Gesprächsprotokol der letzten Zinssitzung der Reservebank Australiens. Dort wurde der Leitzins um ein Viertel Prozent gesenkt. Die spannende Frage ist, ob es vielleicht Mitglieder gab, die sogar etwas mehr an der Zinsschraube drehen wollten. AUD/USD kennt seit der Zinssitzsichtung auf jeden Fall nur noch eine Richtung. Dabei ist das Paar inzwischen heillos überverkauft. Eine Erholung wäre also angebracht. Eine solche Erholung könnte bis 0,98 oder gar 0,9850 gehen. Auf der Unterseite dürften 0,9690 und 0,9627 Unterstützungen vor dem Weg zum Tief des Jahres 2012 bei 0,9580 sein.


Großbritannien wird gleich mehrfach die Blicke der Händler über den Kanal schweifen lassen. Am Mittwoch gibt es neben den Einzelhandelsumsätzen das MPC-Versammlungsprotokoll von der letzten Zinssitzung der Bank of England. Zuletzt kamen von der Themse Klagen über die immer noch recht hohe Inflation, die weitere Lockerungsmaßnahmen nicht zuließen. Waren alle Mitglieder dieser Ansicht oder gab es erneut eine heiße Debatte?. Am Donnerstag wird das britische BIP für das Quartal in einer Vorabveröffentlichung erwartet. Es soll sich vom Ergebnis aus dem April nicht unterscheiden. GBP/USD hat sich zuletzt wieder eindeutig Richtung Süden orientiert. Die entscheidende Unterstützung könnte die 1,5075 sein. Ein Bruch könnte Potential Richtung Tiefs aus dem März freigeben. Auf der Oberseite dürfte die 38,2 %-Fibo-Linie bei 1,5423 Widerstand geben.


In Kanada stehen in dieser Woche die Einzelhandelsumsätze auf dem Programm. Die Zuwächse sollen im Vergleich zum Vormonat verhalten ausfallen. Am Mittwoch wissen wir mehr. USD/CAD hat sich nach dem gescheiterten Break der Parität wieder auf den Erholungspfad begeben und hat sich deutlich vom Monatstief 1,0013 entfernt. Der steile Aufwärtstrend scheint noch einiges an Gewinnen zu vertragen. Die Spannende Frage ist: Bricht das Jahreshoch bei 1,0342? Vorher muss die 1,0315 aus dem Weg geräumt werden. Über 1,0342 wartet bei 1,0362 ein weiterer Widerstand. Erst danach sollte die 1,0446 in Angriff genommen werden können. Sollte der Dollar bei seiner Rekordjagd mal eine Pause einlegen, dürften 1,0250 und 1,0170 als Unterstützungen fungieren.


Schaut man übrigens auf den Dollar-Index, muss man feststellen, dass der US-Dollar noch nicht unbedingt eine Pause benötigt. Allerdings könnte sich das im Laufe der Woche ändern. Aktuell seht der RSI bei knapp 70. Bei dem bullishen Modus des USD sollte das weitere gewinne nicht nicht behindern. Der Dollar hat die 84,10 überwunden und könnte nun Kurs auf 85,30 nehmen. Unterstützung ist bei 82,60 zu erwarten. Dies würde dem aktuellen Aufwärtstrend übrigens nicht schaden.


Das bedeutet also, die kommende Woche kann auch für den EUR/USD alles andere als gemütlich werden. Daten aus der Eurozone lassen diese Woche lange auf sich warten und auch die USA melden die ersten relevanten Daten am Mittwochnachmittag. In der zweiten Wochenhälfte Daten in geballter Form von beiden Seiten des Großen Teichs. Am Mittwoch wird es spannende Daten und Nachrichten aus den USA geben. Die Verkäufe bestehender Häuser könnte den Markt kurz bewegen, interessanter ist aber der ökonomische Ausblick, den Ben Bernanke gibt. Hier wird der Markt genau zuhören, was der Fed-Chairman zu sagen hat. Droht das Ende von QE3?. Die gleiche Frage dürfte sich beim Sitzungsprotokoll der letzten Zinsentscheidung des FOMC stellen. Wie einig war man bei der Entscheidung, die Geldpolitik unverändert fortzusetzen. Sollte sich hier andeuten, dass die Fed aus dem Anleiheprogramm bald aussteigen könnte, dürfte das den Dollar zumindest nicht drücken. Am Donnerstag gibt es traditionell die US-Arbeitsmarktdaten. Die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenhilfe ist natürlich besonders nach den enttäuschenden Zahlen der Vorwoche interessant. Am Donnerstagabend hält Mario Draghi eine Rede vor Journalisten. Die EZB veranstaltet am 23. Mai ein Seminar für Journalisten. Das könnte vielleicht interessant werden. Es dürfte eher keine gute Idee sein, im Vorfeld zu viel zu riskieren. Am Freitag gibt es dann endlich Wirtschaftsdaten ans der Eurozone. Das deutsche BIP in der endgültigen Fassung wird aber wahrscheinlich nicht viel von der Vorabveröffentlichung abweichen. Dazu gibt es den ifo-Geschäftsklima-Index aus Deutschland. Das könnte zum Abschluss der Woche nochmal ein richtiger Maret Mover werden. Die USA melden am Nachmittag noch die Aufträge der Gebrauchsgüüter.

Insgesamt könnte ein spannende Woche vor uns liegen. Anfangs könnte sich der Markt mangels Daten in Zurückhaltung üben, ab Mittwoch könnte die Fed eine wichtige Rolle spielen. Sollte sich die Wahrscheinlichkeit eines Ausstiegs aus QE3 manifestieren, wird es interessant, inwieweit der arkt ein solches Szenario inzwischen vielleicht schon eingepreist hat. Am Freitag könnte Deutschland dann für ein wenig Rückenwind für den Euro sorgen. EUR/USD sieht wieder sehr angeschlagen aus und könnte eine Dreiecksformation nach unten auflösen. Im Prinzip ist dies schon geschehen. Erstes Ziel ist das Tief von Anfang April (1,2745). Darunter warten 1,2680/20. Werden diese Marken passiert, könnte sich der Euro zeitnah bei 1,24 wiedersehen. Aber davor könnte dem Euro ja Hans-Werner Sinn vom ifo-Institut zur Hilfe kommen. Auf der Oberseite dürften 1,2877 und 1,3073 interessante Marken sein.


Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
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