Die Welt des Reisens

Donnerstag, 23. Mai 2013

Genug Druck auf dem Kessel der Euro-Lokomotive?

Nachdem Ben Bernanke und der FOMC am Mittwoch die Märkte nicht wirklich beruhige konnten, bemühte sich am Donnerstag James Bullard, die Wogen wieder zu glätten. Vor einer Straffung der geldpolitischen Maßnahmen gäbe, müsse es deutliche Verbesserungen der wirtschaftlichen Entwicklung geben. Ähnlich äußerten sich auch andere Fed-Mitglieder, wobei immer wieder betont wurde, das man in beide Richtungen offen sei. Auch eine Ausweitung der Maßnahmen sei denkbar. Die stützte dann am Nachmittag die Aktienmärkte, nachdem sie sich bis zum Vormittag deutlich von ihren Hochs verabschiedeten.

Der DAX seit dem Tageshoch vom Mittwoch (8557 Punkte) 263, eher er sich knapp unter der 23,6 %-Linie des Fibonacci (8.288) stabilisieren konnte und sich wieder etwas erholen konnte. Schwache Daten aus Deutschland dürften die DAX genauso unter Druck setzen, wie gute Daten aus den USA. Die Angst vor der Straffung der Geldpolitk der Fed ist noch nicht überwunden. Auf der Oberseite dürfte der DAX bei 8.400 und 8.483 Punkten Widerstand finden, auf der Unterseite sollte die 8.122 halten, sonst könnten wir und schnell in den Bereich um 8.000 bewegen. Die Erkenntnis könnte sich durchsetzen, dass jedem Auf auch wieder ein Ab folgt. Noch ist es aber für solche Überlegungen zu früh. Der DAX war doch recht überkauft, so dass die erfolgte Korrektur dringend nötig war.


Entscheidend für den weiteren Kursverlauf könnten die Termine am Freitag sein. Schon 8 Uhr wird die Euro-Lokomotive Deutschland auf Herz und Nieren geprüft. Das BIP und das GfK-Konsumklima stehen auf dem Programm. 10 Uhr hat dann das ifo-Institut seinen Auftritt und meldet den Geschäftsklimaindex. 14.30 Uhr gibt es dann noch die Gebrauchsgüter aus den USA.

In diesem Umfeld dürfte sich auch der EUR/USD orientieren. Die Gemeinschaftswährung hat die Enttäuschung über Bernankes auftritt am Mittwoch ganz ordentlich verkraftet und schaffte es am Donnerstag nach zähem Kampf über die 1,29. Am Abend überraschte die Gemeinschaftswährung mit dem Sprung an die 1,2950 und warb für die Erkenntnis, dass die Eurozone aktuell eher auf Stabilisierungkurs ist. Um das zu untermauern wären denn am Freitag gute Daten aus Deutschland sehr hilfreich. Nach dem zuletzt enttäuschenden Zahlen wird die Veranstaltung zumindest kein Selbstläufer. Auf der Oberseite dürfte der Euro bei 1,3000/20 auf einen nicht leicht zu überwindenden Widerstandsbereich treffen. Darüber warten die 1,3070 und 1,31. Ein Sprung über die 1,3020 würde die Bären erst einmal aus dem Rennen nehmen und die ganz große Gefahr eines Abverkaufs bannen. Unter der Zone 1,2950/40 sollte die 1,29 nicht mehr verloren werden, sonst sind wir schnell wieder im Bereich 1,2840/00.


Ein ähnliches Comeback wie der Euro feierte am Donnerstag der Kiwi. markierte am Morgen bei 0,8006 einen Boden und startete von dort eine Erholung um 150 Pips. Natürlich ist NZD/USD damit noch nicht über den Berg, aber angesichts der leichten Entwarnung für eine baldige Straffung der Fed-Geldpolitik zeigte der Greenback die Schwäche, welche der Kiwi gut gebrauchen konnte. Mit Spannung dürfen wir darauf warten, ob es NZD/USD gelingt, die 38,2 %-Linie des Fibonacci bei 0,8228 zu überwinden. Dann sollte der Weg bis 0,83 frei sein. Schon über 0,8228 sollten die Bären das Rennen verloren haben. Unter 0,8143 drohen aber weiter Kurse unter 0,80.


Impulse könnte NZD/USD in der Nacht durch Neuseelands Handelsbilanz (0.45 Uhr) erhalten. Es wird erwartet, das der Überschuss zurückgeht.

Immer wieder spannend sind die Töne, die aus Japan herüber geweht werden. Zuletzt trug der Wind, der über den Ural wehte, Worte des Wirtschafts- und Fiskalministers Akira Amari an mein Ohr, der das richtige Maß des USD/JPY bei etwa 101 sieht. Und siehe da, der Yen folgte seinem Minister (oder war es doch der Markt?) und USD/JPY verabschiedete sich vom Gipfel bei 103,54 und steuerte zielsicher die 101, im Tief sogar 100,83 an. Damit war der Yen noch schneller, als ich dies erwartet hatte. Und nun? Spannend wird, was uns Notenbankchef Haruhiko Kuroda um punkt 4.55 Uhr erzählen möchte. Sieht er auch die Mission Marktflutung als gelungen an oder lässst er die Schleusen doch noch ein wenig offen. Ich denke, dass der Gouverneur der Bank of Japan an die Deflation erinnern wird, die das Land weiter gefährdet und wohl weiter in beträchtlichem Maße Anleihen kaufen lassen wird. Die Schwächung des Yen dürfte also nur eine Unterbrechung erfahren haben. So meine Vermutung.

Auf der Oberseite steht somit das Jahreshoch bei 103,73 weiter im Fokus. Sollte Haruhiko Kuroda wider Erwarten mit dem Ausstieg aus der Flutung des Marktes mit maximaler Liquidität liebäugeln könnte sich das Paar schnell unter der 100 wiederfinden. Zentrale Unterstützung könnte die 98,50 sein.


Ähnliches könnte man auch über den EUR/JPY analyieren. Hier dürfte die zentrale Unterstützung die psychologisch wichtige 130 sein.

Aus Großbritannien werden die Hypotheken-Genehmigungen gemeldet, wie immer 10.30 Uhr. Auch Cable hat am Donnerstag zu einer Erholung angesetzt. Anders als bei Kiwi und Euro ist bei GBP/USD aber der Abwärtstrend noch intakt. Das Paar ist schon mächtig angeschlagen, könnte aber von einer sich fortsetzenden Hoffnung auf die Fortsetzung von QE durch die Fed profitieren. Perspektivisch bleibt Cable ein Shortkandidat. Zu ernüchternd waren die Wirtschaftsdaten von der Insel und zu wahrscheinlich sind Maßnahmen der Bank of England, wenn Mark Carney im Juli als neuer Gouverneur inthronisiert ist. Eine Erholung bis 1,5150 würde an der bearishen Grundtendenz wohl kaum etwas verändern. Erst über 1,5235 könnte es wieder ein wenig Hoffnung für Cable geben. Auf der Unterseite droht weiter der Fall unter die 1,50.


Die Schwäche des Britischen Pfund ist übrigens auch im EUR/GBP zu sehen. Zwar ist die ganz kräftige Hausse nach der Enttäuschung vom Mittwoch zu Ende, aber das Paar ist weiter eindeutig im Longmodus. Erst ein Unterschreiten der 0,8530 könnte die Bullen aus dem Tritt bringen. Unter 0,8505 könnten 0,8475 und vor allem die wichtige Unterstützung bei 0,8430 warten. Auf der Oberseite könnte die Luft bei 0,8590 dünn werden. Der Widerstand dürfte recht stark ausfallen. Darüber ist dann das Hoch aus dem April (0,8637) Ziel.


So, das war es dann für diese Woche. Ich wünsche einen erfolgreichen letzten Handelstag und dann ein schönes Wochenende.

Ich bin aktuell im EUR/USD und EUR/GBP investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

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