Die Welt des Reisens

Donnerstag, 2. Mai 2013

Drücken nach der EZB die Non Farm Payrolls auf den Euro?

Vom Kursverlauf her sah es lange so aus, als ob die Zinsentscheidung und die anschließende Pressekonferenz der EZB mit Mario Draghi, die langweiligste der letzten Zeit. Der Markt hatte mit der Zinssenkung (Leitzins von 0,75 auf 0,5 % und Spitzenrefinanzierungsfazilität von 1,5 auf 1 %) gerechnet und auch die nach wie vor nicht berauschende Lageeinschätzung im Euroraum konnte nicht wirklich überraschen. Im Laufe der Pressekonferenz wurde aber immer deutlicher, dass die EZB mit dieser Zinssenkung ihr Pulver noch längst nicht verschossen hat und auch ein negativer Einlagenzins möglich wäre, auch wenn die EZB wisse, dass dies mit Risiken verbunden sei. Diese aggressive Aussage ließ EUR/USD dann doch deutlich korrigieren. Am Abend kämpft das Paar mit der 1,3050, unter welcher die 1,3030 weiteren Support bieten würde. Die 1,2975/70 sollte nach Möglichkeit nicht gebrochen werden.

Sah es zuletzt recht freundlich für die Euro-Bullen aus, droht am Freitag eventuell weiteres Ungemach. Die Non Farm Payrolls (NFP) stehen an und könnten die Gemeinschaftswährung weiter unter Druck bringen. Zwar sahen die ADP-Arbeitsmarktdaten am Mittwoch sehr schwach aus, aber am Donnerstag überraschten die USA mit deutlich gesunkenen Anträgen auf Arbeitslosenhilfe, und das nun zum zweiten Mal hintereinander. Welche Auswirkungen hat dies auf die Non Farm Payrolls?. Wenn die ADP-Daten als Indikator dienen, könnte man von schwachen NFP und damit von einer Erholung von EUR/USD ausgehen. Sollten sich aber die sinkenden Anträge auf Arbeitslosenhilfe positiv auf die Zahl der Gehaltsabrechnungen auswirken, könnte der Euro weiteren Boden verlieren.

Auf der Oberseite wartet bei 1,31 erster Widerstand. Der Weg bis 1,32 bleibt steinig.


Neben den Non Farm Payrolls (14.30 Uhr) stehen am Freitag folgende Daten auf dem Programm:
    • 14.30 Uhr Arbeitslosenquote USA
    • 14.30 Uhr Durchschnittsverdienst USA
    • 14.30 Uhr Wöchentliche Arbeitszeit USA
    • 16.00 Uhr ISM Dienstleistungsindex
3.30 Uhr meldet Australien den Erzeugerpreisindex für das letzte Quartal. Der Aussie hat die Dreiecksformation zwar zunächst nach Norden verlassen, dreht dann aber scharf gen Süden und fand erst im Bereich 1,0220 Unterstützung. Um weiteres Unheil zu verhindern, müsste AUD/USD die 1,0280 zurückerobern. Ein Bruch des Widerstandes bei 1,03 könnte den Abwärtstrend brechen. Wahrscheinlicher ist aber der Test von 1,0180 und 15 auf der Unterseite.


In Neuseeland gibt zwar keine Daten am Freitag, aber dafür wurde sich das NZD/USD von meinen treuen Followern auf dem eToro-OpenBook gewünscht. Der Kiwi ist nicht ganz so stark unter Druck wie der Aussie. Aber auch hier zeigt der Ichimoku eher Richtung Süden (Blaue und orange Linie neigen sich nach unten, she Pfeil). Die könnte eine Trendumkehr Richtung Short signalisieren. Fällt das Paar unter 0,8460, also unter die Wolke, ist dies ein eindeutiges Verkaufssignal. Ein Abverkauf bis 0,83 müsste eingeplant werden. Widerstand gibt es vor allem an der 0,8580.


In Großbritannien wird der Dienstleistungs-Einkaufsmanagerindex veröffentlicht. Wer erst 10.30 Uhr nach den Daten schaut, hat schon Verspätung, denn die Briten sind am Freitag 2 Minuten eher als sonst. 10.28 Uhr erscheinen die Daten. Der Markt erwartet keine Änderung im Vergleich zum letzten Monat. GBP/USD hat zunächst die Widerstandszone, die ich gestern zwischen 1,5550 und 70 markiert habe ich nachhaltig brechen können. Der Aufwärtstrend bleibt aber weiter in Takt und ein Bruch der 1,56 würde zumindest Potential bis 1,5685 freigeben.Auf der Unterseite sollte die 1,5420 halten.


Da passt dann auch der nächste Leserwunsch ganz gut dazu, GBP/JPY. Das Paar hat es sich zwischen 150,90 und 153,86 (Monatshoch) eingerichtet. Dazwischen gilt es bei 1,5300 noch einen Widerstand aufs dem Weg zu räumen. Der Ichimoku signalisiert aktuell eher steigende Kurse. Die Wolke als Widerstand sollte zunächst unterstützen. Das könnte sich in der kommenden Woche allerdings ändern (Fragezeichen). Auf der Unterseite würde nach einem Bruch der 150,90 Support bei 150 zu erwarten sein.


Wenn wir schon mal beim JPY sind, wollen wir uns auch noch dem USD/JPY widmen, auch ein Wunsch. USD/JPY könnte nach der langen Korrektur bei 97,00 einen Boden gefunden haben. Um aber eine neue Attacke auf die 100 reiten zu können, müsste die 98,50 überwunden werden. Schaut man auf den Wolkenchart, ist das nicht unmöglich.


Die Handelswoche wird vom noch amtierenden Gouverneur der Bank of Canada, Mark Carney, beendet. Er spricht in Toronto beim Cardus Convivium Project. Mark Carney verlässt die Bank of Canada am 1. Juni, um ab 1. Juli die Bank of England zu führen. Was Carney ab 19.05 Uhr zu sagen hat, wird leider nicht öffentlich übertragen. Es werden keine Publikationen angeboten, war von der Bank of Canada zu erfahren. Der Termin wird also den Markt nicht bewegen. Die Betrachtung von USD/CAD ist aber trotzdem interessant. Das Paar hat bei 1,0050 zunächst einen Boden gebildet und, nachdem es überverkauft war, sich leicht erholt. Dabei brach das Paar den Abwärtstrend. Ob dies für eine Umkehr reicht, ist atuell noch nicht zu sagen. Die Gefahr eines Bruchs der 1,0050 kann weiter nicht ausgeschlossen werden. Weitere Abgaben bis zur Parität bleiben weiter eine realistische Möglichkeit. Auf der Oberseite könnte über 1,0090/00 die 1,0123 in den Fokus rücken.


Zum Abschluss der Woche noch zwei Wünsche Wunsch: Zunächst der USD/CHF. Die EZB-Politik hat auch Auswirkungen auf dieses Paar. Es war zuletzt stark überverkauft und nutzte die Gelegenheut für eine starke Erholung an die Abwärtstrendlinie. Aktuell droht ein Bruch. Begünstigt wird dieses Szenario auch durch das Double Bottom, welches das Paar bei 0,9247 gebildet hat. Ein Überwinden der 0,9360 würde für USD/CHF einen zähen Weg durch die Wolke nach sich ziehen. Erst über 0,9440 wäre der Weg wirklich frei.


Zum Schluss noch der Dow Jones, der heute von den Maßnahmen der EZB profitiert hat. Der Index ist weiter auf dem Weg zum Alltimehigh bei 14.887,39 Der Aufwärtstrend ist intakt, bei etwa 14.845 ist noch ein Widerstand zu finden. Und darüber? Hm, vielleicht ist ja die 15.000 ein Ziel. Auf der anderen Seite muss eigentlich irgendwann mal eingepreist werden, dass sich auch die USA nicht unbedingt in einer Boomphase befinden. Erste Unterstützung ist bei 14.675 zu finden. Signifikanter ist die 14.400. Aktuell sind aber neue Hochs zu favorisieren.


Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

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