Die Welt des Reisens

Dienstag, 21. Mai 2013

Im Zeichen der Notenbanken

Nachdem der Dienstag relativ ereignislos war, könnte der Mittwoch ein wenig mehr Aktion bieten. Die Fed bietet gleich zwei Termine, welche die Märkte in Atem halten könnten. Zum ersten wäre da Ben Bernanke, der 16 Uhr den ökonomischen Ausblick zelebriert. Hier heißt es genau zuhören, denn zwischen den Zeilen dürfte man auch die eine oder andere Andeutung über die zukünftige Geldpolitik der Fed erfahren. Es ist zumindest nicht auszuschließen, dass Ben Bernanke mit dem ökonomischen Ausblick den Boden für die nächste Zinsentscheidung der Fed bereitet.

Eine positiv ausfallende Einschätzung könnte dabei auf einen Ausstieg oder zumindest auf ein Einschränken der Anleihekäufe durch die Fed bei der nächsten Zinssitzung am 19.06. hindeuten. Eine eher zurückhaltende Einschätzung könnte darauf hindeuten, dass Ben Bernanke und seine Kollegen im FOMC die Druckerpresse weiter bemühen möchten. Erste Variante könnte EUR/USD weiter unter Druck setzen. Auch die Aktienmärkte, die ja zu einem großen Teil durch den Tropf, namens Notenbank, leben, dürften dann unter Druck geraten. Die Aufwertung des USD könnte auch den Edelmetallen und Öl schwer zu schaffen machen.

20 Uhr gibt es dann das Sitzungsprotokoll des FOMC. Auch hier könnten Tendenzen für einen baldigen Ausstieg aus QE3 enthalten sein. Zwar wurde die Fortsetzung der lockeren Geldpolitik bei nur einer Gegenstimme beschlossen, aber interessant ist, wie viele FOMC-Mitglieder laut über ein baldiges Ende des "Gelddruckens" nachgedacht haben. Auch hier ist ein Stärkung des USD wahrscheinlicher als das Gegenteil.

Außerdem gibt es aus den USA noch die Veräußerungen der bestehenden Eigenheime. Europa hält sich datentechnisch erneut zurück. EUR/USD gab am Dienstag lange leicht nach, ehe der US-Markt offenbar die Drohung von Moody´s einpreiste, die Kreditwürdigkeit der USA herabzustufen, wenn das Land nicht bald seinen Haushalt in Ordnung bringt. EUR/USD schaffte es über 1,29 und könnte nun eine Erholung über die 1,2941 erfahren. Ein Bruch dieses Widerstands und der 38,2 %-Linie des Fibonacci bei 1,2967 könnte Erholungspotential bis 1,3020 freisetzen. Diese Erholungsphantasien können aber schnell beendet sein, wenn die oben favorisiertes Szenario am Nachmittag den Dollar pusht.
Auf der Unterseite unterstützen die 1,2840/00, bevor die 1,2745 in den Fokus rückt.


Der Mittwoch ist der Tag der Notenbanken. In der Nacht gibt die Bank of Japan Auskunft über ihre Geldpolitik. Es könnte sein, dass man die extrem lockere Geldpolitik schon bald wieder zurück fährt. Die Politik meldete sich zumindest schon mal und gab die Devise heraus, eine weitere Abwertung des Yen gefährde den Konsum und damit die Wirtschaft in Japan. Denkbar wäre also die Verkündung zumindest einer Reduzierung des Anleihekaufes. Hier wird es darauf ankommen, wie groß der Umfang der Reduzierung wäre, denn ein Teil der Maßnahme könnte bereits eingepreist sein. Auf der anderen Seite, könnte die Notenbank natürlich auch zum Ergebnis kommen, die Schwächung des Yen müsse fortgesetzt werden. Dies könnte dann die USD weiter stärken.

USD/JPY befand sich am Dienstag in einer Art Wartestellung. Die Korrektur vom Montag wurde nicht fortgesetzt, das Paar schaffte es aber auch nicht wieder über die 103. Nachdem es am Vormittag noch so aussah, als ob die kurze Schwächephase des Paares beendet wäre, fiel es am Nachmittag wieder zurück. Erste Unterstützung dürfte die 102 bieten. Die passenden geldpolitischen Entscheidungen der Bank of Japan vorausgesetzt, muss wohl auch mit 100,70 gerechnet werden. Auf der Oberseite wartet bei 102,90 und 103,30 Widerstand. Darüber rückt die 103,80, die ich im Wochenausblick beschrieben habe in den Fokus. Dafür bracht es aber wahrscheinlich die passenden Nachrichten von der Fed.


Die Handelbilanz Japans wird 1.50 Uhr wohl vom Markt eher unbeobachtet bleiben.

Es gibt noch einen weiteren Termin in der Nacht: Die Konsumentenstimmung in Australien. Die war zuletzt mit -5,1 % nicht gerade fröhlich. Man darf gespannt sein, ob sich etwas zum positiven geändert hat. Schaut man auf die Rohstoffpreise, muss man wohl eher skeptisch sein, denn Australiens Wirtschaft basiert ja sehr auf den Rohstoffen. AUD/USD scheint sich ein wenig erholt zu haben und in eine Seitwärtsbewegung zwischen 0,9750 und 0,9850 begeben zu haben. Von alter Stärke ist das Paar aber weit entfernt. Um das Niveau vor dem letzten Abverkauf zurückzuerobern, muss der Aussie schon einige Widerstände überwinden. 0,9940/80 liegen noch vor der Parität.


Zurück zu den Notenbanken. In Großbritannien wird 10.30 Uhr das MPC-Versammlungsprotokoll veröffentlicht. Hier dürfte nicht so sehr Überraschendes zu erwarten sein, denn die Bank of England hatte bei der letzten Zinsentscheidung noch eine Inflation von 2,8 % zu berücksichtigen. Dies sieht inzwischen besser aus. Interessant wird trotzdem sein, wie stark über weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen gesprochen wurde. Außerdem werden ebenfalls 10.30 Uhr die Einzelhandelsumsätze und 12 Uhr die industriellen Aufträge veröffentlicht. Cable hat den Vormittag wieder für sich allein, die Eurozone schaut von der Seitenlinie zu.

Am Dienstag wurden aus dem Vereinigten Königreich enttäuschende Verbraucher- und Erzeugerpreise gemeldet, was GBP/USD bis zum frühen Nachmittag unter Druck brachte. Am Nachmittag profitierte das Paar von der allgemeinen Korrektur des Dollar und schaffte es so zurück über die 1,5145, die wir nun als Unterstützung sehen dürfen. Widerstand finden wir bei 1,52 und 1,5277, wobei es hier wohl schon eines kräftigen Impulses von der Nachrichtenseite bedarf, um das Paar in die Ichimoku-Wolke zu manövrieren. Auf der Unterseite dürfte bei 1,51 und 1,5075 Unterstützung zu finden sein. Darunter wartet das Apriltief 1,5033.


12 Uhr soll erneut Thomas Jordan von der SNB sprechen. Vom Termin am Dienstag wurde keine Meldung veröffentlicht. Ich habe auf der Internetseite der Schweizer Nationalbank auch keinen Hinweis auf diesen Termin gefunden. EUR/CHF hat seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und konnte dabei auch ein neues Monatshoch markieren: 1,2529. Das nächste Ziel ist das Jahreshoch 1,2570. Unter 1,25 wird das Paar bei 1,2440 unterstützt.


Und schließlich gibt es 14.30 Uhr noch die Einzelhandelsumsätze aus Kanada. Ob mit diesen Daten die Schwäche des Loonie gegenüber dem Greenback gemildert wird? Die Erwartungen liegen immerhin deutlich unter dem Wert des Vormonats, was zumindest ein wenig Hoffnung auf eine positive Überraschung bietet. Auf der Oberseite bleibt für USD/CAD der Widerstandsbereich 1,0300/15 eine ernstzunehmende Hürde. Der Ausbruch vom Dienstag auf 1,0321 muss als Fehlausbruch gewertet werden. Das könnte Charttechnisch auch Ungemach bedeuten. Dagegen spricht aber die fundamentale Seite. Es ist kaum damit zu rechnen, dass die Fed ihre Geldpolitik weiter lockert. Im Gegenteil. Im Chart spricht der intakte Aufwärtstrend für den Dollar. So bleibt das Ziel auf der Oberseite zunächst das Jahreshoch bei 1,0342. Auf der Unterseite dürften die 1,0240/20 unterstützen.


Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
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