Die Welt des Reisens

Sonntag, 12. Mai 2013

Volle Fahrt für die Eurozonen-Lokomotive Deutschland?

Schaut man auf den Dax, ist dieses Frage ganz leicht beantwortet. Der deutsche Leitindex hat am Freitag ein neues All-Time-High bei 8358,23 Punkten markiert und suggeriert somit, dass die deutsche Wirtschaft so brummt, wie noch nicht. Nun gut, so überschwänglich dürften viele Manager ihre Betriebsergebnisse dann wahrscheinlich doch nicht feiern, denn ein großer Batzen der Investitionen in die Aktienmärkte dürfte dem billigen Notenbankgeld und der Hoffnung auf ein größeres Wachstum sein. Sei´s drum. Der überkaufte Status wurde noch am Freitag ein wenig abgebaut, so dass man generell auch in der kommenden Woche mit Gewinnen rechnen kann. Allerdings könnte die Korrektur auch fortgesetzt werden, wenn sich die Anzeichen vermehren, dass der Umfang der Anleihekäufe der Fed reduziert werden könnte.


Dass ich den Dax kurz bespreche hat einen wichtigen Grund. Für den Euro werden in der neuen Woche deutsche Daten eminent wichtig. Am Dienstag veröffentlicht das ZEW die deutschen und die Eurozonen-Konjunkturerwartugen. Diese werden auf der Grundlage einer Befragung bei institutionellen Anlegern ermittelt. Also, ist der Aktienindex gut, freut sich der ZEW. So ist dann die optimistische Prognose von 38,3 (nach 36,3) beim deutschen ZEW kein Wunder. Am Mittwoch gibt es dann die Vorabveröffentlichung des deutschen BIP und auch hier gibt es bei den Anlegern durchaus Optimismus. Für das letzte Quartal wird ein Wachstum von 0,3 % erwartet (nach einem Rückgang von 0,6 % im vorherigen Quartal).

Außerdem dürfte EUR/USD vor allem von US-Amerikanischen Daten bewegt werden. Schon am Montag gibt es die Einzelhandelsumsätze, am Donnerstag gibt es wie immer die Arbeitsmarktdaten und dazu die Verbraucherpreise.

EUR/USD verlor in der vergangenen Woche vorübergehend die wichtige Marke bei 1,2975, konnte sie am Freitagabend aber zurück erkämpfen. So bleibt die spannende Frage, ob das Paar in der neuen Wiche diese Marke verteidigen kann, oder ob der Euro sich doch in den Niederungen wiederfindet. Ein nachhaltiger Bruch der 1,2975 könnte EUR/USD bis 1,2750 führen. Muss aber nicht, denn vieles wird sich an der Datenlage orientieren. Es kann durchaus ein gewissen auf und ab geben. Gute US-Daten könnten den Den Euro unter Druck bringen, gute Daten aus Deutschland könnten ihn wieder stabilisieren. Nimmt man den Fibonacci, sieht man die Widerstände bei 1,3118 und 1,3231, wobei davor wohl weiter die 1,32 bremsen dürfte.


Schon jetzt möchte ich aber auf einen weiteren Termin hinweisen, der die Kurse am kommenden Wochenende ins Rutschen bringen könnte. Ben Bernanke wird am Samstag auftreten und die spannende Frage dürfte sein, wie sich der Fed-Chairman zu QE3 äußert. Zuletzt wich er Fragen zur lockeren Geldpolitik aus, was eventuell ein Zeichen zumindest einer Reduzierung der Anleihekäufe durch die Fed sein könnte. Dies wäre für den Dollar bulish und dürfte EUR/USD massiv unter Druck setzen. Ob Bernanke allerdings ausgerechnet am Bard Collage eine Änderung der Geldpolitik der Fed bekannt gibt? Aber nichts sagen hat die Märkte auch schon bewegt. Vorsicht sollte also geboten sein.

Am Mittwoch wird uns das Vereinigte Königreich mit Daten versorgen. Der Arbeitsmarkt, der Inflationsbericht der Bank of England und das dazugehörige Statement ihres Noch-Chefs, Mervyn King, stehen auf dem Programm. Auch GBP/USD geriet Ende vergangener Woche unter Druck. Das Paar fiel unter 1,5415 und könnte nun bis 1,52 abverkauft werden. Auf der Oberseite sehen wir ein Top bei 1,56. Das kann aber erst anvisiert werden, wenn die 1,5415 überwunden werden sollte. Dieser Marke könnte in der neuen Woche eine entscheidende Rolle zukommen. Auch hier wird viel von den beschriebenen Daten aus UK, den USA, aber wohl auch aus Deutschland abhängen.


Am Donnerstag meldet Japan das BIP. Für das letzte Quartal wird ein Wachstum von 0,7 % prognostiziert. Die Maßnahmen der Notenbank Nippons scheinen also zu greifen. So prognostiziert es zumindest der Markt. Die zuletzt veröffentlichten Daten aus dem fernen Osten stützen diese Annahme. USD/JPY hat in der vergangenen Woche die Hürde bei 100 genommen und dürfte mittelfristig weitere Gewinne einfahren. Allerdings ist das Paar heillos überkauft und benötigt dringend eine Korrektur. Diese könnte das Paar noch einmal bis 100 zurückführen. Ideal würde ein solcher Rücksetzer wegen einem guten japanischen BIP. US-Arbeitsmarkt und Ben Bernanke könnten dann die Rallye wiederbeleben. Über 101,50 warten 102,40 und 103.


Zum Abschluss der Woche greift dann noch Kanada ins Geschehen ein. Die Verbraucherpreise werden am Freitag veröffentlicht. Der steile Abverkauf von USD/CAD wurde durch die neue Stärke des US-Dollars am Donnerstag und Freitag beendet. Bei 1,0013 war das Ende erreicht, die Parität somit knapp verpasst. Inzwischen fungiert die 1,0050 wieder als Unterstützung, Die 1,0120 als erster Widerstand. Vor dem weiteren Weg bis 1,0180 steht die Ichimoku-Wolke.


Ich bin aktuell im EUR/USD und EUR/GBP investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
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