Die Welt des Reisens

Sonntag, 26. Mai 2013

Wochenausblick: Die Charts sprechen gegen EUR/USD

Wer sich bei investing.com den Wirtschaftskalender anschaut, könnte bald den Eindruck bekommen, die neue Handelswoche, könne man schon mal abhaken. Aber es gibt doch mehr interessante Termine, als es auf dem ersten Blick aussieht, auch im EUR/USD.

EUR/USD schaffte in der vergangenen Woche nicht den Befreiungsschlag und bleibt trotz leichter Gewinne weiterhin unter Druck. Gleich zweimal scheiterte das Paar an der 1,30, und das obwohl die Daten aus der Eurozone gar nicht so schlecht aussahen. Die Märkte haben aber mit anderen Nachrichten zu kämpfen. Ben Bernanke und seine Kollegen vom FOMC wollten die Angst vor der Straffung nicht von den Märkten nehmen und gute US-Daten am Donnerstag und Freitag verstärken diese auch noch. Der DAX zeigt, wie stark die Verunsicherung in der zweiten Hälfte der Woche war. Trotz guter Wirtschaftsdaten verlor der deutsche Leitindex in der Spitze knapp 300 Punkte. Am Ende ging der DAX gerade so über 8.300 Punkte aus dem Handel, nachdem am Mittwoch noch ein neues Alltimehoch bei 8.557 Punkten markiert wurde. Auf der Oberseite bleibt das Alltimehoch bei 8557 Punkten das Ziel auf der Unterseite könnte die 8.100 unterstützen.


In der neuen Woche könnten vor allem gute Daten für weitere Verluste sorgen.

Auch EUR/USD drohen weitere Abgaben, sollten die US-Daten gute sein. Eine neue Situation: Die US-Wirtschaft erholt sich und schickte die Märkte zum Trauern. EUR/USD hat aber noch ein weiteres Problem; Das Paar konnte die guten Daten aus Deutschland für eine Erholung nicht nutzen und bleibt so charttechnisch angeschlagen. Es gibt gleich zwei Formationen, die nach der Lehre nach unten aufgelöst werden sollten. die große Schulter-Kopf-Schulter-Formation (blaue Pfeile) und die neu hinzugekommene M-Formation. Löst sich die Formation gen Süden auf, werden die 1,2820 und 1,2750/45 wichtige Unterstützungen sein. Unter 1,2680 (61,8 %-Linie des Fibonacchi) könnte ein Abverkauf bis 1,24 erfolgen. Ein Szenario, dass man nicht mehr völlig ausschließen kann. Zuletzt schien das Vertrauen in die Peripheriemärkte der Eurozone wieder nachzulassen, wie steigende Zinsen auf beispielsweise spanische oder italienische Anleihen zeigten. Dies ist zwar noch ein großes Problem, aber es könnte ein Hinweis sein. Sollten die Daten auf eine weitere Erholung der Konjunktur in der Eurozone hoffen lassen und sollten sollte die Angst vor einem Ende oder einer Straffung von QE durch die Fed nicht weiter wachsen, könnte der Euro weiter versuchen, die 1,30 zu überwinden. Die Chancen sind zwar nicht besonders gut, aber ganz ausgeschlossen ist es weiter nicht. Sollte der massive Widerstand bei 1,30 gebrochen werden, dürfte die 38,2 %-Linie des Fibonacchi den nächsten Widerstand liefern (1,3073). Der nächste massive Widerstand wartet bei 1,32, aber ein solches Szenario wäre schon eine große Überraschung. Dafür müssten die Unsicherheiten im Markt plötzlich verfliegen.

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Der wichtigste Termin dürfte in der kommenden Woche die Meldung der Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sein (Donnerstag). Gute Zahlen sind durchaus zu erwarten, was gegen eine grundlegende Erholung von EUR/USD sprechen sollte. Nur wenn die US-Daten überraschend schwach ausfallen hart der Euro eine Chance, die 1,30 zu überwinden. Solange die Angst im Markt bleibt, bleibt die Gemeinschaftswährung unter Druck. Folgende Daten könnten EUR/USD ebenfalls beeinflussen: Dienstag wird das Verbrauchervertrauen aus den USA gemeldet, am Mittwoch werden die deutsche Arbeitslosenquote gemeldet, was den Euro vielleicht kurz stützen könnte, ehe bei den deutschen Verbraucherpreisen auch ein weiterer Rückgang der Inflation nicht ausgeschlossen werden kann. Dann wäre es um den Euro wahrscheinlich endgültig geschehen. Am Donnerstag gibt es neben den Erstanträgen noch das BIP und die Konsumausgaben aus den USA. Am Freitag folgen die Verbraucherpreise aus der Eurozone.

Den Montag darf man wahrscheinlich als verlängertes Wochenende begehen, denn die britische und die US-Börse bleiben wegen Feiertagen geschlossen. So kann man in der Nacht schnelle das geldpolitische Besprechungsprotokoll aus Japan entgegennehmen und dann den Frühling genießen. Na ja, für die meisten in Deutschland verhindern dieses Szenario zwar nicht die Charts, aber das Wetter.
Das Besprechungsprotokoll der Bank of Japan könnte durchaus interessant werden. Die Frage: Wie haben sich die einzelnen Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses zu einer Reduzierung des Anleihekaufes durch die Notenbank geäußert. Sollte das Thema intensiv besprochen worden sein und lässt sich ein baldiges zurückfahren der ultraexpansiven Geldpolitik ableiten, dürfte USD/JPY eine weitere Korrektur bevorstehen. Unter 100,90 und 100 wären 98,50 und 97,45 das Ziel. Auf der Oberseite fungiert die 103,73 als Widerstand.


Über der 103,73 würden die 105 in den Fokus rücken. Neben dem geldpolitischen Besprechungsprotokoll gibt es einige weitere Daten aus Japan. Am Mittwoch spricht Haruhiko Kuroda, bevor am Freitag der Verbraucherpreisindex Auskunft gibt, ob in Japan die Deflation langsam zurückgeht. Die Bekämpfung der Deflation ist ja einer der wichtigsten Gründe für die Geldflut der Bank of Japan.

Am Mittwoch erleben wir den letzten Auftritt von Mark Carney als Gouverneur der Bank of Canada. Die Zinsentscheidung steht auf dem Programm. Ob sich der zukünftige Chef der Bank of England mit einem Paukenschlag verabschiedet?

Wohl eher nicht. Wenn doch, dürfte das Hoch aus dem Juni 2012 bei 1,0447 in Gefahr geraten. Vorher dürfte das Jahreshoch 2013 bei 1,0393 bzw. die runde Marke 1,04 als Widerstand fungieren. Aktuell befindet sich USD/CAD weiter in einem Aufwärtstrend. Sollte die Korrektur von Donnerstag und Freitag fortgesetzt werden, könnte ein Bruch des Trends das Paar bis 1,03 und 1,0215 führen.


Das war es schon für diese Woche.
Aber es gibt noch ein Paar Wünsche abzuarbeiten. Zum ersten EUR/AUD.

Nach der Zinssenkung hat der Aussie deutlich verloren, nicht nur gegen den Dollar, auch gegen Euro und Kiwi. EUR/AUD befindet sich schon seit Anfang April in einem Aufwärtstrend. Nächste Ziele wären die 1,3475 und 1,3550. Allerdings ist das Paar deutlich überkauft und könnte daher korrigieren. Unterstützung sollte das Paar bei 1,32 finden. Bei einem Bruch könnte die Korrektur bis 1,3110/00 fortgeführt werden, ohne, dass der Aufwärtstrend gebrochen werden würde.



Und noch ein Blick auf die Edelmetalle.
Gold leidet weiter unter dem starken Dollar. Unterstützung bieten 1.337/1.321/1.307. Auf der Oberseite findet das gelbe Metall bei 1.403 USD den ersten Widerstand. Dort würde auch der Abwärtstrend gebrochen werden. Allerdings würde sich das Bild für Gold nur bedingt aufhellen. Bei 1.488 USD wartet ein massiver Widerstand, der bisher allen Attacken standhielt.


Bei Silber kommt noch zum starken US-Dollar, die geringe Nachfrage nach Industriesilber. Viel Positives zeigen die Charts nicht.Immerhin der RSI zeigt, dass sich das Metall ein wenig überverkauft zeigt. Dies könnte eine Erholung bis 24,20 begünstigen. Den Abwärtstrend würde dies nicht gefährden. Erst über 26 könnte sich das Bild für das Metall aufhellen. Auf der Unterseite würde unter der 21,19 die 19,70 als Unterstützung fungieren. Aktuell spricht nichts dagegen, dass auch ein Test der 17,26 denkbar.


Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

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