Die Welt des Reisens

Montag, 20. Mai 2013

Weitere Schwächung des Aussie in Sicht?

Nach einem fast ereignislosen Pfingstmontag (immerhin Silber sorgte für einiges an Aufregung), dürften die Märkte am Dienstag wieder ein wenig mehr Bewegung bieten und damit auch für uns ein paar Chancen. Beginnen tut das schon in der Nacht, in der sich ein Blick nach Australien lohnt. Das erste Highlight der Woche steht an: Das Gesprächsprotokoll der letzten Zinssitzung der Reservebank Australiens wird 3.30 Uhr veröffentlicht. Interessant ist, ob die Zinssenkung von 3,0 auf 2,75 % Konsens war oder ob es Bestrebungen einzelner Mitglieder im Rat gab, welche vielleicht einen größeren Zinsschritt befürwortet hätte. Sollte es solche Äußerungen geben, könnte der Aussie in der Nacht ein weitere Schwächung erfahren. Auf der anderen Seite könnte die Zinssenkung aber auch umstritten gewesen sein, was durchaus auch ein Impuls zur Erholung des Aussie sein könnte. Hier sollte man also mit verschiedenen Szenarien rechnen, Ein zu starkes Engagement im Aussie vor der Veröffentlichung könnte teuer werden.

AUD/USD hat nach dem Zinsschritt vom 7. Mai rund 500 Pips verloren und hat sich nun zu Beginn der Woche ein wenig erholt. Der ganz scharfe Abverkauf, der seit 9. Mai, Trend war, wurde zunächst gebrochen. Bei 0,9710 hat sich ein Boden gebildet. Ob dieser hält, wird auch von den Nachrichten der Nacht zum Dienstag abhängen. Auf der Oberseite dürften 0,9850 und vor allem die im Chart zu sehende 23,6 %-Linie des Fibonacci bei 0,9917 als Widerstand fungieren. Insgesamt ist das Paar sehr angeschlagen, so dass zunächst kaum mit einer deutlichen Aufhellung des von AUD/USD zu rechnen ist. Die Gefahr eines weiteren Abverkaufs bis 0,9690 und darüber hinaus bis zum 2012 Jahrestief 0,9580 kann aktuell nicht ausgeschlossen werden. Entscheidend für die Frage, ob der Boden hält, werden die Nachrichtem aus dieser Nacht sein. Lässt sich aus dem Protokoll kein baldiger weiterer Zinsschritt ableiten, sollte der Boden erst einmal tragen.


Die Ziele der Unterseite habe ich im Wochenausblick grafisch aufbereitet.

Außerdem werden in der Nacht die Inflationserwartungen für Neuseeland gemeldet (5 Uhr). Die Inflation ist ein wichtiger Wert, wenn es darum geht, ob es weitere Zinsschritte geben kann, also ob auch die Reservebank Neuseelands Spielraum hat im Kampf um die schwächste Währung "mitzuspielen". Der Vergleichswert für die Inflationserwartungen dieses Quartals liegt bei 2,2 %. Eine Steigerung dürfte den Kiwi wieder ein wenig stützen. NZD/USD hat die neue Handelswoche mit einem Aufwärts-Gap begonnen und mit dem Tief vom letzten Freitag (0,8057) einen Boden markiert. Die Erholung kam am Montag gut voran und hat dem Paar bereits 120 Pips Gewinn gebracht. Sollte die 0,8175 nachhaltig überwunden werden, wird es an der 38,2 %-Linie des Fibonacci sehr interessant, denn etwa dort könnte sich spätestens am Mittwoch eine Dreiecksformation auflösen. Für NZD/USD dürfte die 0,8248 zu einer sehr entscheidenden Marke werden. Kann die Erholung nachhaltig fortgesetzt werden oder übernehmen die Bären wieder?


Der Dienstagvormittag steht im Zeichen Großbritanniens. Erzeuger- und Verbraucherpreise stehen 10.30 Uhr auf der Agenda. Großbritannien ist ja in einem kleinen Dilemma. Die Wirtschaft würde sich wahrscheinlich auch über eine kleine zusätzliche Liquiditätsspritze der Bank of England freuen, aber die Inflation lag zuletzt mit 2,8 % nicht unbedingt im Bereich des Korridors, den die Notenbank festlegte (um 2 %) Das hatte zuletzt GBP/USD ein wenig gestützt. Erst die starken Konjunkturerwartungen der Uni Michigan ließen das Paar unter die 1,52 fallen. Aber auch Cable profitierte von einer Verschnaufpause, die der Greenback am Montag einlegte. Nach der Bodenbildung bei 1,5158 konnte sich Cable wieder über 1,52 schwingen. Diese Entwicklung könnte allerdings schnell wieder zum Stoppen kommen, wenn die Preissteigerung weiter zurückgeht als sowieso prognostiziert. Dann dürfte die 1,52 schnell wieder in Gefahr geraten. Auf der Oberseite dürfte bei Bruch der 1,5270, an der GBP/USD aktuell kämpft, die 1,5330 in den Fokus rücken. Über dieser Marke hätten dann sogar die Bullen wieder das Sagen. Aber es könnte ein beschwerlicher Weg bis dorthin werden.


Am Nachmittag gibt es weniger Fakten als viel Gesülze - na gut, das ist dann vielleicht doch übertrieben. Zwischen den Zeilen gibt es ja hin und wieder durchaus spannendes zu entdecken. Den Redewettstreit des Dienstagnachmittag, 16 Uhr, Finanzminister Lew, der sich ja zuletzt über einige zusätzliche Haushaltseinnahmen freuen konnte. Beteiligungen an Banken können eben doch sehr profitabel sein, wenn es sich dabei nicht gerade um die Commerzbank handelt. Mit zusätzlichen Einnahmen könnte man natürlich auch zusätzliche Ausgaben bestreiten. Mal sehen, was uns Herr Lew berichtet und wie die Märkte darauf reagieren. 17.30 Uhr spricht dann FOMC-Mitglied James Bullard aus St. Louis, der sich eigentlich für eine Vorsetzung von QE3 stark machen müsste, es sei denn seit der letzten Zinssitzung des FOMC hat sich an seiner Einstellung zu diesem Thema etwas grundlegend geändert. 19 Uhr ist dann Fed-Vice Chairman Wiliam Dudley dran, der seinen Chef Ben Bernanke siche rnicht in den Rücken fallen wird. Könnte hier Potential für eine weitere Korrektur beim USD liegen?

EUR/USD kämpft mit der 1,2880/1,29 und könnte dann Kurs auf die 1,2940/50 sowie die 1,2970 nehmen, Darüber könnte die 1,3020 in den Fokus rücken und die Eurobullen hoffen lassen. Unter 1,2848 wäre die Partie allerdings auch schnell wieder vorbei.


Damit aber noch nicht genug der Reden. 18.30 Uhr tritt SNB-Chef Thomas Jordan auf. Der Schweizer Chef-Notenbänker dürfte wenig Neues zu bieten haben. Aktuell gibt es aber wenig zu verteidigen für die SNB, denn der Euro hat sich auch so im Vergleich zu, Schweizer Franken erholt. EUR/CHF korrigierte in der vergangenen Woche zwar ein wenig, aber das Paar hält sich aktuell über der Unterstützung bei 1,2440/35. Auf der Oberseite könnte ein Triple-Top für Ungemach sorgen und das Paar bei 1,2525 deckeln.


Bank of Canada-Gouverneur Mark Carney spricht 18.45 noch nicht das letzte Mal in dieser Funktion, denn kurz vor seiner Demission am 01.06. darf der zukünftige Chef der Bank of England am 29. Mai noch einmal eine Zinsentscheidung der kanadischen Notenbank leiten. Es ist nicht anzunehmen, dass Mark Carney dieser Veranstaltung am Dienstag schon mal vorgreift. USD/CAD hat eine Fehlausbruch über die 1,03 und am Montagabend eine deftige Korrektur zu verzeichnen. Der Aufwärtstrend wäre erst unter 1,0200 gebrochen, aber die scharfe Umkehr dürfte schon ein wenig überraschen, zumal ich zumindest keine wirklich relevanten Gründe dafür finden konnte. Vor der 1,03 gibt es nun an der 1,0242 Widerstand.


Zwar ohne Termin, aber trotzdem heute in meiner Sprechstunde, ist USD/JPY. Ich hatte ja schon in meinem Wochenausblick angedeutet, dass der Höhenflug des Paares vielleicht vor dem Ende steht. Auch wenn die Charts durchaus noch Spielraum lassen, musste das Statement, das Japans Finanzminister Akira Amari in einer Talkshow am Wochenende abgab, ernst genommen werden. Der Minister erklärte dem überraschten Markt, dass eine weitere Schwächung des Yen nicht gut für Japans Wirtschaft wäre. Wieder einmal eine überraschende Wendung über das Wochenende und ein Grund, weshalb ich alle grünen Trades vor dem Wochenende schließe. Viel zu große ist die Gefahr, dass am Wochenende Statements erscheinen, auf die man nicht reagieren kann.

USD/JPY korrigierte am Montag bis 101,99, konnte sich danach aber wieder ein wenig fangen. Aber der steile Aufwärtstrend der vergangenen 14 Tage ist zunächst gebrochen. Am Montag verlor das Paar nach und nach. Aktuell muss durchaus ein Bruch der 102 und eine weitere Konsolidierung bis 101,25 in Betracht gezogen werden. Auf der Oberseite trifft das Paar beim Jahreshoch 103,30 auf Widerstand.


Zum Schluss noch ein Blick auf die Edelmetalle, die zum Handelsstart weiter an Boden verloren, sich später aber dank der Konsolidierung des USD doch deutlich erholten. Gold ist knapp über der Unterstützung bei 1.335 gedroht und hat auch die 23,6 %-Linie des Fibonacci dynamisch genommen. Angesichts des stark überverkauften Modus, war diese Korrektur aber auch dringend geboten. Trotzdem, die 1.385 sollten zunächst einmal als Unterstützung dienen können. Auf der Oberseite könnte der 1.424 eine entscheidende Bedeutung zukommen. Sollte diese Marke durchbrochen werden, könnte ein neuer Angriff auf das Top bei 1.488 USD erfolgen. Vieles wird davon abhängen, inwieweit der USD eine Verschnaufpause einlegt.


Silber hat in der Nacht zum Montag sicher einige Trader in Not gebracht und meine These bestätigt, dass 100 Pips Luft bis zum Stop Loss nicht wirklich unter die Rubrik "absichern" fallen. Silber verlor innerhalb von 5 Minuten 227 Pips und wurde knapp über der 20 USD-Marke aufgefangen. Danach hat sich das Edelmetall fast 300 Pips in die andere Richtung bewegt und handelt deutlich über 22,50, der Marke, die wohl nun die entscheidende Unterstützung geben dürfte. Sollte Silber nachhaltig unter diese Marke fallen, wissen wir nun, was möglich ist. Auf der Oberseite dürften wir bei 23,80 und 24,60 auf die wichtigsten Widerstände treffen.


Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

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