Die Welt des Reisens

Dienstag, 28. Mai 2013

Deutscher Arbeitsmarkt vom Wetter ausgebremst?

Es ist immer wieder schön, wenn ein Prognose eintritt. Das US-Verbrauchervertrauen war der Market Mover des Dienstag und hat EUR/USD Richtung 1,2850 gedrückt. Ich hatte schon Befürchtungen, dass die Analysten recht behalten sollten, die der Meinung sind, dass die Märkte die Angst vor einem Ausstieg aus Quantitive Easing durch die Fed verloren haben. Dies ist nicht der Fall, denn die guten US-Daten und der damit wieder stärkere US-Dollar zeigen, dass der Markt diese Möglichkeit durchaus wahrnimmt. Auf der anderen Seite glaubt man aber scheinbar an die Stärke des Marktes und deckt sich weiter mit Aktien ein. Nun, ob das wirklich klug ist, wird sich später zeigen, denn wenn eine Aktie den Besitzer wechselt, hat das Unternehmen ja noch nichts davon. Vielleicht stellt der Markt ja irgendwann fest, dass es doch besser gewesen wäre in die Real-Wirtschaft zu investieren. Das bedeutet, die Banken wären vielleicht ganz gut beraten, nicht auf dem Aktienmarkt zu zocken und statt dessen mal ein paar Kredite für die Konjunktur zu verteilen. Ich befürchte, darauf werden wir lange warten können, zumindest so lange, bis wir Steuerzahler wieder gefragt sind, weil eine Aktienblase platzt. So weit sind wir aber noch nicht.

EUR/USD sieht die 1,29 nun also wieder von unten und kan der nächsten Unterstützungszone 1,2840/20 schon mal sehr gefährlich nah. Ein Bruch würde unweigerlich die 1,2745 in den Fokus rücken. Darunter sehe ich noch die 1,2680, ehe man sich wirklich Sorgen um den Euro machen muss. Auf der Oberseite schaffte es der Euro am Dienstag nicht mehr über die 1,2950, was den steileren Abwärtstrend (rot) bestätigte. Ein Szenario über 1,3000/25 ist derzeit nur schwer vorstellbar.


Dies könnte sich am Mittwochvormittag aber ändern, wenn der deutsche Arbeitsmarkt in den Fokus rückt. 5.000 Arbeitslose mehr soll es im Vergleich zum Vormonat geben und die Quote bei unverändert 6,9 % liegen. Eigentlich schlechte Zahlen, aber die Bundesagentur für Arbeit wird eine gute Erklärung parat haben: Das Wetter, denn wir hatten ja am Wochenende noch Winter auf dem Brocken. 14 Uhr hofft der Markt auf leicht gestiegene Verbraucherpreise aus Deutschland, was ich jetzt so in meinem Supermarkt nicht mitbekommen habe, aber vielleicht sind ja die Mieten gestiegen (bei mir nicht, der Vorzug einer Genossenschaft). 19 Uhr spricht FOMC-Mitglied Eric Rosengren und die Märkte werden sich bemühen, was bei der nächsten Zinssitzung besprochen und entscheiden werden könnte. Am Ende werden sie wohl genauso schlau sein wie zuvor.

Neben den Daten aus Old Germany dürfte am Mittwoch, 14.30 Uhr, die Bank of Canada mit ihrer Zinsentscheidung im Mittelpunkt des Interesses stehen. Es wird allerdings keine Änderung der Geldpolitik erwartet. Trotzdem, wer in den Loonie investiert ist, sollte vor allem auf das Statement achten. USD/CAD hat inzwischen die 1,0362 hinter sich gelassen und ist auf dem Weg Richtung 1,04, die das Paar am Mittwoch brechen könnte. Man darf wohl davon ausgehen, das Mark Carney bei seinem letzten Auftritt als Chef der Bank of Canada keine Erhöhung der Wachstumsprognose für Kanada verkünden wird. Darüber warten das Hoch aus 2012 (1,0446) und die 1,05. Auf der Unterseite dürfte die 1,0340 unterstützen.


In der Nacht gehen unsere Blicke zunächst nach Japan. Die Einzelhandelsumsätze stehen 1.50 Uhr auf dem Programm. Mal sehen, ob das exzessive Gelddrucken der Bank of Japan hier auch schon angekommen ist. Die Märkte rechnen nicht damit. Außerdem hat BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda schon wieder etwas Wichtiges mitzuteilen - ober auch nicht. 2 Uhr wissen wir es. Nach der Korrektur bis 100,65 hat sich USD/JPY wieder gefangen und handelt wieder über 102. Schwache Einzelhandelsdaten sollten die Erholung begünstigen und könnten das Paar über 102,90 zum Jahreshoch 103,75 führen. Auf der Unterseite liegt der erste Support bei 101,50.


Ein wenig verzwickter ist die Lage bei EUR/JPY der unter der am Dienstag unter der Euroschwäche litt. Zwar hat das Paar an der wichtigen 130er Marke einen Boden gebildet, aber die Erhoungsbewegung legte am Dienstagnachmittag doch eine recht spürbare Pause ein. Von der fundamentalen Seite sollte für das Paar aber das gleiche wie für USD/JPY gelten. Erstes Ziel sollte der Bereich um 132,40/60 sein, ehe das Jahreshoch bei 133,81 in den Fokus rückt. Gute Daten aus Japan könnten das Paar auf 130,90 und dann zurück auf 130 führen.


In Australien stehen Immobiliendaten auf dem Programm. 3 Uhr gibt es die Verkäufe der Neubauten und 3.30 Uhr die durchgeführte Bautätigkeit. Es gibt Analysten, die in Australien eine Immobilienblase beobachten, welche aber wohl noch nicht vor dem Platzen steht. Dann können wir uns ja erst einmal zurück lehnen und feststellen, dass der Aussie am Dienstagnachmittag wieder ordentlich auf die Mütze bekommen hat und sich inzwischen der 0,96 immer intensiver nähert. Unterstützung sollte die 0,9594 bieten, das Jahrestief.Darunter gibt es nicht allzu viel Support. Die 0,95 könnte dann schnell erreicht werden. Darunter gibt es auch wenig Halt Richtung 0,94. Es sieht nicht gut aus für den Aussie. Das Paar ist allerdings überverkauft und so sollte man Korrekturbewegungen bis 0,9690 einplanen. Am Short-Trend ändert das freilich nichts.


Bei Cable ist die Frage: Stützt der realisierte Handel in Großbritannien (12 Uhr)ein wenig? Immerhin werden gute Daten aus den USA ausbleiben. GBP/USD bleibt aber in seinem Abwärtstrend gefangen und hat nun auch die 1,5075 nachhaltig gebrochen. So um 1,5015 könnte es nochmal ein wenig Support geben, dann sollte die 1,50 wieder gebrochen sein. Die weiteren Ziele für Cable scheinen auf der Unterseite zu lokalisieren sein. 1,4980 ist das erste. 1,4900/4875 scheint realistisch erreichbar zu sein.


Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
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