Die Welt des Reisens

Sonntag, 5. Mai 2013

Wochenausblick: Australien im Blickpunkt

Nach der heißen Woche für EUR/USD mit Zinsentscheidungen der Fed und der EZB treten Daten aus diesen beiden Währungsgebieten in den Hintergrund, auch wenn Rainer Brüderle gerade wieder versucht, seine Partei FDP ins Rampenlicht zu rücken und allen Ernstes forderte, dass Deutschland ein Vetorecht im EZB-Rat haben müsse, um der Niedrigzinspolitik entgegenzuwirken, die durch die höhere Inflation die Sparguthaben auffresse. Willkommen am Stammtisch, ich warte schon auf die gleiche Forderung aus Frankreich und Italien.

Wer sich bei soviel Klamauk schon mal nach einer Alternative zum Euro umsehen möchte, kann in dieser Woche einen Blick auf Australien werfen. Am Dienstag veröffentlicht die Reserve Bank of Australia den Leitzins, der im Vergleich zu vielen anderen Regionen unserer Erde mit 3 % vergleichsweise hoch ausfällt. Trotzdem rechnet aktuell niemand mit einer Zinsanpassung. Am Donnerstag tritt dann Australien gleich nochmal in den Vordergrund, wenn die Arbeitsmarkdaten veröffentlicht werden. Allgemein wird in Australien sogar mit 12.000 neuen Stellen gerechnet und das, obwohl in Australien langsam der Winter Einzug hält.

AUD/USD bewegt sich seit Monaten zwischen 1,0150 und 1,06. Aktuell handelt das Paar immer noch in einem Abwärtstrend, der durch die Korrektur am Freitag nicht gebrochen wurde. Sollte das Paar 1,0356 überwinden, könnte dies ein Signal für eine neue Erholungshase Richtung 1,06 sein. Dafür oder aber für weitere Abverkäufe bis an die untere Abgrenzung des langfristigen Seitwärtskanals könnten die beiden wichtigen Termine den entscheidenden Impuls liefert. Dass das Paar aus der beschriebenen Range ausbricht, ist wohl eher nicht zu erwarten.


Bleiben wir gleich mal in der Region und schauen auf den Nachbarn Neuseeland. Auch hier erwarten wir Arbeitsmarktdaten. Und auch in Neuseeland, wird mit einer leichten Entspannung des
Arbeitsmarktes, die hier sogar zu einer leicht besseren Arbeitslosenquote führen soll (6,8 nach 6,9 %). Ja, da schauen die Europäer neidisch Richtung südliche Erdhalbkugel. Und auch hier darf man staunen, Neuseeland hat einen Leitzins von 2,5 %. Scheinbar hat boomender Arbeitsmarkt und niedriger Leitzins nicht unbedingt etwas gemeinsam. Na ja, aus Australien und Neuseeland hörte man ja auch wenig von Finanzkrisen. Vielleicht ist das der Schlüssel.

NZD/USD korrigiert zwar immer mal wieder, aber anders als der Aussie ist das Paar seit Juni 2012 im Longmodus. Das Paar korrigiert zwar immer mal wieder, aber generell bricht es aus dem langfristigen Trend nicht aus. Erstes Ziel auf der Longseite dürfte die 0,8590 sein, gefolgt vom Jahreshoch bei 0,8676. Das übergeordnete Ziel könnten 0,8842, Jahreshoch von 2011 sein. Erste Unterstützung dürfte bei 0,8460 zu erwarten sein.


Die Bank of England wird dagegen wohl eher weiter auf lockere Geldpolitik setzen. Am Donnerstag veröffentlicht die Notenbank des Vereinigten Königreiches ihre Zinsentscheidung. Mit Änderungen ist wohl vor der Wechsel an der Spitze der Bank am 1. Juli nicht zu rechnen.

GBP/USD bewegt sich am oberen Rand eines aufsteigenden Trendkanals. Es könnte also eine Korrektur erfolgen, die das Paar bis 1,5415 zurückführen könnte. Auf der Oberseite könnte sich über 1,5650 Potential bis 1,5780 eröffnen.


Aus der Eurozone kommt ein Termin von der EZB. Mario Draghi spricht am Montag, 15 Uhr. Zu welchem Anlass, habe ich leider nicht herausbekommen. Interessant, könnte der Auftritt werden, wenn sich der EZB-Präsident noch einmal zur Bereitschaft der EZB äußert, notfalls den Einlagenzins in den negativen Bereich zu senken. Nachdem er nun schon von mehreren Kollegen interpretiert wurde, wäre es ganz interessant, wenn sich Draghi einfach nochmal selbst interpretieren würde. Wahrscheinlich wird er das nicht tun, aber man sollte die Newsticker im Auge behalten.

Aus den USA werden am Donnerstag wie immer die Anträge auf Arbeitslosenhilfe gemeldet. Am Freitag hat Fed-Chairman Ben Bernanke einen Auftritt, bei dem er wohl erklären wird, warum die USA noch lange seine ultralockere Geldpolitik benötigen und dass diese viel weniger Risiken als Chancen hat.

EUR/USD hat am Freitag nur kurz auf die Zinssenkung der EZB regiert und war am Freitag schon wieder auf dem Erholungspfad. Seit dem Tief Anfang April (1,2745) ist das Paar auf dem Erholungspfad. Ein Ende ist derzeit nicht in Sicht. Aktuell sieht es auch so aus, als ob sich neue Hiobsbotschaften aus der Eurozone in Grenzen halten. Die Abstufung von Sloweniens Kreditwürdikeit auf Ramschniveau hat niemanden überrascht. Und so dürfte EUR/USD ohne schlechte Nachrichten aus der Eurozone wohl weiter Ziele auf der Oberseite suchen. Grund dürfte auch die Euphorie an den Aktienmärkten sein, die das Paar mitziehen. Sollten 1,3230 und 1,3280 überwunden werden, könnte die 1,34 in den Fokus rücken. Unterstützt wird EUR/USD bei 1,3030 und 1,2980.


Schon am Montag meldet Kanada den Einkaufsmanagerindex. Er soll zwar leicht zurückgehen, doch zeugt er weiter von einer robusten Wirtschaft im Norden Amerikas. Nach 61,6 werden diesmal 58,0 erwartet. Es gibt wohl viele Volkswirtschaften, die sich über solche Werte freuen würden.

USD/CAD ist auf dem Weg unter die ehemalige obere Abwärtstrendlinie und könnte so weiteres Potential zur Parität freigeben. Ein nachhaltiger Bruch der 1,0050 könnte das Paar bis 0,9980 oder gar 0,9940 führen. Erster Widerstand ist im Bereich 1,0100/10 zu erwarten.


Insgesamt dürfte also die Risikofreude des Marktes überwiegen. Eine Unbekannte gibt es allerdings noch. Am Donnerstag meldet China die Verbraucherpreise.

Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

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