Die Welt des Reisens

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Der US-Arbeitsmarkt im Fokus

Nachdem die Non Farm Payrolls für den Monat September die Marktteilnehmer in ihrer Annahme bestärkten, Tapering komme wohl in diesem Jahr nicht, gibt es nun wieder aktuelle Zahlen vom US-Arbeitsmarkt. Nach dem Ende von Gouvernment Shutdown könnten die Anträge auf Arbeitslosenhilfe ein wenig besser ausfallen als zuletzt. Davon geht auch der Markt aus, der 340.000 neue Erstanträge erwartet. Vor eine Woche mussten noch 354.000 Menschen erstmals einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe stellen. Allerdings erwarten die Analysten auch, dass die Zahl der weiterführenden Anträge steigt, was insgesamt auf eine Stagnation des Arbeitsmarktes hinausläuft.

Bessere Zahlen sollten den Dollar wenigstens nicht weiter schwächen. Nach den starken Gewinnen am Dienstag konsolidierten die Märkte gestern. EUR/USD lief seitwärts und behielt die 1,38 im Blick. So bleiben auf der Oberseite die 1,3830 und 1,3915 im Bereich des Möglichen. JP Morgen erwartet sogar noch 3 - 5 % Steigerung ehe die EZB eingreifen würde. Das wäre ein Kurs von 1,42 bis 1,4450. Schauen wir mal. Das nächste Treffen des EZB-Rates ist am 7. November.

Auf der Unterseite hat sich am gestrigen Tief bei 1,3740 eine Unterstützung etabliert. Darunter dürfte die 1,3650 sehr solide sein. Generell präsentiert sich der MACD weiter mit Kaufempfehlung, während der RSI immer noch zur Vorsicht mahnt. EUR/USD ist immer noch leicht überkauft.


Neben den Anträgen auf Arbeitslosenhilfe gibt es 14:30 Uhr die US-Handelsbilanz. 16 Uhr ist ein weiterer Dämpfer aus der Immobilienwirtschaft zu befürchten. Die Wohnungsverkäufe stehen an. Mit 425.000 Wohnungen werden ähnlich viele Verkäufe wie im Vormonat erwartet.

Schon am Vormittag erscheinen die Vorabveröffentlichungen der Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich, Deutschland und der Eurozone. Besonders interessant könnte der Index aus Frankreich werden. Die französische Wirtschaft wird auch von Ratingagenturen wie S&P allenfalls stagnierend gesehen. der prognostizierte Wert von 50,1 käme dieser Einschätzung schon sehr nahe, wäre im Vergleich zum Vormonat aber schon ein Lichtblick (49,8). Vielleicht sorgt ja Frankreich für ein wenig Druck auf den Euro.

Großbritannien scheint mit der Erholung seiner Konjunktur schon etwas weiter zu sein als andere Wirtschaftsgebiete. Die erwarteten Industrieaufträge wuchsen in den vergangenen Monaten kontinuierlich. Nach 9 soll der Indikator diesmal nur knapp auf 10 steigen. Aber Großbritanniens Führungskräfte dürften weiter optimistisch sein. GBP/USD korrigierte doch deutlicher als EUR/USD. Solange die Unterstützung bei 1,6115 hält, sollten die Ziele aber weiter auf der Oberseite zu suchen sein. Erstes Ziel ist dabei die 1,6260.


Darüber warten 1,6330/35


Für die Bullen sind die 1,60 und die 1,5880 wichtige Unterstützungen.

Einen Blick müssen wir noch auf den Loonie werfen. Die Bank of Canada hat gestern wie erwartet den Leitzins bei 1 % gelassen. Der Markt muss aber mit etwas anderem gerechnet haben, denn nachdem er USD/CAD schon am Vormittag befeuerte, zündete er am Nachmittag die zweite Raketenstufe. In der Endabrechung gewann das Paar über 100 Pips und schoss fast durch den gesamten Seitwärtstrend der letzten Wochen. Eine beeindruckende Bewegung, aber trotzdem ein Muster ohne Wert. Der Seitwärtstrend bleibt erhalten. Support gibt es bei 1,0270, Widerstand bei 1,0420. Sollte das Paar dort ausnahmsweise mal nicht drehen, könnten 1,0470 erreicht werden. Der MACD spricht zumindest nicht dagegen.


Wie schwach der Loonie gerade performt zeigt sich am EUR/CAD, der seit vorgestern 250 Pips gewonnen hat. Auf den Zug noch aufzuspringen dürfte aber gefährlich sein, denn der RSI steht inzwischen bei 85! Mehr überkauft geht kaum.


Die Oberseite lässt sich im eToro-Chart nicht mehr darstellen. Die Widerstände dürften bei 1,4380 und 1,4480 liegen.

In der Nacht zum Freitag gibt es den Verbraucherpreisindex aus Tokio. BoJ-Gouverneur Kuroda prognostizierte gestern, dass sich die Preise weiter erholen werden. Die Analysten erwarten auf Jahressicht eine Preissteigerung von 0,5 %. Beim Kern-VPI (ohne Lebensmittel und Energie) + 0,3 %. USD/JPY ist seit der Veröffentlichung der Non Farm Payrolls gehörig unter Druck geraten, was in sofern überrascht, dass die Märkte eigentlich risikofreudiger werden und so den sicheren Hafen Yen meiden sollten. Zuletzt wurden die Kerzen im 4H-Chart auch deutlich kürzer, was eventuell eine Umkehr signalisieren könnte. Auch der RSI sieht leicht überverkauft aus und unterstützt die Idee einer Erholung. Spätestens die 96,80 könnte als Unterstützung  fungieren. Über 97,50 warten Widerstände bei 98,50 und 99.


Unter den Unternehmen, die Quartalsberichte melden, finden wir Amazon. Im Vorfeld des Quartalsberichtes kam die Aktie heftig unter Druck und verlor gestern über 2 %. Die Bremsspuren könnten damit zusammenhängen, dass das Bundeskartellamt dem Versandhändler vorwirft, den Wettbewerb zu behindern und Änderungen an den Geschäftsbedingungen verlangt. Positiv ist sicher zu werten, dass Amazon eine Kooperation mit HTC erwägt, um in die Mobilfunksparte einzusteigen. UBS stufte das Unternehmen daraufhin auf Buy. Kursziel 385 $. Aktuell handelt die Aktie knapp unter 325 $. Wiederum gegen einen Kauf könnte sprechen, dass die Gewerkschaft Verdi den Versandhändler im Weihnachtsgeschäft bestreiken will. Der Tarifkonflikt ist noch nicht beigelegt.


Auch Zynga, die Firma, die im Facebook mit ihren Spielen nervt, meldet Quartalszahlen. Die Aktie performte zuletzt gar nicht so schlecht, wobei man auf längere Sicht eher feststellen muss, dass das Papier auf der Stelle tritt. Aktuelle Nachrichten zum Unternehmen habe ich nicht gefunden.


Colgate-Palmolive wurde von Barclays und Morgan Stanley von Equalweigt auf Overweight hochgestuft. Wenn man überlegt, dass die Deutsche Bank schon im Frühjahr ein Kursziel von 125 $ genannt hat, dann gibt es noch viel Luft nach oben. Bei guten Quartalszahlen könnte ein Blick auf die Aktie nicht schaden.


Heute gibt es weitere Unternehmen aus dem eToro-Angebot, die ihre Quartalszahlen melden. Darunter sind 3M, Microsoft, Noble Energy und Banco Santander.

Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
Wer mir eine Nachricht oder einen Kommentar hinterlassen möchte, ist herzlichst eingeladen hier zu schreiben oder mich auf meiner eToro Seite im OpenBook zu besuchen:

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