Die Welt des Reisens

Montag, 7. Oktober 2013

Ein Blick auf den Schweizer Franken

Ich mag die Schweiz, es ist ein schönes Land und ich kann jedem nur empfehlen mal Urlaub zu machen. Man wird überrascht sein, wie vielfältig die Schweiz ist. Die Schweiz auf die Berge zu reduzieren wäre nicht fair. Es gibt ein lebendiges Brauchtum, Städte, die eine großartige Geschichte erzählen können, herrliche Seen, die in ein unvergleichliches Panorama eingebettet sind und im Tessin herrscht sogar ein wenig mediterranes Flair. Wer das nicht glaubt, kann ja mal eine Reise bei mir buchen...

Nun aber zum Schweizer Franken, der aus touristischer Sicht einen Fehler hat, er macht die Schweiz recht teuer. Aus Sicht eines Devisenhändlers ist die Schweizer Währung ein wenig unberechenbar geworden. Die Zeiten, zu denen der Schweizer Franken vor allem als sicherer Hafen funktioniert hat sind vorbei, seit die Schweizer Nationalbank (SNB) beschlossen hat, die Währung künstlich zu schwächen. Das ist wiederum für mich als Touristiker schön (die Schweiz wird nicht mehr teurer), aber für den Devisenhändler bleibt immer die bange Frage, ob die SNB ihre Kursuntergrenze für EUR/CHF bei 1,20 belässt oder sie eventuell sogar anhebt.

Der heutige Tag steht am Devisenmarkt im Zeichen des Schweizer Franken, was mich dazu veranlasst hat, die Pärchen mit Schweizer Franken genauer unter die Lupe zu nehmen. Zunächst jedoch ein Blick auf die Termine aus der Schweiz. Die Schweizer stehen auf, bevor dieser Post erscheinen wird. Die Glocken der Kühe auf der Alm, lassen langes Schlafen wohl nicht zu. Und so erschienen bereits die Arbeitsmarktdaten um 7:45 Uhr. Wenn die Prognose eingetroffen ist, können sich die Schweizer über eine weitgehende Vollbeschäftigung freuen. Saisonbereinigt wird eine Arbeitslosenquote von 3,2 % erwartet. Zum Vergleich die Eurozone: 12 %.

9:15 Uhr werden die Einzelhandelsumsätze und die Verbraucherpreise veröffentlicht. Beim Verbraucherpreisindex wird für die Jahreslesung ein Wert von -0,1 % erwartet, was zeigt, dass sich die Eidgenossen weiter hart am Rande der Deflation bewegen. Ein Problem, dass wohl nicht zu geringem Teil dem starken Schweizer Franken anzulasten ist. Da wird es doch sehr interessant, was Thomas Jordan da zu sagen hat. Der Vorsitzende der Schweizer Nationalbank spricht 18:30 Uhr am Peterson Institute in Washington. Thema laut SNB: "Vereinbarkeit von Schweizer Mindestkurs und Leistungsbilanzüberschuss". Das klingt zumindest spannend.

Schauen wir auf einige Charts. EUR/CHF hat nach 14 Tagen Abverkauf einen Boden bei 1,2210 gebildet. Die Erholung gestaltet sich aber recht zäh. Der Versuch, den Abwärtstrend zu brechen, misslang zunächst. Ein nachhaltiger Bruch sowie die Überwindung des Widerstands bei 1,2305 könnte die 1,2345 in den Fokus rücken.


USD/CHF verhält sich generell so ähnlich wie EUR/USD in der Spiegelung. Nach der Bodenbildung bei 0,8970 und dem Bruch des Abwärtstrends könnte sich eine weitere Unterstützung um 0,9015 bilden. Auf der Oberseite dürfte schon um 0,9080 Widerstand warten, erst darüber würde eine Erholung bis 0,9140 erfolgen können. Wirklich bullisch wäre aber selbst das noch nicht. Erst eine Überwindung dieser Marke könnte das Bild aufhellen.


Bei CHF/JPY ist die Frage, ob das Paar bei gut 107 einen Boden gefunden hat. Wenn ja, könnte der Abwärtstrend brechen. Über 107,50 wäre dann eine Erholung bis 108,95 möglich. Dazwischen wäre um 108,30 Widerstand zu erwarten.


So liebe Fans des Schweizer Franken. Ich hoffe, ich habe trotz meiner Vorbehalte gegen diese Währung einen gelungener Post geschrieben. Feedback ist wie immer sehr willkommen.

Neben den Terminen aus der Schweiz gibt es am Nachmittag noch einige Daten aus Kanada und in der Nacht folgen Konsumentenstimmung in Australien, sowie das geldpolitische Besprechungsprotokoll der Bank of Japan.

Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
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