Die Welt des Reisens

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Die Märkte glauben an die Vernunft

Es ist immer wieder interessant. Es reicht ein ganz kleiner Hoffnungsschimmer und schon versetzt es den Markt in Verzückung. Gestern war wieder so ein Tag, Tag 10 des Gouvernment Shutdown. Während der normale US-Bürger wohl zunehmend Schwierigkeiten hat seine zur Faust geballten Hände zu verbergen, freuen sich die Märkte darüber, dass US-Präsident Barack Obama und die Oppositionsführer der Republikaner immerhin wieder miteinander reden. Dazu ließ der Ober-Oppositionelle John Boehner durchblicken, dass er sich eine kurzfristige Anhebung der Schuldenobergrenze vorstellen könne. Das ist zwar nicht unbedingt solide Haushaltspolitik, geschweige denn eine planbare Größe, aber die Märkte sind aktuell über jeden lichten Streif am Horizont dankbar.

Und so zündete der Aktienmarkt ein regelrechtes Feuerwerk. Der Dax gewann an einem Handelstag fast 200 Punkte und hantiert direkt an der Widerstandsmarke 8700 Punkte. Es könnte nun wieder eine Frage der Zeit sein, bis der deutsche Leitindex das Allzeithoch bei 8.770 Punkten testet und weiter Richtung 9.000er Marke geht. Es gibt aber zwei Unbekannte, die man nicht außer acht lassen sollte. Zum einen, könnten die Verhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern in den USA auch wieder ins Stocken geraten, denn noch gibt es wohl mehr Differenzen als Konsens. Zum anderen performt der Dax weiter deutlich über den US-Indizes. Auf der Unterseite sollte auf den Support bei 8.545 Punkten geschaut werden.


Der SPX500 ist von seinen Hochs sehr weit entfernt, weshalb die Frage berechtigt scheint, ob der Dax aktuell nicht überbewertet ist. Immerhin auch der US-Index hat kräftig zugelegt und ist nach einer Bodenbildung bei 1.650 Punkten auf dem Weg knapp unter die 1.700er Marke.


Der Dow Jones hat es zurück über die 15.000er Marke geschafft. Die nächsten Widerstände dürften bei 15.210 und 15.370 Punkten warten. Unterstützung gibt es bei 14.880 und 14.740 Punkten, wo ein Boden gebildet wurde.


Wenn wir schon auf die Aktienmärkte schauen, wollen wir uns doch einmal ein paar Aktien näher anschauen. Insgesamt gab es gestern mehr oder weniger stark ausgeprägte Gewinne.

Einen großen Gewinn hatte gestern Lockheed Martin zu verzeichnen. Die Air Force plant die Auftragsvergabe für zwei weitere militärische Aufklärungssatelliten. Auftragsvolumen 2,2 Mrd US$. Die Aktie legte gestern um rund 3,5 %  zu. Nach der Bodenbildung um 121,70 US$ könnte das Hoch vom 19. September wieder in den Fokus rücken: 131,62 US$.


Ein weiterer Gewinner kommt aus dem Dienstleistungsbereich. Netflix gewann gestern über 6 %. So richtig ist kein Grund auszumachen. Vielleicht war es nur eine technische Reaktion auf zuletzt drei Tage heftigen Abverkauf. Das letzte mir vorliegende Kursziel kommt von Morgan Stanley und datiert schon von Anfang September. Es lag bei 314 US$. Angesichts der ununterbrochen Erfolgsstory der Aktie im letzten Jahr, kann also die Korrektur nicht wundern. Ist sie schon zu Ende? Ein bisschen Vorsicht kann hier vielleicht nicht schaden.



Baidu, der chinesische Suchmaschinenbetreiber gewann über 4 %. Zuletzt meldete das Unternehmen die Übernahme (59 %) der Einkaufsplattform Nuomi Holdings, Chinas drittgrößte Webseite für Gruppeneinkäufe (26. August) . Credit Suisse stufte Baidu am 26. September auf Outperform. Nach den starken Gewinnen der Vergangenheit durften Gewinnmitnahmen nicht wundern, aber insgesamt scheint Baidu weiteres Potential zu haben.



Am Freitag gibt es nur wenige Daten. Die Verbraucherpreise aus Deutschland und Spanien sind bei Veröffentlichung dieses Posts schon Geschichte. Am Nachmittag werden die kanadischen Arbeitsmarktdaten bekanntgegeben. USD/CAD überwand am Mittwoch den Widerstand bei 1,0360 und könnte jetzt Anlauf auf die 1,0470 nehmen. Gute Kanadische Daten könnten das Paar aber auch in die alte Range, die bis 1,0270 geht, zurückführen.


Außerdem veröffentlicht die Uni Michigan den Konjunkturerwartungsindex. Das war es dann für diese Woche.

Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
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