Die Welt des Reisens

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Ein fast datenloser Freitag wird die Märkte wieder in die USA blicken lassen

Das Highlight des Tages wurde abgesagt.  Der Verwaltungsstillstand in den USA hat nun auch die Börse erreicht. Die so wichtigen und richtungsweisenden Non Farm Payrolls, also die großen Arbeitsmarktdaten aus den USA, werden nicht veröffentlicht.

So haben wir bei Erscheinen dieses Posts schon das Highlight des Freitag erlebt. Die Bank of Japan hat ihre Zinsentscheidung getroffen und Gouverneur Haruhiko Kuroda die Geldpolitik der Notenbank erklärt. Während die Zinsen wohl kaum verändert worden sein dürften, ist schon interessant, was Haruhiko Kuroda in der anschließenden Pressekonferenz zum Besten gab.

Der Yen ist in der letzten Zeit deutlich unter Druck geraten, was der Konjunkturerholung der japanischen Wirtschaft nicht wirklich gut getan haben dürfte. Dazu kommen die Sorgen, einer Zahlungsunfähigkeit der USA, wenn die Schuldenobergrenze nicht angehoben wird. In Japan selbst versucht die Regierung dem völlig überdimensionierten Haushaltsdefizit mit einer Mehrwertsteuererhöhung zu begegnen. Insgesamt dürften die Notenbänker in Japan recht besorgt in die Zukunft schauen. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn Haruhiko Kuroda die Bereitschaft der Bank of Japan betont hat, die Geldschleusen noch ein Stück zu öffnen.

Ob das den Yen nachhaltig schwächt, wird man sehen müssen. Wenn eine Einigung um Etat-Streit in den USA weiterhin nicht in Sicht ist, dürften die Anleger relativ schnell wieder in den sicheren Hafen zurückkehren.

Diese Tendenz war schon in den letzten Tagen zu beobachten. USD/JPY hat kontinuierlich an Boden verloren, zuletzt verstärkte sich der Druck auf das Paar sogar noch. Das Paar näherte sich zuletzt bedrohlich der 96,80. Bei Bruch dieser Unterstützung wäre zu fürchten, dass wir relativ zügig die 95,80 sehen werden. Eine Erholung infolge der Kuroda-Pressekonferenz könnte diesen Absturz zunächst aufhalten. Aber der BoJ-Gouverneur muss wohl schon ein beeindruckendes Kaninchen aus dem Hut zaubern, um das Paar über die 99,15 zu hieven. Erst über diesem Widerstand könnte man mal wieder über Kurse von 100 Yen und mehr nachdenken.


EUR/JPY hat ein wenig mehr Potential, eine Erholungsbewegung zu inszenieren. Die Märkte zeigen durchaus Vertrauen in den Euro. Die Eurokrise scheint weitestgehend im Griff, die Konjunktur zeigt leichte Erholungstendenzen. 133,25 sollte hier das erste Ziel sein. Ein Bruch des Widerstandes würde dann den Bereich um 134 erreichbar erscheinen lassen. Erste Unterstützung ist bei etwa 131,40 zu erwarten. Ein Bruch würde auch hier die Bären sehr stark machen.


EUR/USD hat erfolgreich die 1,36 genommen und ist nun auf dem Weg zur 1,3710. Solange die Haushaltsdebatte in den USA anhält, dürfte sich an der Euro-Stärke nicht so viel ändern. Allerdings könnte mit dem starken Euro die Gefahr steigen, dass das Inflationsziel knapp unter 2 % weiter aus der Sichtweite rückt. Es könnte also sein, dass irgendwann die EZB interveniert und beim Abstieg des Euro ein wenig nachhilft. Die Frage ist, wann die EZB eine solche Maßnahme durchführen würde. Auch nicht sicher ist, ob die Zahlungsunfähigkeit der USA infolge des Erreichens der Schuldenobergrenze wirklich Euro-Bullisch  ist. Inzwischen haben Institutionen wie das US-Finanzministerium, aber auch der IWF davor gewarnt, dass die US-Pleite zu einer schweren Weltwirtschaftskrise führen könnte. Das dürfte die Peripherie-Länder der Eurozone besonders hart treffen und viele kleine Fortschritte wieder zunichte machen.

Es gibt also kein Gesetz, dass bei einer US-Staatpleite der Dollar die Währung ist, die unter Druck gerät. Schauen wir in die Marktbewegungen der letzten Zeit, müssen wir feststellen, dass Verluste in den Aktienmärkten meist auch Verluste im EUR/USD nach sich ziehen. Vorsicht sollte also weiter an der Tagesordnung bleiben. Auf der Unterseite finden wir bei 1,3575 und 1,3460 Unterstützung.


Statt Daten gibt es am Nachmittag jede Menge Wortbeiträge aus dem FOMC. Die Herren Fisher, Dudley und Stein werden wahrscheinlich schwarze Wolken an den Himmel malen, sollte die Schuldenobergrenze nicht angehoben werden. Das dies die Märkte wirklich sehr stark bewegt, glaube ich nicht, denn im Prinzip weiß der Markt schon, dass die Situation zu Sorgen Anlass gebietet.

Aus Kanada kommt der einzige wirklich spannende Termin am Freitag, der Einkaufsmanagerindex. Die Prognose sieht eine leichte Erholung. USD/CAD bleibt in einer Seitwärtsrange zwischen 1,0270 und 1,0355. So richtig nach Ausbruch aus dieser Range sieht es gerade nicht aus. Sollte der Markt dafür heute Nachmittag einen Grund finden, könnten auf der Oberseite 1,0430 und auf der Unterseite 1,0180 anvisiert werden.


Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
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