Die Welt des Reisens

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Janet Yellen beruhigt die Märkte nur kurz

Janet Yellen sorgte gestern für vorübergehende Abwechslung. Oder besser, es war Barack Obama, der die bisherige Vize-Präsidentin der Fed zur Nachfolgerin von Ben Bernanke vorschlug. Die Märkte quittierten die Nachricht mit einem kurzen Aufatmen, bevor sie wieder in ihre Schockstarre fielen. An der Haushaltskrise hatte sich nämlich auch am Tag 9 von Gouvernment Shutdown nichts geändert.Inzwischen rückt auch die Frist für die Anhebung der Schuldenobergrenze immer näher und Oppositionsführer Boehner hat schon mal klar gemacht, dass er nicht bereit ist, dieser ohne Verhandlungen über Budgetkürzungen zuzustimmen.

Dabei erleben wir gerade eine Demonstration, wie skurril Demokratie sein kann. Boehner ist gegen den Etat und bringt somit das Gesetz im Kongress gar nicht zur Abstimmung. Sollte es also Republikaner geben, die gern für den Haushalt stimmen und damit die USA aus dem Stillstand heraus lassen würden, hatten sie keine Chance diesen Willen zu bekunden.

Die Märkte drehten so später wieder ins Minus, wobei diesmal auch EUR/USD in den Abwärtssog geriet.


So wurde die Veröffentlichung des FOMC-Sitzungsprotokolls zu einer Veranstaltung ohne Aussagekraft, denn die Sitzung des geldpolitischen Ausschusses der Fed fand unter ganz anderen Rahmenbedingungen als den heutigen statt.

Gold fiel wieder zurück, zeitweise sogar unter 1.300 USD. Nachdem es am Dienstag noch fast bei 1.330 USD handelte, ist wieder Druck auf Gold und nächstes Ziel sollte die 1.280/70 sein. Im Markt ist ja seit einiger Zeit die Rede davon, dass Gold kein sicherer Hafen mehr ist. Aber so einfach ist dies nicht. Neben Gold verlor auch der Yen, der ja als sicherer Hafen gilt. Auf jeden Fall bleibt festzuhalten, dass Gold weiter im Abwärtstrend gefangen ist.


Angesichts der aktuellen Schwäche im Gold muss auch ein Rücksetzer bis 1.200 USD eingeplant werden. Widerstand dürfte bei knapp 1.350 USD zu finden sein.


Vergnügungssteuer wird wohl auch für den Dax nicht so schnell fällig. Zuletzt hat der deutsche Leitindex zwar bei 8.485 Punkten eine ziemlich stabile Unterstützung gefunden, Aber der Abwärtstrend ist weiter intakt. Kritisch dürfte es unter 8.460 Punkten werden. Das Ziel könnte dann 8.250 Punkte heißen. Auf der Oberseite finden wir bei 8.600 Punkten Widerstand.


Werfen wir einen Blick auf den Donnerstag. 13 Uhr gibt es die Zinsentscheidung der Bank of England, welche wahrscheinlich keine großen Überraschungen bringen wird. Am Mittwoch geriet Cable deutlich unter Druck, weil besonders die Zahlen zur Industrieproduktion herb enttäuschten. Nach dem steilen Abverkauf könnte GBP/USD schon mal einen kleine Erholungsphase gebrauchen, aber ob diese das Paar dann bis 1,60 zurückführt, muss man mal abwarten. Unter 1,60 wartet bei 1,5960 noch ein weiterer Widerstand. Wahrscheinlicher als eine kräftige Erholung dürfte ein Test der Unterstützung bei 1,5880 sein, die es dann für die Bullen brenzlig erscheinen lassen. Am 15. September hatte sich genau auf diesem Niveau ein Gap ereignet, das Cable den Sprung bis weit über die 1,60 erlaubte. Nun könnte hier das Signal zur Übernahme durch die Bären liegen.


Außerdem gibt es wie immer am Donnerstag die Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA, sowie einige Reden. 15 Uhr spricht Mario Draghi in New York. Parallel dazu führt FOMC-Mitglied James Bullard in St. Louis seine Sicht auf die Geldpoitik aus. 19:45 Uhr spricht dann noch FOMC-Mitglied Daniel Tarullo. Ob die Aussagen jetzt schon sehr viel Gewicht haben werden, muss man mal abwarten, denn der FOMC tagt erst am 29./30. Oktober wieder. Und bis dahin dürften sich die Rahmenbedingungen zum Thema Anleihekäufe noch ein wenig verschieben. Sollte es übrigens in der Amtszeit von Ben Bernanke nicht mehr passieren,  auch unter Janet Yellen wird Tapering irgendwann beginnen.

In der Nacht zum Freitag erscheint der Geschäftsgüter-Preisindex aus Japan (1:50 Uhr) und am Morgen vor Erscheinen des letzten Posts für diese Woche erscheinen die deutschen (8:45 Uhr) und spanischen (9 Uhr) Verbraucherpreise.

Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
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