Die Bank of Japan sieht offenbar nicht mehr den Export und die Industrieproduktion als größten Wachstumsmotor, sondern den privaten Konsum. Unternehmen würden Gewinne ihrer Auslandstöchter für Investitionen und Lohnerhöhungen nutzen. Gestern Abend hat ein Sprecher von Ministerpräsident Abe laut Wall Street Journal Überlegungen geäußert, die Mehrwertsteuererhöhung 2015 angesichts der aktuellen Wachstumsdelle zu verschieben. Der Yen kam danach weiter unter Druck, der US-Dollar wertete auf. Auch in der Nacht zeigte sich die japanische Wirtschaft wieder schwach. Der Tertiärindex stagnierte, was den Nikkei nicht sonderlich störte.
In Australien wurde ein jeweils schwächeres Geschäfts- und Konsumklima registriert und auch die Wohnungsbaukreditvergabe blieb mit 0,3 % unter den Erwartungen (1,0 %). Der Aussie hat seinen gestrigen Abverkauf fortgesetzt und kommt erst seit heute morgen und einem Tief bei 0,9250 zu einer leichten Erholungsbewegung.
Ein positives Zeichen kam nur aus Großbritannien, wo die BRC Einzelhandelsumsätze auf Jahresbasis um 1,3 % zulegen. Erwartet wurden 0,5 %. Cable bleibt schwach und handelt inzwischen unter 1,61. Nächste Unterstützung dürfte bei 1,60 zu finden sein.
Frankreich und Deutschland wollen gemeinsam ein Konjunkturprogramm auflegen, um der schwächelnden Eurozonen-Wirtschaft auf die Beine zu helfen. Verschärfte Sanktionen gegen Russland hat die EU zwar beschlossen, aber zunächst nicht aktiviert, um Russland die Chance zum Einlenken zu geben. Europa tut sich wegen der zu erwartenden Probleme für die eigene Wirtschaft schwer, die Spirale der Eskalation weiterzudrehen. Aktuell stehen die Zeichen in der Ukraine ja eher auf leichte Entspannung, warum auch der Bevölkerung weitere Opfer für das gefährliche Spiel der Eskalation schwerer abverlangt werden können. Die USA lassen statt dessen mit einem Militärmanöver mit der Ukraine im Schwarzen Meer die Muskeln spielen. Anders als den Europäern scheint den Amerikanern an Entspannung nicht gelegen zu sein.
Die asiatischen Märkte handelten in der Nacht weitgehend mit leichten Gewinnen. nur Shanghai trat auf der Stelle. Der Dax ist nahezu unverändert in den neuen Handelstag gegangen. Impulse aus dem Wirtschaftskalender gibt es heute vor allem aus Großbritannien, wo 10.30 die Industrieproduktion und eine Rede von BoE-Gouverneur Mark Carney auf dem Programm stehen. 16 Uhr gibt es dann noch die NIESR-BIP-Schätzung.
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