Die Welt des Reisens

Freitag, 19. September 2014

Schottland stimmt für Sachargumente

Am Ende haben wohl die Sachargumente über die emotionalen gewonnen. Die Mehrheit der Schotten hat sich gegen die Abspaltung von Großbritannien und damit für Sicherheit, Vertrautheit und gegen Experimente entschieden. Der Wohlstand der Schotten ist eng verbunden mit Großbritannien und dessen Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Eine Abspaltung Schottlands hätte dem Land seine wichtigsten Märkte genommen und viele ungeklärte Fragen hinterlassen. Warum ein Wagnis eingehen, wenn es einem gut geht. Großbritannien ist eines der reichsten Länder der Welt.

Die Marktteilnehmer haben diese Entscheidung wohl geahnt. Trotzdem, die Aktienmärkte legten am Morgen deutlich zu. Der Dax hat den Widerstand um 9.800 überwunden und steht knapp unter der 9.870. Ein Bruch würde die 10.000 freigeben. Treiben tut die Aussicht auf die zusätzliche Liquidität der EZB. Auch der FTS legt mit 0,7 % deutlich zu, aber nicht am meisten. Den Spaniern muss ein Stein vom Herzen gefallen sein. Der IBEX gewinnt 1,3 % und hat fast das Jahreshoch bei 11.242 Punkten erreicht. 

EUR/USD hat sich kaum bewegt. nach der Erholung gestern handelt das Magerpaar um 1,29. Ein leichter Druck ist am Morgen aber erkennbar. Cable hat in der Nacht die 1,6530 angetestet und hat sich danach zunächst wieder zurückgezogen. Der befürchtete volatile Ausschlag ist ausgeblieben.

Die Wirtschaftstermine sind heute überschaubar. Die deutschen Erzeugerpreise sind im Rahmen der Erwartungen geblieben und sanken im zweiten Monat in Folge um 0,1 %. Davor gab es 0,0 %. Gestiegen sind die Erzeugerpreise zuletzt im Januar 2014. Hier wird deutlich wie stark auch Deutschland von Deflationsgefahr betroffen ist und dass ein stärkerer Euro für Deutschand weit weniger gut wäre, als es die AfD aktuell den Stammtischen versucht zu vermitteln. Generell zeigt dies, dass auch Deutschland dringend die Nachfrage stimulieren muss. Ökonomische Daten zeigen manchmal eben doch dass "böse" Organisationen wie EU, OECD und IWF nicht immer unrecht haben. 

Am Nachmittag gibt es noch die Verbraucherpreise und Großhandelsumsätze aus Kanada. Ein ruhiger Wochenausklang mit einem aus Marktsicht erfreulichen Ereignis also. Hoch leben die Schotten, die gezeigt haben, wie weise ein Volk ist. Auch unsere Politiker sollten sch mehr trauen und öfter mal auf´s Volk hören. Dann erledigt sich die AfD vielleicht bald von selbst.

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