Die Welt des Reisens

Dienstag, 30. September 2014

Markte am Mittag: Hoffnung auf die EZB

Schwache Verbraucherpreise in der Eurozone nähren die Hoffnung auf weitere Lockerungsmaßnahmen bei der Europäischen Zentralbank. Dass Mario Dragi aber schon am Donnerstag nachlegt, dürfte eher unwahrscheinlich sein. Vielmehr dürfte er die schon angekündigten Maßnahmen (Kreditverbrifungen Pfandbriefe) konkretisieren. Zinstechnisch dürften die Spielräume ebenfalls eher gering sein. So könnten die Gewinne im Dax von vorübergehender Natur sein. Entscheiden für den Weg am Aktienmarkt in Europa könnte werden, wie sich die Nachfrage nach den TLTROs entwickelt. Die spannende Frage ist hier, ob bei gedämpfter Nachfrage in der Wirtschaft, die Kreditnachfrage zu steigern ist. Die EZB ist aktuell noch optimistisch. Der Markt wird wohl erst in gegen Jahresende zeigen, ob die Erwartungen begründet sind.

Der Dax stieg heute zumindest erst einmal über den Widerstand bei 9.460 Punkten, was aber insgesamt kein neues Szenario eröffnet. Selbst eine Erholung bis 9.540 Punkte würde den Abwärtstrend nicht infrage stellen.

EUR/USD hat sich von der 1,27 verabschiedet und handelt nun 100 Pips tiefer bei etwa 1,26. Das Tief aus dem Juli 2012 bei 1,2040 bleibt durchaus ein reales Szenario. Im Angesicht der weltweit schwelenden Krisen (Neuzugang ist Hongkong), dürfte der US-Dollar als Krisenwährung weiter an Anziehungskraft gewinnen. Spannend wird, ob der sichere Hafen Gold profitieren kann. Dank der Dollar-Stärke könnte es sein, dass es Gold weiter eher schwer hat.

Jens Klatt - einer der
besten Analysten, die ich kenne

Forex
Nach den Verlusten der letzten Tage legt der Aussie heute zu. AU/D CHF gewinnt 0,73 %, AUD/USD nur 0,14 %. Warum? Der Schweizer Franken dackelt weiter dem Euro hinterher, EUR/CHF daher auch relativ unbeweglich bei 1,2063. WIr wissen ja, die Schweizer nationalbank lässt den Euro nicht unter die 1,20. EUR/AUD verliert übrigens 0,77 %. EUR/USD verliert 0,62 %, EUR/GBP 0,4 %.

Rohstoffe
Da haben wird das Problem der Dollarstärke dann wieder. Gold rückt der 1.178 immer näher. Heute verliert das gelbe Metall 0,66 % auf 1.210 $. Silver verliert wegen der geringen Nachfrage aus der Industrie noch stärker: -1 %. Rohöl zieht dagegen weiter an. Die unsichere Lage an den Ölquellen im Irak und in Syrien sowie Äußerungen in der OPEC, die man als Ankündigung zur Intervention werten konnte, haben den Ölpreis stabilisiert. Der Aktuelle Preis von 94,70 $ pro Barrel könnte durchaus noch getoppt werden. Nächster Widerstand wäre bei knapp 96 $ zu finden.

Aktienindizes
Nicht nur der Dax ist heute freundlich in den Tag gekommen. Der deutsche Leitindex hielt sich mit +0,5 % eher zurück. Der italienische MIB und  der französische CAC 40 gewannen jeweils gut ein Prozent. Die Hoffnung, dass die EZB die Rezession auch ohne Politik beenden kann, stirbt eben zuletzt. In Brasilien musste gestern wieder die Wachstumsprognose nach unten korrigiert werden. Der Bovespa verlor daraufhin 4,5 %. Einziger europäischer Index im Minus ist der Londoner FTSE (-0,12 %) - trotz gutem BIP. Oder eben weg, des BIPs. Denn gute Konjunktur signalisiert ja, dass die Bank of England vielleicht bald zur Normalität zurückkehren könnte. Vielen Händlern scheint mittlerweile die Phantasie zu fehlen, dass man auch aus eigener Kraft Wachstum schaffen kann.

Aktien
Unter den Dax-Werten sticht heute RWE mit +1,8 % heraus. Nachrichten habe ich zu diesem Wert nicht gefunden. Am Tabellenende finden wir Infineon mit -3,1 %. Hier hatten die Analysten von Kepler Cheuvreux das Kursziel von 8,50 auf 8 Euro gesenkt. Aktuell steht die Aktie bei 8,21 €.

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