Die Welt des Reisens

Donnerstag, 18. September 2014

Märkte am Mittag: EZB bleibt auf ihrem Geld sitzen

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Tja, was nützt ein TLTRO-Programm, um die Banken mit Liquidität zu versorgen, für die es gar keine Nachfrage nach Kapital gibt? 255 Banken haben laut EZB TLTROs im Wert von 82,6 Mrd. Euro nachgefragt. Mehr als das doppelte Volumen hatten Analysten erwartet. Die Zahlen zeigen das Dilemma der EZB. Sie versucht Investitionen zu stimulieren, für die es keinen Bedarf gibt. Warum? Es gibt auf dem Markt keine Nachfrage nach Waren, daher auch keine Notwendigkeit mehr zu produzieren. man muss nicht investieren. Inzwischen beschäftigt sich die EZB auch mit dem Kauf von Staatsanleihen, was Kritiker als Verstoß gegen das Mandat der Notenbank sehen. Es ist übrigens zu befürchten, dass auch diese Maßnahme für die Wirtschaft nicht viel bringt. Die Ausweitung der Bilanzsumme der EZB wird den Euro weiter schwächen und die Exportchancen weiter stärken. Das wird vor allem der deutschen Wirtschaft nutzen, bis zu einem bestimmten Grad. Denn die Kehrseite der Medaille sind steigende Importpreise. Für ein rohstoffarmes Land wie Deutschland auch wieder ein Hindernis für Wachstum. Es bleibt dabei: Ohne den politischen Willen Reformen voranzutreiben, wird die EZB auf verlorenem Posten stehen.

Die britische Industrie hat ihre beste Zeit offenbar auch schon wieder hinter sich. Der Index über die voraussichtlichen Aufträge im September beträgt -4. Erwartet wurden +9 nach +11. Seit April wies das CBI erstmals wieder einen negativen Wert aus. Große Bewegung hat dies nicht verursacht. Die Märkte blicken auf Schottland.

dpa überraschte heute mit einer beeindruckenden Logik. Die gute Konjunktur in Deutschland würde angeblich die öffentlichen Verkehrsmittel füllen,meldet die Agentur unter Berufung auf das Statistische Bundesamt. Kann es eventuell sein, dass dieses Phänomen mehr damit zu tun hat, dass sich immer weniger Menschen ein eigenes Auto leisten können, weil ihre Einkommen es einfach nicht hergeben?

Die Griechen sind wahrscheinlich auch ein wenig mobiler geworden, denn die Arbeitslosenquote ist auf 26,6 % gefallen. Vor einem Monat waren es noch 27,8 %. Ein Lichtblick oder ein Strohfeuer?

Beeindruckendes gibt es aus Irland zu berichten. Die Wirtschaft ist auf Jahresbasis um 7,7 % gewachsen. Wow!

Forex
Nach den Gewinnen von gestern Abend hat der US-Dollar erst einmal ein wenig nachgegeben. Am meisten gegenüber den Bitcoins, die 1,2 % zulegen konnten und bei 443 $ handeln, was aber deutlich unter den Kursen vom ersten Halbjahr, wo Bitcoins zwischen 600 und 1.000 $ wet waren.
Großer Verlierer ist aber der Yen, der gegen alle Währungen verlor. Die größten Verluste gab es gegen NZD (-0,69 %) und CHF (-0,64 %). Genen den Euro verlor der Yen 0,42 %, gegen den US-Dollar 0,3 %. 
EUR/USD legt nach den gestrigen Verlusten erst einmal wieder leicht zu (+0,13 %.).
Großer gewinner ist aber der Kiwi. NZD/USD gewinnt 0,4 %, NZD/EUR 0,29 %.

Rohstoffe
Gold und Silber setzen ihre Talfahrt fort. Das gelbe Metall verliert ein weiteres Prozent, Silber sogar 1,2 %. Gold kennt kein halten mehr und nähert sich rasant der wichtigen Unterstützung 1.178 $. Hält diese nicht, darf man mit weiteren saftigen Preisabschlägen bis 1.046 oder gar 860 $ rechnen. 

Aktienindizes
Insgesamt haben die Händler positiv auf die FOMC-Aussagen reagiert. Am meisten legte der indische Nifty mit 1,33 % zu. Hinter dem Nikkei (1,1 %) folgt schon der Dax (1 %), dem offenbar gerade die Phantasie abgeht, dass die Schotten vielleicht doch lieber unabhängig sein wollen könten. Der Euro Stoxx 50 legt 0,8 % zu, der britische FTSE 100 und der MIB dagegen nur 0,5 %. Der russische MICEX setzt seine Talfahrt von gestern fort, wenn auch moderater: -0,27 %.

Aktien
Bayer will seine Kunststoffsparte an die Börse bringen. Das treibt die Bayer-Aktie zum Spitzenreiter im Dax (+4,9 %). Auf der Verliererseite steht Beiersdorf (-1,62 %)

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