Die Welt des Reisens

Freitag, 9. Januar 2015

Starke US-Daten sorgen für Abgaben

Tja, da war sie wieder, die Angst vor der Zinserhöhung durch die Fed. Der US-Arbeitsmarkt ist robust wie die Konjunktur allgemein, aber das nährt die Angst, die Fed könnte irgendwann im Frühjahr doch ernst machen mit der ersten Zinserhöhung. Ob das wirklich kommt, ist aber gar nicht so sicher. Die Arbeitsmarktdaten hatten auch noch etwas anderes parat. Die guten Zahlen werden von den Beschäftigten teuer bezahlt. Der Durchschnittsverdienst ist im Dezember um 0,2 % gesunken. Inflationsdruck wird so kaum aufkommen, zumal ja auch der starke US-Dollar nicht wirklich als Inflationstreiber fungieren kann. So könnte die Fed eigentlich geduldiger sein, als das viele erwarten. Ob es so kommt? Wenn man die Fed-Mitglieder so reden hört spürt man vor allem eines: Uneinigkeit. Diese Angst vor einer Entscheidung wirkt sich inzwischen auch auf die Märkte auf, die sich in dieser Woche richtungslos und nervös gezeigt haben.


Ökonomisch betrachtet sitzen die US-Amerikaner auf einer Insel der Glückseligkeit, während es um sie herum kracht. Allein ein Blick nach Kanada lässt die Frage zu, wie lange die US-Amerikaner dem globalen Konjunkturabschwung trotzen können. Der kanadische Arbeitsmarkt schwächelt und der Immobilienmarkt bietet ein verheerendes Bild. Und Europa? Selbst die ehemalige Konjunkturlokomotive Deutschland hat den Rückwärtsgang eingelegt. Bedauerlich ist, dass dies bisher großzügig übersehen wird und Mahnungen etwa des IWF höflich ignoriert werden. Das wird sich wahrscheinlich schneller rächen, als sich dies der eine oder andere zur Zeit noch vorstellen kann.

Aber da ist ja noch die EZB, die weiter an einem Aufkaufprogramm für Staatsanleihen bastelt. So besteht die Hoffnung, dass die EZB dann wenigstens die Sozialprogramme der Eurostaaten bezahlen kann, wenn die Wirtschaft vollends darnieder liegt. Soweit ist es zwar noch nicht, aber es ist auch nicht auszuschließen, dass es so kommt. Die Politik, welche früher die Aufgabe hatte, Rahmenbedingungen zu schaffen, hat sich zumindest vollends aus dem operativen Teil ihrer Aufgaben zurückgezogen. Wirtschaftsminister aller Eurostaaten ist seit geraumer Zeit Mario Draghi. Die EZB ist die einzige Institution, bei der man den Eindruck haben kann, sie versucht etwas zu unternehmen. Man kann die Maßnahmen der EZB falsch finden, aber die Notenbank tut wenigstens irgendetwas. Armes Europa!

Lichtblicke gab es auch. In Großbritannien.

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