Die Welt des Reisens

Dienstag, 2. Juli 2013

Australien rockt den nächtlichen Markt

Der Tag schien langweilig zu verlaufen, bis der Markt sich kurz darauf besann, dass sich die Eurokrise gut eignet, um ein wenig Action in den Markt zu bringen. So musste der Euro seine Erholungsphase abbrechen und schaute sich die Unterseite seiner Trading-Range an und der US-Dollar spielte den starken Mann. Zunächst zum EUR/USD, zu dem ich im OpenBook von eToro heute kurz erwähnt hatte, das wir heute eine schöne Schulter-Kopf-Schulter-Formation gesehen haben, die den Abverkauf Richtung 1,30 begünstigt hat. Schon heute früh, gegen 10 Uhr, konnte man davon ausgehen, dass es Verluste in EUR/USD geben könnte (100 % sicher ist das nie - falsche Nachricht und schon sieht alles anders aus!). Für alle , die noch nicht so oft in den Chart geschaut haben. Eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation besteht aus zwei Schultern. Die linke sollte leicht nach unten gerichtet sein (1), die rechte sollte leicht nach oben gerichtet sein (also eine leichte Erholung zeigen, 2), Dazwischen sehen wir galt den Hals und den Kopf (3). Daran schließt sich dann der Abverkauf an. Eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation kann übrigens auch auf den Kopf stehen, aber das nur so am Rande.


Für den Rest war dann die Eurokrise verantwortlich, auch darauf bin ich im OpenBook ausführlich eingegangen. Wirklich überraschend kam die Eurokrise freilich nicht, sodass sich der Abverkauf im Rahmen der gestern gemachten Analyse bewegte. Ich habe diese Range zwischen 1,2985 und 1,31 heute mal pink eingezeichnet. Solange keine Impulse zu erwarten sind könnte man noch die 1,2940 auf der Unter- und die 1,3150 auf der Oberseite als wichtige Marken sehen. Am wahrscheinlichsten ist, dass EUR/USD diese Tradingrange auch am Mittwoch nicht verlassen. Am wahrscheinlichsten heißt aber eben auch, dass es dafür keine Garantie gibt! All meine Prognosen basieren auf meiner Wahrnehmung und können auch komplett daneben liegen. Ich wähle für meine Analysen und Prognosen sehr bewusst den Konjunktiv. Natürlich hoffe ich, dass ich öfter richtig als falsch liege. Vor allem Wenn nicht vorhersehbare Ereignisse eintreten, kann eine technische Analyse innerhalb weniger Sekunden Makulatur sein. Das sollte man immer beim Lesen solcher Analysen im Hinterkopf behalten.



Am Mittwoch gibt es vor allem Arbeitsmarktdaten aus den USA, die eventuell als Indikator für die am Freitag stehenden Non Farm Payrolls dienen könnten und EUR/USD dann doch einen entscheidenden Impuls geben könnten. Auf der anderen Seite steht uns am Donnerstag ein sehr interessanter Tag der Notenbanken ins Haus, weshalb es durchaus möglich ist, dass die Märkte selbst bei guten Arbeitsmarktdaten nicht "die Sau rauslassen". Hier gibt es nur eines: Auf den Termin warten und schauen, was der Markt macht. Dabei kann es übrigens gut sein, erst einmal ein wenig abzuwarten und nicht sofort in die erste Bewegung zu traden. Der erste Impuls muss nicht der letztlich richtige sein. Sollten die ADP-Daten gut sein, sollte das aber den Dollar stärken. Die Frage ist wie viel und vor allem, hält der Trend dann länger an oder dreht er, wenn Mario Draghi spricht. Augenmaß und kein allzu großes Risiko sind gefragt.

Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die USA morgen einen halben Tag "blau" machen, denn der Independence Day will ordentlich vorbereitet sein. So dürfte der Mittwochabend extrem langweilig werden.

Außerdem habe ich im OpenBook einen Blick auf USD/JPY versprochen. Das Paar hat heute die 100er Marke fast spielend gebrochen und ist nun auf dem Weg zur 100,70. Darüber würde die 101,60, die 78,6 %-Linie des Fibonacci warten. Aber ob diese Marke in Kürze ein Ziel darstellt ist aus charttechnischer Sicht noch nicht sicher. Der RSI handelt doch deutlich im überkauften Bereich (1), was eine Erholung nahelegt. Auf der Unterseite bildet die 98,76 jetzt eine schöne Unterstützung. Solange sich das Paar über dieser Marke hält, sollte das Hoch bei 103,73 mittelfristig wieder ein Thema sein.


Nicht ganz so übersichtlich sieht der Chart von EUR/JPY aus. Hier gibt es doch wesentlich mehr auf und ab, wobei wir aktuell einen Aufwärtstrend sehen. Ob der weiter hält, wird man abwarten müssen. Auch dieses Paar tendiert, wenn auch nicht so eindeutig, in den überkauften Bereich (1).  Bevor wir auf die 78,6 %-Linie des Fibonacci bei 131,92 laufen, finden wir noch bei etwa 131,40 Widerstand. Unter 130,43 könnten wir auch noch einmal die 129,39 testen. Ob wir das Mai-Hoch bei 133,81 bald wiedersehen, könnte vom Statement der EZB am Donnerstag abhängen.


Japanische Daten sind am Mittwoch nicht zu erwarten.

Dafür gibt es einige Daten und Termine aus Australien und jeder sollte seine Trades mit dem Aussie gut festhalten. Und dabei meine ich nicht mal so sehr, die Daten, die wir erwarten. 3 Uhr gibt es die Verkäufe neuer Häuser, auch Neubauten genannt, 3.30 Uhr erscheinen dann Einzelhandelsumsätze und Handelsblilanz. Sicher wichtige Daten, aber 4.55 Uhr spricht Glenn Robert Stevens, Gouverneur der Reserve Bank of Australia. Nach dem Statement von letzter Nacht könnte es sein, dass der Gouverneur noch einmal erläutert, dass die Notenbank bereit ist weitere Lockerungsmaßnahmen zu ergreifen, wenn es nötig ist. Die Inflation ließe so etwas zu, konnte man in der Zinsaussage lesen. Wer wie ich im diese Zeit lieber schläft, sollte nicht zu viel riskieren, denn keiner weiß, was Gov. Stevens wirklich sagt und welche Impulse die Daten im Vorfeld wirklich setzen. Aus meiner Sicht haben wir aktuell eine spannende Mischung: Einen schwachen Aussie und einen starken Greenback. Der AUD/USD könnte also einen Blick wert sein. Wir sind wieder auf dem Weg zum Jahrestief bei 0,9109 und viel spricht aus fundamentaler Sicht für weitere Abgaben. Auch der Chart gibt nicht wirklich viele Gründe für eine plötzliche Umkehr. Nach der letzten Erholung haben wir ein Topp bei 0,9255, darüber gibt es einen weiteren Widerstand bei etwa 0,9340. Selbst bei einer neuerlichen Erholung bis zu diesem Niveau würde der Abwärtstrend intakt bleiben.


Und wo sind auf der Unterseite die Ziele? Aus Aussie-Sicht könnte ein Bruch der 0,9142 im schlimmsten Fall bei 0,8544 enden. Das ist natürlich ein weiter Weg. 0,8970 und 0,8740 sind die markantesten Unterstützungen.


Ich will ja niemanden erschrecken, aber man muss ja mal den Möglichkeiten ins Auge sehen. Der Aussie wird wohl zunächst ein Short-Kandidat bleiben Nicht ganz unschuldig ist auch die Situation in China, die uns in Zukunft sicher immer wieder mal beschäftigen wird.

Auch aus Großbritannien stehen am Mittwoch ein paar Daten an. GBP/USD bleibt weiter unter Druck. Der gestern beschriebene Seitwärtskanal zwischen 1,5150 und 1,53 droht au der Unterseite durchbrochen zu werden. Ziel wäre dann unweigerlich 1,50. Vorher wartet bei 1,5070 noch eine Unterstützung. Allerdings: Am Donnerstag tagt die Bank of England. Hier könnten angesichts des Wechsels an der Spitze der Bank durchaus Überraschungen ins Haus stehen. Es könnte also clever sein, erst einmal abzuwarten, wie der "neue Besen" Mark Carney so kehrt.


Bleibt uns noch ein Blick in die Heimat von Mark Carney, nach Kanada. Exporte und Handelsbilanz werden dort am Mittwoch, 14.30 Uhr veröffentlicht. Die Idee des Bruchs des Aufwärtstrends inklusive einer Konsolidierung von USD/CAD ist noch nicht wirklich passiert und es kann auch sein, dass meine Idee gar nicht greift. Man darf ja nicht ganz außer acht lassen, dass wir es eigentlich gerade mit einer Dollar-Stärke zu tun haben. Aber so ganz sind die Abwärtsfantasien noch nicht ad acta gelegt. Das Paar tut sich an der 1,0550 weiter schwer und so ist eine größere Korrektur weiter möglich, aber eben nicht obligatorisch. Unterstützungen finden wir bei 1,0485/60/25.


Auf der Oberseite könnten etwa 1,0675 ein interessantes Ziel sein. Übrigens, schaut man auf den Wochenchart, sieht man , dass USD/CAD noch nicht überbewertet ist.


Ich bin aktuell im EUR/USD und AUD/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
Wer mir eine Nachricht hinterlassen möchte, ist herzlichst eingeladen hier einen Kommentar zu hinterlassen oder mich direkt auf dem OpenBook zu besuchen:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen