Die Welt des Reisens

Dienstag, 30. Juli 2013

Der Tag vor den Tagen der Zinsentscheidungen.

Wie macht man eine Kolumne spannend, an einem Tag, an dem die Märkte wohl vor allem eines machen werden? Wie Raubtiere werden sich die großen Player auf die Lauer legen und warten, sich in Position bringen, das Gelände, also die Daten, beobachten, ihre Position nochmal prüfen, vielleicht nochmal an der Deckung arbeiten, um dann im richtigen Moment (am Mittwoch zur Zinsentscheidung des FOMC?) zuzuschlagen. Beute gibt es ja an den kommenden Tagen genug (Zinsentscheidungen Fed, Bank of England, EZB und Nonfarm Payrolls).

Da heißt es, sich richtig zu positionieren, um im richtigen Augenblick da zu sein, um von der beute etwas abzubekommen. Un so wie des die großen Raubtiere machen, so sollten wir kleinen Ameisen es auch machen. Ja nicht zu zeitig aus der Deckung kommen, nicht zu viel riskieren, sonst werden wir am Ende als Vorspeise gefressen.

Gerade zu hoch volatilen Terminen wie den Zinsentscheidungen ist es nicht verkehrt, nicht sein ganzen Kapital schon im Vorfeld zu verpulvern. Die Beute, also die Notenbanken, ist unberechenbar. Es ist nicht vorhersehbar wo sie aus dem Dickicht kommt und welche Haken sie schlägt. Übersetzt: Natürlich kann man im Vorfeld Analysen anstellen und Schlüsse aus den verschiedensten Daten ziehen, aber ob das Urteil der Notenbanken dann denen der eigenen Analysen entspricht - so sicher ist das nicht.

Wer also schon heute tolle Dinge in den Charts sieht, könnte am Freitag seine Ungeduld bitter bereuen. Hoch volatile Termin zu traden, bedeutet großes Augenmaß beweisen zu müssen. Innerhalb von Minuten kann es Kurssprünge von mehr als 100 Pips geben. Und wenn ich schreibe, Kurssprünge von mehr als 100 Pips, dann können das im Extremfall auch 200 oder 300 sein.

Das besondere diesmal ist die Ereignisdichte, die es so nicht immer gibt. Im EUR/USD haben wir an drei Tagen drei wichtige Termine, bei denen nicht klar ist, ob die Impulse jeweils in die gleiche Richtung laufen. Vielleicht erklärt die Fed am Mittwoch, dass die sehr lockere Geldpolitik fortgeführt wird, bis der Arbeitsmarkt deutliche Anzeichen einer Belebung zeigt. EUR/USD dürften dies als bullishes Zeichen verstehen, EUR/USD könnte die zum Beispiel die 1,3415 testen. Nehmen wir mal an, Mario Draghi und seine Kollegen senken den Einlagensatz auf einen negativen Wert. Das dürfte den Euro dann wiede gehörig unter Drück setzen und wenn dann die Non Farm Payrolls enttäuschen, dann hätten wir einen schönen Zick-Zack-Kurs. Aber wenn nun die Non Farm Payrolls am Freitag sehr gut ausfallen, dann könnte der nicht zeitig genug geschlossene Kaufhandel vom Mittwoch ziemlich teuer werden.

Hier heißt es dann lieber mal einen kleinen Gewinn mitnehmen und vor dem nächsten Termin wieder neu positionieren als kalt erwischt zu werden. Und warum schreibe ich heute nichts über die interessanten Termine des Tages? Mal von den Verbraucherpreisen in Deutschland abgesehen, dürften die Daten die Entscheidungen der Notenbanken kaum beeinflussen. Die Märkte werden sie also zur Kenntnis nehmen und sich dann wieder voll auf die Beute konzentrieren. Die kommt aber erst am Tag danach aus dem Gebüsch.

Die richtige Taktik, das richtige Money-Management sind wichtig, wenn es um die Frage geht, fressen oder gefressen werden. Zu einem Raubtier gehört immer eine Beute. Die Strategie des einzelnen entscheidet, ob der Raubtier oder Beute ist. Das entscheidet sich aber erst ab Mittwochabend.

Es ist eben der Tag vor den Zinsentscheidungen.

Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
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