Die Welt des Reisens

Dienstag, 9. Juli 2013

Erholung beendet

Na das war doch dann mal ein Tag! lange Zeit sah es so aus, als ob die Erholung im EUR/USD weitergehen könnte, ober aber das Paar sich wenigstens auf dem Niveau des Montaghalten könnte. Dann kam EZB-Direktor Jörg Asmussen und erklärte, dass die niedrigen Leitzinsen der EZB weit über 12/2013 Bestand haben werden und der letzte Beschluss der EZB einstimmig fiel. Den Märkten fiel plötzlich auf, dass dann der Euro ja an Wert verlieren musste und schickten Ihn ohne Zwischenstopp unter die 1,28.


Warum diese 1,28 so eminent wichtig war, sehen wir im 4H-Chart. Mit dem Durchbrechen der Unterstützung haben wir eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation vollendet, die nun aus charttechnischer Sicht weitere Abverkäufe bringen sollte. Mit dem Abprallen an der 1,29 hat sich im Bereich bis 1,2920 gleichzeitig ein starker Widerstand aufgebaut, der in der nächsten Zeit schwer überwindbar sein sollte.


Wo liegen nun die nächsten Ziele? Es gibt bei 1,2745 noch eine Unterstützung, die wohl die am Mittwoch, 22.10 Uhr geplante Rede von Ben Bernanke nicht überdauern wird, wenn das vorher veröffentlichte Sitzungsprotokoll der letzten FOMC-Sitzung (20 Uhr) keine Überraschung parat hält. Sollten die FOMC-Mitglieder in der Meinung, einen stufenweisen Ausstieg aus QE3 ins Auge zu fassen, einigermaßen einhellig gewesen sein, dürften wir die Ziele im EUR/USD unterhalb dieser Marke suchen müssen. Das heißt also auch, es gibt durchaus Risiken für einen gar zu optimistischen Short-Kurs. Als Ziele darf man die 1,2660 (Tief aus dem November 2012) und 1,25 anvisieren.


Ob der Abverkauf dann weitergeht, muss man mal abwarten. Möglich ist es, aber es muss auch das daten- und nachrichtenmäßige Umfeld stimmen. Deshalb Step by Step. Was die Datenseite betrifft, könnten am Mittwoch folgende Termine einen Strich durch meine Analyse machen:
  • 8 Uhr deutsche Verbraucherpreise (wahrscheinlich innerhalb der Erwartungen, es gab schon eine Vorabveröffentlichung)
  • 10 Uhr italienische Industrieproduktion (erwartet: -4,7 %)
  • 12 Uhr portugiesische Verbraucherpreise
Tja, und am  Abend dann halt der FOMC und Ben Bernanke. Diese beiden Termine haben mich überlegen lassen, am Mittwoch frühestens 24 Uhr eine Chartanalyse zu machen.

Nicht ganz übersehen sollte man auch die chinesischen Daten aus der Nacht.

Schon am Dienstagvormittag endete die Erholung für Cable. Die Schrumpfung von Großbritanniens Industrieproduktion nimmt schon langsam besorgniserregende Züge an (-2,3 %) und schickte GBP/USD schon vor allen anderen Währungen ein den Keller. Die Freude über eine überraschend gute BIP-Schätzung vom NIESR währte nur kurz, dann kam Jörg Asmussen und zeigte, dass die EZB auch GBP beeinflusst. Bei Cable scheint nun um 1,4980/150 der Deckel drauf zu sein und sir können uns auch hier der Unterseite widmen.


Um noch irgend etwas zu sehen, schauen wir in den Weekly und da in die Historie der Jahre 2010 und 2009. Eine Unterstützung dürfte noch bei 1,4780 warten, die 1,4250 sollte mal eingeplant werden. Es gibt noch ein paar Unterstützungen dazwischen, aber die 1,4250 könnte schon ein interessantes Ziel sein.


Ich habe heute noch etwas mitgebracht, den Monats-Chart. Wie machen heute einen Exkurs bis ins Jahr 1990 und sehen uns mal an, wie GBP/USD sich verhalten hat. Die durchschnittliche Tradingrange würde ich mit 1,45 bis 1,71 beschreiben. Das ist also insofern interessant, dass Cable statistisch gesehen inzwischen doch recht niedrig bewertet ist.


Termine gibt es von der Insel übrigens keine. Dafür habe ich noch was im EUR/GBP gefunden. Im 4H-Chart gibt es einen roten Umkehrstab, ein untrügerisches Zeichen, dass Jörg Asmussen auch hier ganze Arbeit geleistet hat. Ein Umkehrstab bewirkt in der Regel weitere Abverkäufe, was einen Bruch der Unterstützung 0,86/0,8590 bewirken würde. Wir wären schnell am Ausgangspunkt der letzten Rallye bei 0,8560 und eventuell sogar bei 0,8530.


Der erste von zwei heißen Tagen in Japan steht bevor, übrigens nicht nur datenseitig. Tokio stöhnt unter 35 °C im Schatten - man geht es uns gut! Auf der Nachrichtenseite wird spannend sein, ob vielleicht einige Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der Bank of Japan schon in der letzten Zinssitzung die lockere Geldpolitik zurückfahren wollten. Sollte dies der Fall sein, könnte dies den Yen stärken und die Aktienbörse in Turbulenzen schicken. Die anderen Daten sollten einen eher moderaten Einfluss auf den Kurs haben. Preisindex der Geschäftsgüter und der Tertiär Index (Dienstleistungsindex) stehen auf dem Programm. Alle Daten werden 1.50 Uhr veröffentlicht. USD/JPY hat sich am Dienstag so gut wie nicht bewegt. Das könnte in der Nacht auf Mittwoch anders werden. Wir können zwar den Aufwärtstrend noch bestätigen, aber der Ichimoku gebietet eher Vorsicht. Der Bruch des Aufwärtstrend könnte unmittelbar bevorstehen und bei 101,50 scheint sich ein Top gebildet zu haben. Erste Unterstützung dürfte bei 100 und 99,50 zu finden sein.



Bei EUR/JPY laufen wir auf eine Dreiecksformation zu. Die spannende Frage: Wie löst sie sich auf? Für Spekulanten: Ich weiß, man kann auch diese Formation traden. Die Chance steht genau 50:50. Viel Glück!


Die Nachrichtenlage dürfte Short favorisieren. Also die 50/50 These ist etwas gerundet, es ist wohl eher 30/70.

Australien meldet 2.30 Uhr die Konsumentenstimmung. Der Aussie kämpft mit der Wolke, also mit der Ichimoku-Wolke. Die Wolke stemmt sich dagegen und verhindert aktuell weitere Gewinne. Interessant: Jörg Asmussen war für den Aussie nicht interessant. AUD/USD schafft es nicht nachhaltig über die 0,9180. Aber selbst ein solches Etappenziel würde beim Aussie nicht wirklich Druck vom Kessel nehmen. Ein Überwinden der 0,9330 könnte für den Abwärtstrend gefährlich werden. Solange sollten die Bären weiter das Zepter schwingen.


Heute lohnt sich auch noch ein Blick auf den EUR/AUD, denn der ist am Dienstag zum Shortkandidaten geworden. Wir haben die Setwärtsrange bei verlassen und können nun von einem Abwärtstrend sprechen. Was uns etwas vorsichtig bleiben lassen sollte, die der recht niedrige RSI. Da wir es hier eher nicht mit einem ausgewachsenen Bärenmakrt zu tun haben, könnte eine Erholung anstehen, die das Paar zurück in die Seitwärtsrange drückt. Der Ichimoku ist für die Bären leicht optimistisch. Für ein starkes Verkaufssignal sind Tenkan (1) und Kijun (2) ein wenig weit auseinander. Das erste Shortziel könnte bei 1,3850/30 liegen.


So, das soll´s für heute gewesen sein. Die nächste Chartanalyse also erst nach der Ben Bernanke-Show am Mittwochabend. Charts für Nachtschwärmer sozusagen.

Ich bin aktuell in EUR/USD und AUD/USD investiert.

Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
  


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