Die Welt des Reisens

Donnerstag, 4. Juli 2013

Geben die Non Farm Payrolls dem Dollar weiteren Auftrieb?

Der Donnerstag hat auf jeden Fall gehalten was er versprach. Bank of England und EZB haben sich weit aus dem Fenster gelehnt und den Märkten billiges Geld für einen "ausgedehnten Zeitraum" (O-Ton Mario Draghi). Das Ziel der Notenbanken dürfte mehr als erreicht worden sein. Der DAX schoss bis in den Bereich der 8.000 Punkte-Marke. Ob das ein Strohfeuer war  oder nachhaltig muss sich freilich noch zeigen.



Die spannende Frage des Freitag freilich heißt Non Farm Payrolls. Wobei schlechte Daten genauso schlecht für die Aktienmärkte sein dürfte wie sehr gute. Letzteres würde die Angst vor dem schnellen Ausstieg der Fed aus dem Anleihekaufprogramm QE3 befeuern. Im 4H-Chart sehen wir, dass eigentlich nicht so viel passiert ist. Der DAX bleibt im Abwärtstrend. Auf der Unterseite können wir aber einen übergeordneten Aufwärtstrend erkennen. Beide Linien laufen zu einer Dreiecksformation zusammen. Die Auflösung dürfte am Freitag noch nicht auf der Agenda stehen. Sollte der DAX über die 8.030/40 ausbrechen können, könnte eine weitere Erholung bis 8.122 Punkte anstehen. Wahrscheinlicher bleibt aber wohl das Szenario auf der Unterseite. Dort finden wir 7.853 als Ziel. Bei einem Bruch stehen wir schnell bei 7.662 Punkten.


Noch mehr ging die Post beim Londoner FTSE 100 ab.


Ok, er hatte auch 90 Minuten mehr Zeit. Trotzdem hat auch die Bank of England die Hoffnung zumindest für die britischen Marktteilnehmer zurückgebracht. Die erste Amtshandlung vom neuen Gouverneur Mark Carney war also durchaus gelungen. Auch hier steht aber die Frage nach der Nachhaltigkeit im Raum, denn die US-Märkte werden sich wegen des heutigen Feiertages erst am Freitag zu den Aussagen von BoE und EZB positionieren. Der FTSE sieht insgesamt gar nicht so schlecht aus. Er hat mit einer Erholungsphase auch den Abwärtstrend verlassen und hat heute mit einem tollen Zwischenspurt die 6.400 Punkte-Marke überwunden. Auch der Ichimoku spricht hier für weiteres Erholungspotential, aber auch der FTSE ist nicht ganz frei vom Einfluss des US-Marktes. Schaut man aber nur auf den 4H-Chart sieht der FTSE durchaus hoffnungsvoll aus. Nächstes Ziel dürfte die 6.500 sein. Unter der 6.400 warten die 6.300 und 6.185 als Unterstützungen.


Und damit gleich noch zum GBP/USD. Hier gilt, die weitere laxe Geldpolitik der Bank of England ist genau das Gegenstück zum Ausstieg der Fed aus dem "Geld drucken". Klar, das bedeuten Druck auf Cable. Gleiches gilt übrigens auch für den Euro, denn auch die EZB will ja weiter billig Geld "unters Volk werfen". Cable fiel mit der Zinsentscheidung der Bank of England wie ein nasser Stein um rund 170 Pips und handelt in der Nähe des Tagestiefs immer noch.


Im 4H-Chart sieht man, dass der Abwärtstrend intakt ist. Allzu viele Argumente, warum Cable in den kommenden Tagen eine große Erholungswelle einleiten fallen mir nicht ein. Immerhin, der RSI signalisiert, ein eintauchen in den überverkauften Bereich. Da wir es aber wohl mit einem ausgewachsenen Bärenmarkt zu tun haben, dürfte dies zumindest vorerst noch keine Rolle spielen. Erstes Ziel für GBP/USD bleibt die 1,50. Widerstand finden wir bei 1,5140 und 1,52.


Und unter der 1,50? Da gibt es noch die 1,4965, ehe es in den Bereich 1,48/1,4780 geht.


EUR/USD hat sich am Donnerstag ähnlich wie GBP/USD entwickelt. Ich verzichte jetzt mal aus Zeitgründen auf den 5M-Chart. EUR/USD hat sich inzwischen knapp über 1,29 etabliert und wartet nun auf die Non Farm Payrolls (Freitag, 14.30 Uhr). Die spannende Frage ist wohl, wie gut fallen die Gehaltsabrechnungen ohne Landwirtschaft aus? Sind sie zu gut, dürfte das auf EUR/USD drücken. Das Paar würde dann auf den Widerstandsbereich 1,2840/00 zulaufen. Widerstand finden wir bei 1,2980. Der Abwärtstrend ist aktuell selbst bei einer kurzfristigen Erholung nicht in Gefahr.


Non Farm Payrolls bedeutet, dass die Volatilität über "Normal" liegen kann. Deshalb auch hier noch ein Blick auf das nächste Ziel auf der Unterseite: 1,2745 (Tief aus dem April)

Neben den Non Farm Payrolls stehen weitere wichtige Daten aus den USA an. Sehr interessant ist die Arbeitslosenquote (14.30 Uhr), bei der mir ein richtig gutes Short-Szenario für EUR/USD einfällt.

Tja, Gold wollte ich heute noch kurz besprechen. Zuletzt konsolidierte ja der US-Dollar etwas, was Gold auch gleich zu einer Erholung nutzte und einige Analysten auf  den Plan rief, die meinten, es gäbe Umkehrsignale. Nun, ich sehe diese nicht. Aus fundamentaler Sicht hat sich in den letzten Tagen nichts neues Ergeben. Ob die Idee, dass die Märkte aufgrund der Finanzkrise in China wieder Gold suchen wirklich zutreffend ist, oder ob sich dass nicht nur ein paar Goldbullen wünschen, muss mal abgewartet werden. Aktuell hat Gold knapp unter 1.270 ein Top gebildet und scheint wieder zu konsolidieren. Die vorherige Erholung dürfte eher charttechnischer Natur gewesen sein, denn das gelbe Metall war heillos überverkauft. Ein Retest ist wohl zu favorisieren. Besonders wenn die Non Farm Payrolls einen zügigen Ausstieg der Fed aus QE3 signalisieren, sollte Gold weitere Verluste einfahren. Eine wirliche Aufhellung des Chartbildes würden wir wohl erst bei 1.370 USD erreichen.


Öl hat auch dank der Krise in Ägypten zuletzt kräftig zugelegt. Mit der Ablösung von Präsident Mursi hat das "schwarze Gold" erstmal seine Rallye unterbrochen. Das Tenkan (1) und Kijun (2) weiter auseinander laufen, könnte ein Hinweis auf eine Umkehr sein. Auch das Doppeltop bei 10218/16 spricht für eine Korrektur. Erstes Ziel könnte bei 99,20 liegen.


@Wallerpauli wollte mal einen Blick auf den AUD/USD werfen. Der Aussie ist klar unter Druck. Zuletzt gab es eine leichte Erholung, die aber den Abwärtstrend nicht wirklich in Gefahr bringt. Da weitere Maßnahmen der Reserve Bank of Australia zu erwarten sind, sollte das Short-Szenario hier weiter greifen. Kurse unter 0,90 sollten hier nur eine Frage der Zeit sein. Eine Erholung bis 0,9250, ev. sogar bis 0,9325 sollten aber eingeplant werden. Sollte die Erholung darüber gehen, muss man von einer Trendumkehr ausgehen. Aktuell ist dies aber eher unwahrscheinlich



Die Schweiz erfreut uns kurz vor dem Wochenende mit der Verbraucherpreisinflation, wobei es 9.15 Uhr eher eine besorgniserregende Veranstaltung werden könnte. Die Preise werden im Negativbereich erwartet, die Schweiz ist im Kampf gegen die Deflation. EUR/CHF hat bei 1,2220 einen Boden gebildet und bewegt sich in einem moderaten Aufwärtstrend. Die Schweizer Nationalbank kann aufatmen, denn wegen des Euro scheint sie den Franken aktuell nicht schwächen zu müssen. Die Preise könnten die Notenbank aber trotzdem nötigen, die Geldpolitik weiter zu lockern. Ob die Post für den Euro abgeht, entscheidet sich an der 1,2380.


Und zum Schluss schauen wir noch auf den USD/CAD. Kanada präsentiert am Freitag ein paar Arbeitsmarktdaten, die wahrscheinlich wegen der Non Farm Payrolls eher untergehen werden. Aber trotzdem soll der Loonie zu seinem Recht kommen. So richtig dynamisch sieht das gerade nicht aus, was der USD/CAD da präsentiert. Bei 1,0575 scheint die Luft ein wenig raus zu sein und Auch der Ichimoku signalisiert hier eher eine Konsolidierung (Tenkan und Kijun kreuzen sich, Pfeil). Mit Long-Positionen sollte man also eventuell ein bisschen vorsichtig sein. Auf der anderen Seite steht das Paar immer noch über der Wolke. Short ist also auch falsch.


Ich bin aktuell in EUR/USD investiert.

Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
 
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