Die Welt des Reisens

Montag, 15. Juli 2013

Dollar weiter favorisiert

Die Woche begann mit einem richtungslosen und fast impulslosen Handel. Genutzt hätte das beinahe dem US-Dollar, der aber von den Einzelhandelsumsätzen am Nachmittag ausgebremst wurde. So bewegte sich der Dollarindex zwar wieder über die 83, hielt aber zum nächsten Widerstand bei 83,60 doch einen recht großen Sicherheitsabstand.


Beim Dollar-Index spricht charttechnisch einiges für eine weitere Erholung. Ich habe dazu in den Chart einen Fibonacci Retracements eingezeichnet, was mir heute mal die Gelegenheit gibt das ganze ein wenig genauer zu erklären. Ich nutze dern Fibonacci vor allem zur Bestimmung von Widerständen und Unterstützungen. Widerstände sind Kursmarken, an denen ein steigender Kurs abprallen könnten, Unterstützungen, Marken an denen ein fallender Kurs abprallen könnte. Wie findet man solche Marken? Für die Prognose sucht man Marken, die in der Vergangenheit schon öfter als Widerstand oder Unterstützung fungiert haben. Die einfachste Lösung ist, einfach entsprechende Muster mit dem bloßen Auge abzusuchen, so wie ich es in oben stehenden Chart gemacht habe. An den entsprechenden Marken / Umkehrpunkten setzt man eine waagerechte Linie. Oft ist es aber gar nicht so einfach, mit bloßem Auge einen Widerstand zu finden. Dafür gibt es Hilfsmittel wie den Fibonacci Retracements. Fibonacci war ein italienischer Mathematiker aus dem 13. Jahrhundert, der bahnbrechendes für das Dezimalsystem entdeckte. Wer mehr darüber erfahren möchte, lese Fibonaccis Werk "Liber Abbaci", zu Deutsch: "Das Buch der Kalkulatiion". Leonardo Fibonacci stellte fest, dass besondere Dezimalzahlen besondere Eigenschaften haben. Das machte man sich beim Fibonacci Retracements zunutze. Die Besonderen zahlen sind 0,2360; 0,3820; 0,5; 0,6180; 0,7860. Daraus folgen dann also 23,6 %, 38,20 %, 50 %, 61,80 %, 78,60 %. Es gibt auch Analysten die nur mit den drei mittleren Linien arbeiten.
Der Indikator wird nun mit einer Linie vom niedrigsten zum höchsten Punkt bei einem Aufwärtstrend und vom höchsten zum niedrigsten Punkt gelegt. Jeweils bei 23,6 %, 38,20 %, 50 %, 61,80 % und 78,60 % wird eine Linie gezogen (das macht der Chart selbst) und nun hat man seine Widerstände und Unterstützungen. Wie man im folgenden Chart sieht prallt der Kurs tatsächlich oft genau oder zumindest in der Nähe der Linien immer wieder ab.


Für mich gibt es ein weiteres Signal, dass der Fibo liefert. bleibt der Kurs über 38,2 %, so, wie in unserem Fall, kann man davon ausgehen, dass der ursprüngliche Trend wieder aufgenommen wird. Fällt er unter die 61,8 %-Linie dürfte die Trendumkehr endgültig bestätigt sein. In unserem Fall können wir also eher von weiteren Gewinnen des Dollar ausgehen.

Schauen wir schnell auf den EUR/USD, der am Montag drohte, unter die 1,30 zu rutschen. Dann hatten die Freunde in den USA aber ein wenig Medizin für die schwächelnde Gemeinschaftswährung: Schwache Einzelhandelsumsätze. Und schon konnte der Euro wieder ein wenig aufstehen. Und so handelt das Paar inzwischen wieder aufrecht über der 1,3050. Hier hat sich bei 1,3080/3100 ein neuer Widerstandsbereich gebildet, der auch ohne Fibonacci gut zur Geltung kommt. Über der 1,3150 sieht man übrigens, warum der EUR/USD in der vergangenen Woche an der 1,32 so grandios gescheitert ist. Die Ichimoku-Wolke gibt nämlich auch Hinweise auf Widerstände. Je länger eine waagerechte Linie ist, desto wichtiger der Widerstand oder eben die Unterstützung. Auf der Unterseite hilft uns auch der Ichimoku, zum einen mit der Wolke, aber bei 1,2980 sieht man den orangen Kijun (die Linie, welche sich aus den letzten 26 Zeiteinheiten berechnet). Eine so schöne waagerechte Linie (1) markiert eine wunderbare Unterstützung, die sehr stabil zu sein verspricht. Wichtig für alle Hilfsmittel und Indikatoren: Man projeziert die Vergangenheit in die Gegenwart. Es gibt als eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass das Ereignis Eintritt, aber es gibt immer ein Mehr oder weniger großes Risiko, dass die Vorhersage nicht eintrifft. "Hauptgegener" der Chartanalytik ist die reale Welt. Daten, Statements, etc. Die sind in keine Chartanalytik einzubeziehen, es sei denn, man man hat eine Glaskugel.



Also aktuell scheint die Tradingrange im Bereich zwischen 1,2980 und 1,3080/3100 zu liegen. Die Dochte der Kerzen verkürzen sich weiter, auch wenn die Dynamik nachlässt. Wirklich bullish ist das Bild aber weiterhin nicht einzuschätzen. Der ganz große Druck auf EUR/USD fehlt aber auch.

Ein Blick auf die Termine  11 Uhr werden die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland veröffentlicht. Außerdem gibt es den Verbraucherpreisindex der Eurozone. Ebenfalls die Verbraucherpreise stehen in den USA im Mittelpunkt (14.30 Uhr). Es folgen 14.55 Uhr Redbook, 15 Uhr US-Langzeit-Investitionen, 15.15 Uhr Industrieproduktion USA.

Schon in der Nacht gibt es wichtige Termine. 0.45 Uhr wird die Verbraucherpreisinflation in Neuseeland veröffentlicht. NZD/USD hat sich ein wenig vom Boden 0,7690/0,77 entfernt, bleibt aber weiter angeschlagen. Das Bild wird sich wohl erst über 0,81 nachhaltig aufhellen. Bis dahin sollten die Bullen eher vorsichtig bleiben. Aktuell müssen wohl eher die Bären favorisiert werden, aber der große Druck fehlt. Erster Widerstand ist bei 0,7880 zu finden.


3.30 Uhr gibt es das Gesprächsprotokoll zur letzten Zinsentscheidung der Reserve Bank of Australia. Wie nahe sind wir an der nächsten Zinssenkung? Sollte eine Zinssenkung ernsthaft debattiert worden sein, könnte das den Druck auf AUD/USD wieder verstärken. Wirklich viel neues gibt es zum AUD/USD nicht zu sagen, das Paar bleibt weiter im Abwärtstrend. Sollte eine Zinssenkung in absehbarer Zeit wahrscheinlich sein, dürfte die 0,90 nicht halten. Das Ziel könnte dann bei 0,8770 zu finden sein. Ich habe gestern in meiner Chartanalyse darauf hingewiesen. Auf der Oberseite scheinen wir noch einen neuen Widerstand hinzu bekommen zu haben.jedenfalls schaffte es der Aussie bei seiner letzten Erholung nur noch bei 0,9122.


Bleibt GBP/USD. Das Vereinigte Königreich präsentiert 10.30 Uhr die Verbraucher- und Erzeugerpreise. Das Chartbild ist aus Ichimoku-Sicht unglaublich spannend. Cable versucht auf der Oberseite der Wolke auszutreten, schafft es aber nicht und fällt gemeinsam mit der Wolke wieder ab. Solange GBP/USD über der 1,50 handeln sollte zumindest mal keine Gefahr bestehen, dass das Paar neue Tiefs "erforscht". Ansonsten hat das Paar die 38,2 %-Linie des Fibonacci nicht nachhaltig überwunden, was nicht unbedingt dafür spricht, dass bald die Bullen antreten. Es bleibt weiter die Gefahr eines weiteren abverkauft. Wann? Vielleicht schon beim Ortstermin von Ben Bernanke beim US-Kongress? Wir werden es sehen.


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