Die Welt des Reisens

Dienstag, 23. Juli 2013

Kehrt Gold in den Kreis der sicheren Häfen zurück?

Der Markt hat sich auf am Montag in Zurückhaltung geübt, aber ganz so langweilig wie befürchtet war es dann doch nicht. Nach Ben Bernanke´s sehr vagen Aussagen vor dem US-Parlament, wann und in welcher Form die Fed die expansive Geldpolitik zurückfahren möchte, versuchen die Märkte weiterhin eine klare Positionierung zu vermeiden.

Selbst die enttäuschenden Verkäufe bestehender Häuser in den USA sorgten nur für moderate Gewinne der anderen Währungen. Der EUR/USD lugte zwar kurz über die 1,32, konnte sich aber erneut nicht darüber halten. Das Monatshoch stieg zwar auf 1,3218, aber nachhaltig war dieser Ausbruch erneut nicht.

Und das, obwohl auch die Eurozone mal gute Nachrichten zu melden hatte: Die Regierungskrise in Portugal ist beendet. Dass Griechenland inzwischen auf einem Schuldenberg von 160 % des BIP sitzt, bewegt die Märkte schon länger nicht mehr. Es hätte ja auch noch schlimmer kommen können. Immerhin scheint der Anstieg nicht mehr ganz so steil zu verlaufen. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 136 % im Vorquartal bei 157 %. Da scheint der Markt sich zu sagen, ok, dann lass sie mal noch ein bisschen die schöne Aussicht genießen.

Ähnliche Aussichten von ihren Schuldenbergen genießen übrigens Italien (130 % des BIP), Portugal (127 %) und Irland (125 %).
Insgesamt sitzen die Europäer auf einem Schuldenberg der 92,2 % des BIP beträgt und schauen auf Deutschland hinab, dessen Schuldenberg von 81,9 auf 81,2 % des BIP sank, sagt Eurostat. Trotzdem verstößt auch dieser Berg gegen die Maastricht-Kriterien, gebe ich mal vorsichtig zu bedenken.

Dass der Markt bei dieser Gemengelage Probleme bekommt, noch eine solide Anlagemöglichkeit zu finden, ist durchaus nachvollziehbar. Zuletzt flüchtet man ja gern in den US-Dollar, den Yen oder den Schweizer Franken. Aber ist der Dollar wirklich ein sicherer Hafen? Angesichts des Hickhack um Ausstieg oder nicht Ausstieg aus QE3 dürften die Anleger langsam nach einem besseren sicheren Hafen suchen und scheinen sogar schon fündig geworden zu sein. Gold ist im Verbund mit Silber (+ 5 % am Montag!) der Gewinner der Unsicherheit allerorten und gewann am Montag 3 %. Wichtiger: Das Edelmetall überwand den Widerstand bei 1.300 US$/Unze fast spielend und scheint nun zumindest vorerst als Short-Kandidat auszufallen. Vorerst, denn nichts ist aktuell sicherer als die Unsicherheit. Wenn Ben Bernanke und seinen Kollegen in der kommenden Woche bei der Zinsentscheidung einfallen sollte, dass die Konjunktur ja Fortschritte mache und man daher getrost die Anleihekäufe reduzieren könnte, könnte dies auch aus der Notwendigkeit heraus passieren, dass die Inflation in den US ziemlich zügig Richtung 2 % steigt.


Sehr bedrohlich sieht die Inflationsgefahr also noch nicht aus. Warum Ben Bernanke die Inflationsgefahr vor dem US-Senat so in den Vordergrund schob, wer weiß... Vielleicht erfahren wir ja in der kommenden Woche mehr, wenn der FOMC wieder einmal eine Zinssitzung abhält. Auf jeden Fall wäre eine galoppierende Inflation wohl nicht unbedingt schlecht für Gold. Für die Konjunktur wäre es wahrscheinlich der nächste Nackenschlag.

Heute gibt es am Vormittag die Hypotheken-Genehmigungen aus Großbritannien. Sollten die Daten positiv ausfallen, könnte Cable durchaus weiter den Erholungspfad beschreiten.

Aus Kanada werden die Einzelhandelsumsätze gemeldet. Der Loonie hat die 1,0350 erfolgreich attackiert, so dass auf USD/CAD weitere Verluste warten könnten. Interessant auch, wie es um das Verbrauchervertrauen bei den US-Bürgern bestellt ist. Das allwöchentliche RedBook gibt die die Stimmung im Einzelhandel wieder. Der Immobilienindex kann nach den letzten Daten zu den Wohnungskäufen eigentlich nicht in den Himmel wachsen.

16 Uhr meldet sich dann noch einmal Europa zu Wort. Das Verbrauchermisstrauen soll nicht mehr ganz so groß sein, erwarten die Analysten.


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