Ben Bernake bremst den Dollar aus.

Mir ist ja fast ein bisschen peinlich, dass ich so einen Hype um das Sitzungsprotokoll des FOMC gemacht habe, aber es hätte ja wirklich Neuigkeiten von der Fed geben können. Am Ende stand auch in den "Minutes", dass man erwägt die Anleihekäufe zu reduzieren, aber zum Zeitpunkt scheint man sich nicht wirklich einig zu sein. Die einen freuen sich über sichtliche Zeichen der Konjunkurerholung, die anderen wünschen sich deutlichere Zeichen vom Arbeitsmarkt.

Die Märkte reagiert zunächst überrascht und ließen den Dollar fallen, danach erholte sich der Greenback wieder bis auf das Niveau, auf dem er sich vor der Veröffentlichung der "Minutes" befand. Das kam Ben Bernanke und erläuterte die Risiken durch die niedrige Inflation und die immer noch zu hohe Arbeitslosigkeit. Aktuell benötige die Konjunktur noch viel Unterstützung. Nach einer baldigen Reduzierung des Anleihekaufprogramms lang das eher nicht und so geriet der Greenback erneut unter Druck.  Der Dollar-Index im 5-Minuten-Chart:

Schauen wir uns den 4H-Chart an. Erst Ben Bernankes Statement hat den Aufwärtstrendkanal engültig "zerschossen" und eine Umkehr dankbar gemacht. Zum Zeitpunkt der Anlayse lag noch die Wolke des Ichimoku zwischen Kurs und Verkaufsignal. Die Bullen sin dzunächst mal aus dem rennen, der RSI ist nun doch eher bearish zu werten. Unter 83 sollte der Dollar weitere Verluste generieren. Das Ziel sollte dann 82,20 sein. Widerstand liegt bei etwa 84.

Drei Wochen nach dem letzten "Game Changer" hat Ben Bernanke die Märkte also erneut überrascht. Zu später Stunde schnell ein heute nur kurzer Blick auf die Märkte. in Australien gibt es in dieser Nacht die Wohnungsbaukredite. AUD/USD hat bei 0,9040 zunächst einen Boden gebildet, kämpft aber weiter mit der 0,9250. Der Abwärtstrend ist noch nicht gebrochen. Ob die obere Begrenzung aber hält ist aufgrund der Performance des Dollar nicht sicher. Hier könnte der Termin 3.30 Uhr einen entscheidenden Impuls geben. Über 0,9250 würde noch die 0,9330 warten. Darüber sollte das Gröbste für den Aussie zunächst überstanden sein.

Außerdem war in der Nacht Zinsentscheidung der Bank of Japan. USD/JPY konsolidierte ja schon vor der Aussage Ben Bernankes und ging nun in den Korrekturmodus über. Die 100 schaut sich das Paar nun wieder von der Unterseite an. Um 98,65 sollte die nächste Unterstützung zu finden sein.

EUR/USD hat eine irre Performance hingelegt. Lange sah es so aus, als ob der Abend ereignislos verlaufen sollte. Doch dann kam Ben Bernanke, der im Prinzip mit eintes Ziel em Satz die Märkte aus der Abenddämmerung holte. EUR/USD gewann mal schnell 170 Pips und stand nachhaltig über der 1,30. Die von mir ausgemacht stabile Widerstandszone 1,2900/20 verdiente ihren Namen nicht mehr. Die wurde einfach pulverisiert. Nächstes Ziel sollte erst einmal die 1,3150 sein. Rücksetzer sind möglich, da die stramme Steigerung das Paar natürlich in den überverkauften Modus beförderte. Eine solide Unterstützung sollte die 1,30 darstellen.

Tja, es wären noch viele andere Währungspaare interessant, aber es ist späte und deshalb schauen wir da wieder morgen, besser heute Abend wieder genauer drauf.

Zusammenfassend gilt. Ben Bernanke hat erklärt, dass die US-Wirtschaft noch lange Unterstützung benötigt. QE3 dürfte also die Amerikaner doch noch längere Zeit begleiten. Ich vermute mal, dass sich auch die Aktienmärkte freuen dürften und Gold doch eher schlechte Karten hat, wenn die Marktteilnehmer wieder in Aktien investieren.